2 - Mitternacht

143 11 37
                                    

Endlich! Nur noch zwei Gruppen vor uns und wir wären beim Türsteher angekommen. Mittlerweile hatten wir eine Stunde darauf gewartet, endlich reinzugehen. Jetzt, um 21:30 Uhr, war der Eingang zum Greifen nah! Die beiden Gruppen vor uns wurden am Handgelenk abgestempelt und verschwanden im Eingang und wir traten an die großen bulligen und grimmig dreinschauenden Türsteher heran.

„Hi!", grüßte ich aufgeregt. „n'abend..", grüßte mich einer von ihnen zurück und griff nach meinem Handgelenk, um abzustempeln. Doch dann hielt er inne. „Ich müsste bitte nur einmal kurz Deinen Tascheninhalt prüfen." Ich öffnete ihm meine kleine Handtasche, er prüfte sie eingehend und stempelte dann endlich ab.

Lina und ich traten durch die Tür und fanden uns in einem schönen und modern designten Raum mit Garderobe wieder. Unsere Jacken gaben wir direkt ab und folgten im Anschluss einer Neon-beleuchteten Treppe zum ersten Dancefloor. Zuerst wurde die Bar angesteuert, wo ich mir einen Sex on the Beach und Lina sich einen Swimmingpool bestellte. Direkt nach dem ersten Schluck war uns beiden klar, mit Alkohol wurde hier nicht gespart. „Zum Glück hatten wir die Pizza!", schrie ich Lina gegen die Bässe an. Sie nickte zustimmend. „Lass uns mal die Musikrichtungen auf den Fluren auschecken!" Da ich mir nicht sicher war, ob ich Lina richtig verstanden hatte, lehnte ich mich zu ihr vor. „Wo willst du verrecken?" Sie lachte und kam näher. „FLURE AUS-CHE-CKEN!" Achso... ich nickte und prostete ihr mit meinem Drink zu.

Es sollte sich herausstellen, dass fünf der sechs Floors ausschließlich zum Tanzen gedacht und ein weiterer für die Karaoke-Wahnsinnigen reserviert war. Auf jedem Floor gab es Lounges und einladende Separées. Die Musikrichtungen gingen von Pop weiterhin über Disko, House, R&B bis hin zum Synthwave. Lina und ich fanden unseren Beat beim House-Floor und ernteten einige böse Blicke von um uns herumtanzenden jungen Frauen. Doch das ließ uns nicht aus der Ruhe bringen. Ich gab mich komplett dem Beat hin und jagte den Alkohol mit jedem Hüftschwung weiter durch meinen Körper. „DAS IST SO GEIL!", schrie ich zu Lina herüber, welche daraufhin jubelnd die Arme über ihren Kopf hob und mit ihrer Hüfte in meine Richtung schwang. Da tippte mir plötzlich jemand auf die Schulter.

Ich drehte mich um und sah direkt in die Augen eines jungen, freundlich aussehenden Mannes. „Hey!", grüßte er mich über die Bässe hinweg „Hi!" Ich winkte verspielt...und schon gut angeheitert. „Darf ich fragen, wie du heißt" „Quynn!" „Hi, Quynn!" „Hi!" Er bedeutete mir mit dem Finger etwas näher zu kommen. „Wenn du es dir aussuchen könntest, welchen Song würdest du singen?" Hatte er gerade wirklich singen gesagt? Ich liebte es ja zu singen...aber warum sollte irgend so ein random Typ wissen wollen, was ich so singe? Der Alkohol ließ mich jedoch nichts Böses ahnen und somit antwortete ich heiter „Everytime we touch - Cascada" Ja...der Song war einfach. „Cool! Also dann Qyuinn, war sehr nett! Schau mal ab 23:30 Uhr unbedingt auf Floor 3 vorbei!" „Okay!" Er grinste, winkte, drehte sich um und verschwand in der Menge. Ich erhaschte nur noch einen Blick auf sein T-Shirt, welches das Logo des Clubs auswies. Ich schüttelte den Kopf und drehte mich wieder zu Lina um. „WAS FÜR'N TYP!" Sie lachte kopfschüttelnd.

Der Abend schritt voran. Die Leiber klebten mittlerweile vom vielen tanzen und die Stimmung war dank Alkohol auf dem Höhepunkt. Schade nur, dass nicht jeder alkoholisiert gut drauf war. Irgendeiner Zicke schien es nicht zu passen, wie ich tanzte. So rammte sie mich von hinten an und ich flog in Linas Arme. „Hey, was habe ich Dir getan?", fuhr ich auf. Das Mädel lächelte nur spöttisch. „Ach Süße, lass mal gut sein." Lina packte mich am Arm und deutete auf ihre Smartwatch. Es war 23:23 Uhr. „Komm lass uns auf Floor 3 wechseln, wie der Typ dir geraten hat. Ich glaube hier wird den Leuten die Luft zu knapp!" Ich nickte und folgte ihr händchenhaltend.

Es stellte sich heraus, dass Floor 3 zwar der Karaoke-Floor war, doch hier ging es auch ordentlich ab. Gerade stand eine Dragqueen auf der Bühne und sang in tiefen und leicht schrägen Tönen zu Queens I want to break free. Die Menge tanzte im Takt, während sie begeistert lauschte und ihr zujubelte. Lina und ich lachten uns an, hoben unsere Gläser und wippten mit. Ja, hier war es deutlich besser zum Feiern. Ich war begeistert darüber, wie viele unterschiedliche Kulturen sich hier versammelt hatten. Mir fiel außerdem auf, dass sich hier eine Menge Mädchen tummelten. Zumindest übertraf ihre Anzahl die der männlich Anwesenden um einiges. Der Typ von vorhin jedoch entdeckte mich und kam grinsend auf mich zu. „Hey, wie schön, dass du gekommen bist! Genieße die Show's!" Ich lachte. „Danke, das werde ich garantiert."

BTS-Short Stories - Storybook 1 - JungkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt