One Shot

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Oh wie er es hasste hier zu sein, wie er es hasste hier sein zu müssen und er hasste es noch mehr seinen Bruder zu sehen, dass konnte man ihm leicht vom Gesicht ablesen.
Ich beendete meine Beobachtung und schloss den offenen Türspalt wieder.
Desire stand direkt hinter mir und grinste mich wissend an.
„Du hast unseren Gast schon entdeckt.", bemerkte er lächelnd und strich mir über die Wange.
„Meine Schöne, leider muss ich ihn noch etwas warten lassen. Biete unserem Gast doch einen Tee an und versüß ihm die Wartezeit. Ich muss mich noch kurz um eine andere Angelegenheit kümmern. Wärst du so lieb?", fragte er.
In seinen goldenen Augen spiegelte ich mich.
Ein erschaffenes Wesen welches die Pure Lust enthalten sollte. Desire hatte seine Arbeit mit mir gut gemacht, ich hatte göttliche Schönheit, die Fähigkeit Mann oder Frau auf mich anziehend wirken zu lassen und ich konnte das Feuer der Lust in jedem entfachen. Zudem besaß ich großes Selbstbewusstsein und war äußerst von allem überzeugt was ich tat. Arrogant und selbstverliebt.
Vielleicht hatte Desire von sich selbst zu viel in mir übertragen.
„Ich werde unseren Gast die Zeit des Wartens angenehm gestalten.".
„Davon bin ich überzeugt.", Desire wendete sich lachend ab und ging davon.
Ich tat, wie es mein Herr mir aufgetragen hatte und kochte Tee.
Mit einem Tablett, darauf eine Kanne heißem Tee und Tassen, betrat ich das Besprechungszimmer wo sein Bruder wartete und wo ich ihn vorhin schon beobachtet hatte.
Meine High Heels durchbrachen die Stille bei jedem Schritt.
Der König der Träume der heute von seinem Bruder empfangen wurde blickte nicht mal auf.
Schwarze wuschige Haare, ebenso schwarze Kleidung, schlanker Körper und ein zusagend markantes Gesicht.
Lord Morpheus hatte optisch so gar nichts mit seinem Bruder gemeinsam. Aber die Ewigen teilte auch nicht ihr Aussehen, sondern die Macht die in jedem steckte.
„Ich grüße euch, Lord Morpheus.", hieß ich den Traumkönig willkommen und stellte das Tablett vor ihm ab.
Er brachte mich zum schmunzeln.
Noch nie konnte jemand meine Stimme ertragen ohne danach keuchen zu müssen mit der Bitte ich solle mehr Worte sprechen die zum ersten Lodern in ihrem Körper aufflammten.
Ich liebte Herausforderungen.
„Ich muss meinen Herren entschuldigen, ihm ist eine Angelegenheit dazwischen gekommen die er nicht warten lassen kann.", erklärte ich und stellte die zwei Tassen vom Tablett auf den Tisch.
„Und ich bin keine wichtige Angelegenheit?", fragte er.
Oh seine Stimme klang so bitter.
Genauso hatte ich sie mir vorgestellt und nicht anders.
„Im Gegenteil.", ich lächelte und musste abermals schmunzeln.
Er hatte mich noch überhaupt nicht angesehen.
Das wird kein leichtes Spiel.
„Darf ich ihnen Tee servieren?", fragte ich liebevoll und goss bereits die erste Tasse voll.
„Ich würde mich gerne zu ihnen setzen, wenn es Sie nicht stört.", schnurrte ich.
„Tut es aber.", erwiderte er kalt.
Seine Antwort ignorierte ich und rückte mir einen Stuhl zurück und setzte mich zu ihm.
Der sah mich jetzt zum ersten mal an.
Seine fast ausdruckslose Miene ließ mich fast erschaudern.
Diese schwarzen Augen trafen meine und es passierte gar nichts!
Bei mir hingegen passierte viel mehr: Verwunderung, Zweifel, Erstaunen, ich konnte es kaum in Worte fassen.
Eigentlich hätte er mir schon zu Füßen liegen müssen!
Sprachlos trank ich einen schluck vom Tee und runzelte die Stirn.
„Nicht so wie erhofft?", fragte er mich.
„Selbstverständlich, das ist mein Lieblingstee".
Seine Mundwinkel deuteten ein kleines lächeln an.
„Ich spreche nicht von deinem Getränk.", antwortete er und sah mir weiter in die Augen.
„Alle Wege führen irgendwann an das Ziel, manchmal gibt es nur eine Umleitung.".
Ich war es nicht gewohnt wie er auf mich reagierte, das war völlig neu für mich.
Es war so anders, so unerforscht.
„Desire hält es also für angemessen meine Wartezeit mit eine seiner Schöpfungen zu vertreiben.", bemerkte er ganz nebenbei, als hätte er mehr zu sich selbst gesprochen als zu mir.
„Ich halte es für angemessen.", meine Stimme hatte wieder ihren verführerischen Klang gefunden.
„Dann Teil doch bitte deinem Herren mit, dass ich fürs nächste mal warten nicht nur einen Tee als Entschädigung erwarte.", sagte er und stand auf.
Ich stellte meine Tasse ab und stand ebenfalls auf.
„Ihr könnt doch jetzt nicht gehen Lord Morpheus!".
Er schaute mich einfach nur an.
Langsam begab ich mich auf ihn zu, stellte mich zwischen ihm und den Tisch.
Unsere Distanz wurde dadurch sehr gering.
Meine letzte Waffe.
Wenn Stimme und Aussehen nicht fruchteten, musste ich es eben schaffen, dass er mich berührte, spätestens dann, sollte er vor Erregung vor mir wimmern.
„Das Getränk soll keine Entschädigung sein.", erklärte ich verführerisch.
„Dann erklärt mir, warum sollte ich noch eine Sekunde länger warten?", fragte er mich und kam tatsächlich ein Stückchen näher.
Uns trennten noch wenige Zentimeter.
Komm näher mein Lieber.
„Ich kann Ihnen die Zeit anderweitig vertreiben wenn sie verstehen Traumkönig.".
Dann passierte es, viel zu schnell das ich es gar nicht realisieren konnte.
Er packte mich an der Hüfte und setzte mich auf den Tisch.
Er hat mich berührt, er hat mich angefasst und ist trotzdem noch Herr seiner Sinne, das war unmöglich!
Völlig perplex schaute ich in seine dunklen Augen.
„Nicht wie erhofft?", fragte er mich erneut.
Er warf mich aus meiner so bekannten Bahn. Niemand hatte das je zu vor geschafft.
Ich alleine entschied die Lust und nicht andersrum!
Stotternd presste ich unverständliche Wörter raus.
Der König der Träume legte seine Hände auf meine Knie und schob meine Beine auseinander. Er stellte sich direkt dazwischen.
Ich wusste überhaupt nicht was ich machen sollte, geschweige den sagen.
„So viel Mut, aber wenn dein Traum in Erfüllung geht, versteckst du dich.", er machte sich über mich lustig!
Ich schaffte es kaum seinem Blick standzuhalten.
Natürlich wusste er was mein größer Traum war.
Die Lust von jemanden zu erfahren dem ich nicht dazu bringen musste.
Langsam atmete ich ein paar mal durch um meine Kontrolle wieder zu erlangen.
Morpheus platzierte seine Hände neben mir und rückte mit seinem Gesicht meinem immer näher.
„Umleitung, aber das Ziel bleibt das gleiche.", grinste ich ihm entgegen und strich über seine blasse Haut.
Mit beiden Händen fuhr ich seine Arme entlang und hielt dabei seinen Mantel fest dem ich ihm von den Schultern zog.
Er ließ den Mantel unbeachtet am Boden liegen.
Zwischen uns lagen zwei so unterschiedliche Welten, aber genau in diesem Moment, schauten sich nur meine goldenen und seine dunklen Augen an die zusammen eins wurden.
„Wie war das noch mal mit der Wartezeit?", fragte er mich.
Normalerweise reagierte ich nicht auf Stimmen, aber seine erfüllte meinen Körper mit Erregung und zum ersten mal seit meiner Erschaffung, wollte ich es auf die Weise des Gegenübers spüren.
Dann würde ich nicht den ersten Schritt machen?
Meine Frage wurde schnell beantwortet.
Der Traumkönig packte mein Gesicht und drückte seine Lippen gegen meine bis wir beide aufeinander auf dem Tisch lagen.
Keine Sekunde überlegte ich und grub meine Hände in seine Haare.
Das Feuer konnte so viel heißer werden und es sollte brennen!
Ich wollte alles an ihm.
Ich wollte ihn sehen, sein schlanker blasser Körper sollte mir entblößt werden.
Ich wollte ihn schmecken, meine Lippen auf seinen, meine Zunge voller Hingabe mit seiner spielen lassen.
Ich wollte ihn spüren, mich unter ihm winden vor Lust und unsere Körper eins werden lassen.
Wir warteten nicht aufeinander, hemmungslos und atemringend teilten wir unsere Lippen.
Es herrschte eine Hitze zwischen uns, die Spannung baute sich weiter auf, das Verlangen wurde immer intensiver.
Mein gesamtes Ich zitterte unter ihm und flehte nach mehr.
Plötzlich hielt er zwischen den innigen und wilden Küssen innen und schaute an mir runter.
„Ich dachte, du wolltest es einmal nicht erzwingen.", sagte er so kühl wie gewohnt, als müsste nur ich atmen müssen.
Ertappt fing ich an zu kichern.
„Macht der Gewohnheit mein Lord.".
„Dein Lord?", fragte er mich verwundert und begutachtete weiter meinen Körper.
Ich hatte meine Kleidung unbewusst verschwinden lassen und lag nun nur noch in meiner Spitzenunterwäsche unter ihm.
„Für diesen Moment, bist du mein Lord.", erklärte ich und strich mit den Händen über sein Hemd welches ich zu gerne aufreißen würde.
„Dann lass mich als dein Lord, dir dein neues Reich zeigen.", sagte er.
Was?
Sand wirbelte um uns herum und im nächsten Moment waren wir an einem anderen Ort.
Es war das Gegenteil von meinem zuhause.
Rot und kurven, wurde zu Schwarz und eckig.
Ich lag immer noch auf einem Tisch, aber diesmal einen aus dunklem Granit.
Der Traumkönig hatte mich in sein Reich gebracht.
„Mein Reich und meine Regeln.", er knöpfte sich das Hemd so langsam auf, das ich am liebsten geschrien hätte.
Komm her und besorg es mir!
Lord Morpheus zog sich quälend langsam aus. Ich glaubte das tat er, um meine Begierde in den Augen besser betrachten zu können.
Das Feuer wurde immer heißer.
Als er fertig war, erfüllte das meinen ersten Wunsch.
Ich konnte ihn sehen!
Er kam wieder auf mich zu, diesmal völlig nackt und stellte sich erneut zwischen meine Beine die er spreizte.
Sein erregtes Glied berührte die Innenseite meines Oberschenkels und ließ mich erschaudern.
Erfüll mir meine zweiten Wünsche Lord Morpheus flehte ich in Gedanken.
Der Traumkönig beugte sich zu mir runter und legte seine Lippen vorsichtig auf meine.
Es entwich mir ein leises stöhnen.
Jetzt war keine Zeit für Spielchen.
Ich ließ ihn durch meine Zunge erfahren, dass ich mehr wollte als nur liebevolles küssen.
Kein Problem.
Aus langsam und vorsichtig wurde erneut hemmungslos und voller verlangen.
Das zusammen kommen unserer Lippen und Zungen wurde immer heftiger.
Wunsch zwei der in Erfüllung ging.
Keine Ahnung wie lange ich es noch aushalten musste, aber ich wollte endlich seinen Königlichen Schwanz!
Macht der Gewohnheit...
Meine Spitzenunterwäsche ließ ich nun ebenfalls verschwinden.
Diesmal hielt er nicht innen und berührte mich nun ohne Stoff und Schutz die meine Haut verdeckten.
Langsam bekam ich keine Luft mehr und keuchte jedes mal wenn sich unsere Lippen für kurze Zeit nicht berührten.
Da wo mich seine Hände anfassten, hinterließ es eine wohlige Gänsehaut.
Meine Erregung trieb auf den Höhepunkt zu, wie viel mehr sollte ich noch ertragen?
Er ließ prompt von mir ab und zog mich ein Stück weiter zu sich.
Seinen Penis platzierte er zwischen meinen Beinen und rieb mit seiner Spitze langsam an meiner Mitte.
Der Traumkönig blickte noch mal zu mir auf.
Ein jämmerlicher Anblick.
Flehende Lustblicke trafen ihn, meine Beine wollte ich weiter und weiter für ihn öffnen um auch ja nichts zu verpassen was mir der Lord zu bieten hatte.
Viel zu langsam dring er endlich in mich ein, als hätte er Angst mir weh zu tun.
Oh Schätzchen das brauchst du nicht!
Langsam wieder raus um ihn erneut in mich ausfüllen zu lassen. Er wiederholte das einige male.
Stöhnen nach mehr hallten durch den Raum.
Morpheus schloss seine Augen und stieß zu.
Seine Bewegungen beschleunigten sich.
Er hatte ein wundervolles Taktgefühl mit der richtigen Kraft in mich zu stoßen.
Dann stieß er etwas härter zu und ich lag auf einem anderen Tisch.
Ein runder Tisch aus altem Holz.
Wir waren in einem Raum voller Bücher, alles wirkte sehr alt, verstaubt und reich an Geschichten die sich in den Regalen verbargen.
Bevor ich richtig realisieren konnte was hier gerade passierte, stieß er erneut härter zu.
Diesmal befanden wir uns in einem Schloss. Auf dem hochglanzpolierten Tisch neben uns, lagen köstliche Speisen und es roch nach süßlichem Parfüm.
Nächster Stoß, nächster Ort.
Ein Wald der ruhig und friedlich im Morgennebel lag, eine raue Küste an der mir das Meersalz die Nase kitzelte, ein Büroraum voller Unterlagen und piependen Computern, auf einem Lehrerpult in einem Klassenzimmer...
Mein Stöhnen wurde immer lauter, seine Stöße wurden zur Antwort immer schneller und härter.
In meiner Körpermitte zog sich alles zusammen, eine Flutwelle der Hitze überkam mich.
Bei seinem letzten Stoß, lagen wir beide wieder auf dem Granittisch in seinem Reich.
Er ergoss sich in mir und atmete befriedigt aus.
Dann öffnete er seine Augen wieder und trafen meine goldenen die das wimmern endlich loslassen konnten.
Wunsch drei ging in Erfüllung.
Lord Morpheus zog sich aus mir raus und im nächsten Moment standen wir wieder im Saal meines Zuhauses.
„Hast du mich gerade durch die ganze Traumwelt gefickt?", wollte ich wissen und setzte mich aufrecht hin.
„Nicht die ganze.", stellte er klar.
Hinter mir hörte ich Schritte.
Seine High Heels waren ebenso geräuschvoll wie meine.
„Wie Schade, ihr habt schon ohne mich angefangen.", beurteilte Desire seinen darbietenden Anblick.
Lord Morpheus zog sich ohne Scham seine Kleider wieder an.
So schnell ich meine verschwinden lassen konnte, konnte ich sie mir auch wieder anziehen.
Um mich aber zum Schluss noch mal ordentlich in Szene zu setzen, trug ich vorerst nur meine Unterwäsche und rutschte vom Tisch.
Desire musterte meinen Körper, obwohl er diese Lustgöttin selbst erschaffen hatte.
„Danke das du unseren Gast die Wartezeit vertrieben hast.", sagte er und strich mir übers Haar.
„Wir sehen uns wieder Traumkönig.", sagte ich beim verlassen des Raumes.
„Wohl kaum.", antwortete er.
Ich musste lächeln.
„Ihr habt recht, ihr seid sowieso nicht mein Typ.".
Lord Morpheus lächelte mir diskret zurück.

Wartezeit im Reich des Verlangens Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt