Someone that you used to know

Chapter 1

„Was eine Scheiße!",

frustriert lief ich aus dem Klassenraum und achtete erst garnicht darauf wen ich bei meiner Flucht über den Haufen lief. Ich hatte es einfach nur satt.

Immer war ich die, auf der rum getrampelt wird, immer die bei der nur ein Ton aus dem Mund kommen musste und schon jeder sein schnippisches Kommentar über die Lippen gebracht hatte. Und warum?

Ganz einfach: weil ich angeblich das erste weibliche Wesen in der Geschichte dieser Vollpfosten bin, die weiß wie man sich bei so einem dumm Geschwätz wehren tut.

Weshalb ich fluchend aus dem Klassenraum gelaufen bin? Tja, weil wenn man gute Noten schreibt und eine Freundin am anderen Ende der Klasse dir zuruft welche Note du hast, du natürlich zurück rufen musst. Diesmal wars eine 1,5 und das was ich von jeder Seite zu hören bekommen hab war: Ich zitiere: „Ok! Wir wissen das du schlau bist!" „Digga, du hast ja auch nur Bücher als Dates." oder mein persönlicher Favorit: Bruder fick dich ins Collage rein. Wieso überspringst du nicht einfach und wir haben endlich mal unsere Ruhe!?"

Versteht ihr jetzt was ich meine mit dumm Geschwätz? Ganz ehrlich ich hab kein Bock mehr! Und soll ich euch mein kleines Geheimnis verraten: ich lerne nicht mal vor Klausuren oder Tests, dass gibt nur so gute Noten weil ich zuhöre und manchmal aber selten die Aufgaben mache. Ich hab eben auch noch ein Leben. Mit dem ich zwar nichts zu anfangen weiß, aber das Prinzip ist das was zählt, oder nicht?

„Aaliyah!? Komm schon J.J hat's nicht so gemeint!", darf ich euch vorstellen: das ist Gina. Die wohl sozialste und auch anstrengendste Person die ich kenne. Sie hat den Anführer aller Idioten aus meiner Stufe, nämlich J.J auf ein Date eingeladen und nun wo sie das Interesse verloren hat, frisst er ihr förmlich aus der Hand.

„Das interessiert mich nicht! Fakt ist er hat's gesagt bevor er gedacht hat. So. Wie. Immer!" sagte ich äußerst genervt. Außerdem ist die größte Last ihr ständiges positives Denken, denn ich denk eher realistisch. Zwar nennt sie mich eine Pessimistin, aber wenn das pessimistische die Realität ist, kann man sich doch auch als Realistin betiteln?

„Komm zurück in die Klasse, bitte. Mr Steven möchte noch diese eine Sache ansprechen, die er uns immer noch nicht verraten hat!" jetzt hatte sie mich...

Zurück in der Klasse wurde ich nur komisch angeschaut und manche Leute (J.J) versuchten vergeblich, ihr Lachen zu verkneifen.

„So, nach dem äußerst amüsanten Showakt hier, wollte ich euch noch auf unser Schüleraustausch Programm hinweisen. Mrs McDonald und Mr Marvin leiten dieses Programm. Bei Interesse kommt heute nach der Schule in Raum BK23. So da das nun endlich geklärt ist kommen wir-" Gott sei dank wurde er von der Schulklingel unterbrochen, die nun die Mittagspause beginnen ließ.

Wir alle stürmten nur so aus den Klassenräumen und rannten die Flure entlang, weil glaubt mir: die letzte Stunde am Freitag hat jede Klasse bei ihrem oder ihrer Hass-Lehrer/in.

„Und LayLay, wirst du hingehen?" fragte mich Lynn. Lynn ist die aufgedrehteste und auch gleichzeitig die desinteressierteste unserer Gruppe. „So wie du gerade deinen Satz betont hast, muss ich mitgehen. Oder?" fragte ich während ich die Augen rollte. „Ach komm Lay! Willst du dir wieder so eine Chance entgehen lassen? Jetzt mal ehrlich-" sie kam mir bedrohlich nah „du willst es doch auch..." flüsterte sie bedrohlich vor meinem Gesicht, dabei musste sie sich Extrems weit nach unten beugen,denn sie war gute 1.80 Meter groß und ich so um die 1.65. „Genau Lay! Spring über deinen Schatten und zieh's durch!" mischte sich nun auch Charlie ein, die bis jetzt stumm neben uns her gelaufen ist. „Ha! Jetzt steht's 3 gegen eine! Ein glasklares Ergebnis..." ich ignorierte sie und stellte mich vor meinen Spind und fing an meine Sachen wider an ihren Platz zu räumen. „Ach komm schon... ohne dich wird das nicht so nice. Schon als du vor zwei Wochen krank warst, war es stink langweilig, sogar für J.J!" „Ok Charlie überredet! Aber sobald auch nur die kleinste Kleinigkeit schief geht, bist du schuld!" gab ich mich geschlagen und Charlie hob unschuldig die Hände.

„Und. Wie läuft Leben so?" fragte uns Harry der in der Cafeteria plötzlich neben uns stand. „Net so. Wie immer halt." antwortete ich schulterzuckend. „Und kommt ihr auch zum Programm?" wir nickten alle gleichzeitig und holten unser Essen von der Theke ab. „Wieso war das wieder so klar?" meinte nun auch Trent der sich zu uns gesetzt hatte. Trent und Harry konnten sich eigentlich nicht leiden, aber hingen trotzdem für ihr eigenes Ego zusammen ab und die beiden zusammen waren eigentlich der beste Grund in dem Moment aus dem Fenster zu springen. Harry war eigentlich ganz ok, weil er ziemlich realistisch und direkt war, wenn er nicht gerade über irgendwelche Generäle von Kriegen oder ganz einfach total zwei-deutig dachte. Aber Trent war nicht nur winzig von der Größe her, sondern auch total nervtötend und dumm, wirklich schönreden kann man das bei ihm nicht.

Die Mittagspause konnte ich relativ gut überstehen. Schließlich standen ihr alle versammelt vor Raum BK23. Als uns aufgeschossen worden war, setzten wir uns direkt gespannt vor das Lehrerpult und schauten die beide erwartungsvoll an.

„Schön, dass ihr das Interesse gefunden habt hier zu sein!" fing Mr. Marvin an „Wie ihr vielleicht bereits wisst, haben wir eine Partnerschule in Cancun, Mexico. Nach Jahren können wir nun wieder einen Austausch stattfinden lassen und wir haben dafür geeignete Klassen gesucht, um unsere Schule zu repräsentieren!" setzte Mrs McDonald fort „Wir hatten eigentlich mit deutlich mehr Schülern gerechnet, aber durch euch sechs ist das Thema schon geklärt. Also erste gute Nachricht: ihr könnt alle mit! 2. gute Nachricht: wir werden uns auch größtenteils nicht blamieren mit den Schülern die wir mitnehmen, denn ihr seid ja alle ganz ordentlich." wir sahen ihn schmunzelnd an und er versuchte sich mit einem „ihr wisst schon wie ich das meine!" zu retten.  „Trotzdem gib es einen Hacken: ihr müsst eine kurze Bewerbung für die ,diseño y color Cancun' schreiben und zwar auf Spanisch, aber das sollte für euch doch kein Problem darstellen da ich euch alle Unterrichte." fügte Mrs McDonald noch hinzu „Die diseño y color hat die Wahl-Pflichtfächer Grafik-Design, Produkt-Design, Antike Kunst und Moderne Kunst. Bitte bezieht das Fach eurer Interesse in die Bewerbung mit ein. Die Abgabe ist am Kommenden Freitag und keine sorge wir machen, bis wir verreisen einen anderen Tag aus an dem wir uns treffen können." beendete Mr Marvin diesen Schultag. „Wir sehen uns nächste Woche mit euren fertigen Bewerbungen!" damit liefen wir aus dem Klassenraum und gingen nach Hause.