Zittrig setzte Sojiara einen Huf vor den anderen.
Der schmale Baumstamm war kaum breiter als einer ihrer Hufe.
Sie klammerte sich noch ein bisschen fester an ihre Flöte.
Nun waren es noch zwei Meter bis zum rettenden Ufer.
Schritt für Schritt kam sie vorwärts.
Nun erreichte sie eine schmalere Stelle am Baumstamm.
Sie war in etwa halb so breit wie ihr Huf.
Die Stute schlug unsicher mit ihrem schwarzen Schweif und krallte ihre Finger um die Flöte.
Es war etwas mehr als ein Meter, dann hätte sie das Ufer erreicht.
Sojiara überlegte.
Wenn sie sprang gab es die Möglichkeit dass sie ins Wasser fiel.
Nein!
Dass durfte nicht passieren.
Andererseits, einen Meter schaffte sie locker.
Sie würde es wagen!
Vorsichtig tastete sie sich rückwärts.
Die braune schloss ihre Augen und atmete tief durch.
Bloß nicht zögern!
Sie trabte an.
Fast viel sie ins Wasser doch dann erreichte sie die schmale Stelle und sprang ab.
Schon im Flug wusste sie dass es nicht reichen würde.
Sojiara streckte sich noch ein bisschen weiter.
In der Hoffnung das es doch klappen würde.
Dann trafen ihre Vorderhufe auf die weiche Erde des Ufers auf.
Mit den Hinterbeinen landete sie im eiskalten Wasser.
Panisch schrie sie.
Das Wasser leckte an ihrer Narbe.
Bilder schossen ihr durch den Kopf.
Sie strampelte mit den Hufen.
Verrsuchte halt zu finden.
Doch im matschigen Boden rutschten ihre Hinterhufe immer wieder weg.
Sie warf ihre Flöte auf den Rasen und versuchte sich mit ihren Händen auf die Wiese zu ziehen.
Zitternd stemmte sie sich auf ihre Hände und Vorderhufe.
Und tatsächlich, sie schaffte es!
Sie fiel nach vorne auf die Wiese.
Erleichtert seufzte sie und griff wieder nach ihrer Flöte.
Mit dieser in der Hand trabte sie los in den Wald.
Plötzlich sah sie ein paar Meter neben sich etwas glänzen.
Vorsichtig lief Sojiara darauf zu.
Es war eine Art Metallion.
Auf dem kreisförmigen Metall waren zwei verschlungene Buchstaben eingraviert.
A und H.
Sie schloss ihre Finger um das kühle Metall in ihre Hand und lief weiter.
Auf einer Lichtung im Wald blieb sie stehen.
Blühende Blumen wuchsen überall auf der Wiese.
Sojiara setzte ihre Flöte an den Mund und pustete vorsichtig hinein.
Genauso sanft wie sie hineinpustete klang auch der Ton.
Sojiara stellte sich vor wie die Töne über die Wiese flogen.
Wie sie zu kleinen Vögeln wurden, die in einer Formation über die Bäume flogen.
Sie wusste nicht wie lange sie dort spielte.
Doch als sie sich auf den Rückweg machte, dämmerte es bereits.
Dieses mal schaffte sie es ohne Schwierigkeiten über den Baumstamm.
Das hohe gras streifte um ihre Fesseln.
Es kribbelte und Sojiara musste sich schütteln.
Später am Abend saß die braune Stute zusammen mit ihren Eltern am gedeckten Tisch.
Ihre Eltern frotzelten sich gegenseitig, doch Sojiara hatte keine Lust sich am Gespräch zu beteiligen.
Als sie mit dem Essen fertig war, stemmte sie sich hoch.
,,Darf ich in mein Zimmer?"
,,Klar Schatz!"
Mit einem kurzen Nicken verabschiedete sie sich und schlenderte in ihr Zimmer.
Das kühle Metall des Medallions lag schwer auf ihrer Brust.
Die tür zu Sojiaras Zimmer quitschte leise als sie sie aufschob.
Später im Bett dachte sie an die Erlebnisse des heutigen Tages.
Noch immer überfuhr sie ein eisiger Schauer wenn Sojiara an den Fluss dachte.
Unbewusst wanderte ihre Hand zu ihrer linken Flanke.
Mit den Fingern strich sie über die lange Narbe, die sich quer über ihre Flanke zog.
Wenige momente später schlief sie ein.
Am nächsten morgen wachte sie früh auf.
Nach ihrem Morgendlichen Rundgang machte sie sich auf, die Hühnern zu füttern.
Mit einer Schüssel Hühnerfutter schloss sie das Gatter auf.
Die Gelben Augen der Hühner starrten sie aus dem dunkeln des Stalls an.
Schnell schüttete die braune Stute das Futter an den dafür vorgesehenen Platz und flüchtete dann schnell wieder hinaus auf den Hof.
Morgens waren die Hühner oftmals etwas wunderlich.
Später beim Frühstück herrschte angenehme Stille.
Bis es an der Tür klopfte und ein paar laute Stimmen riefen.
,,Machen sie die Tür auf oder wir müssen sie eintreten!"
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En Garde -Sei auf der Hut-
FantasíaAls die Bauerntochter Sojiara von Soldaten eingefordert wird, dreht ihr Leben sich um 180°. Mit einer Reihe anderer Talitzen wird sie auf ein Schloss verfrachtet. Dort wartet auf sie ein hartes Training. Immer weiter verwickeln sie und ihre Freunde...