zwei

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ᴺᴼᵂ ᴾᴸᴬᵞᴵᴺᴳ : Be Kind
[Marshmello, Halsey]

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1:35 ───ㅇ───── 3:47

ᴠᴏʟᴜᴍᴇ : ▮▮▮▮▮▮▯▯▯

╔═*.·・✫・Namjoon・~°✫・═╗

Seufzend ließ ich das Handy sinken, meine Gedanken waren nach dem Telefonat endlich ein wenig leiser geworden.
Ich lehnte ich mich erschöpft gegen die Lehne des Schreibtischstuhls und drehte gedankenverloren mein Handy in den Händen.

Nach meinem wöchentlichen Museumsbesuch war ich wie immer zurück ins Studio gefahren und hatte einige Stunden an einem Song gearbeitet, dessen Melodie mir seit Wochen durch den Kopf ging. Ich hatte die Geschehnisse verdrängen und das Telefonat mit unserem Legal Team aufschieben wollen.

Nun hatte ich es hinter mir, aber die Erleichterung, dass gegen diese Saesang vorgegangen werden würde, half nicht dabei, dass mein Körper sich weniger benutzt anfühlte.
Lange hatte ich mich nicht mehr derart verängstigt gefühlt, ja so schwach und hilflos. Ich hätte mich wehren sollen, aber die Angst vor ihr und der Möglichkeit, dass sie dann an die Öffentlichkeit ging und mich als Täter darstellte, hatte mich davon abgehalten.

So sehr ich meine Berufung auch liebte, dieser Teil vergiftete alles Gute daran, die ganze Liebe, die ich für unsere Fans, für die Musik, die Band hatte.
Unendlich müde fuhr ich mir durch die Haare.
Und dann war da noch dieser andere Teil, den ich am Leben als Idol hasste.
Der mich davon abhielt mein Handy zu entsperren und ihm zu schreiben.

Dem Typen vom Museum mit den smaragdgrünen Augen, vollen Lippen und einer Kämpfer-Aura, die mich jedes Mal wieder faszinierte.
Min-ho.

Sein Leben schien so anders als meins zu sein, und dennoch trafen wir immer wieder aufeinander. Wenn ich ehrlich zu mir war, freute mich an den Museumsbesuchen als Erstes auf ihn. Er, das erste Kunstwerk, das ich erblickte.

Genau wie ich war er jemand, der hart arbeitete, immer schien er mit Dingen für die Universität beschäftigt. Ich war fast neidisch auf ihn, auf sein so ordinäres Leben im Schatten.
Er faszinierte mich auf eine Art, die ich nicht beschreiben konnte, auch wenn ich normalerweise gut mit Worten war. Ich wusste nur, dass ich ihn immer und immer wiedersehen wollte und tat alles dafür, mir wenigstens diese eine Stunde Freizeit zu nehmen.

Auch wenn das bereits zu Debatten mit dem Management geführt hatte.
Geschweige denn die anderen Bandmitglieder, die mir inzwischen verwirrte bis neugierige Blicke zuwarfen, aber sich bis jetzt noch nicht getraut hatten, direkt zu fragen. Zum Glück.

Wie sollte ich denn auch erklären, immer in dieselbe Ausstellung zu gehen, einen Haufen Geld dafür auszugeben, und dass nur für die Gespräche mit Min-ho, die man bis zum heutigen Tag nicht einmal als solche hätte bezeichnen können?

Fahrig stand ich auf und tigerte durch mein kleines, aber gemütliches Studio.
Wie sollte ich nur damit umgehen, Min-ho heute ungewollt näher kennengelernt zu haben?
Das war nicht der Plan gewesen.
Doch nun schlummerte die Chance, ihm emotional noch näher zu kommem in meiner Hand. Mein Handy fühlte sich auf einmal unheimlich schwer an.

Min-ho hatte mir heute geholfen, ohne etwas dafür zu verlangen. Das hatte mich am meisten erschrocken, aber auch am glücklichsten gemacht. Ich war mir nicht sicher gewesen, doch der Umstand, dass er mich wirklich nicht zu erkennen schien, selbst als ich gedankenlos mein ganzes Gesicht gezeigt hatte, machte alles irgendwie leichter und schwerer.

The Simplicity of You and Me [bxb, bts]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt