Kapitel 1

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Mal wieder war es ein regnerischer und stürmischer Mittwoch Abend. Gerade hier in Sacramento, wo es mittlerweile seit mehreren Tagen ungewöhnlicher Weise viel regnet. Nun sitze ich hier und warte bis der Regen und die dazu starken und kalten Windböhen nachgelassen habe, da es unmöglich ist bei diesem Sturm sich an die freie Abendluft zu wagen. Ich bin schockiert darüber, dass ich nach eineinhalb Stunden zu meinem Auto laufen konnte.  Zuvor habe ich noch ein wenig etwas im Kaffee gearbeitet, da ich sonst nichts zu tun hatte. Jetzt sitze ich hier wie ein Eisblock eingefroren in meinem kleinen, alten, aber fahrtüchtigem Auto und halte in meiner linken Hand den heißen Kaffee, denn ich aber nun in die dafür vorgesehenen Halterung in dem kleinen Seitenfach in meiner Tür stelle. Nachdem auch dies nun erledigt war, startete ich das Auto, indem ich Kupplung und Bremse durchdrückte, den Zündschlüssel umdrehte und so den Motor zum laufen brachte. Als nächstes löste ich noch die Handbremse und legte den Gang rein, bevor ich losgefahren bin.

In der Zeit wo ich gedankenlos durch die Straßen von Sacramento fuhr, um endlich nach Hause zu fahren, denke ich mal wieder an meine Eltern und meinem Bruder. Sie verstarben vor mittlerweile fast 6 Jahren, aus einem ziemlich unerklärlichen Grund, sie hatten einen Unfall auf einer weiter entfernten Landstraße, denn sie kollidierten frontal mit einem anderen Fahrzeug. Das Fahrzeug meiner Familie überschlug sich wohl mehrmals und stand letztendlich mehrere Stunden in Flammen. Der Fahrer des anderen Wagens hatte man Tot auf dem Fahrersitz aufgefunden. Das kuriose daran ist die Tatsache, das die Leichen meiner Familienmitglieder nicht gefunden wurden. Die Begründung der Polizei und Feuerwehr war, dass die Leichen während dem Feuer verbrannt wurden und man sie deswegen nicht finden konnte. Zu diesem Zeitpunkt war ich ca 15 Jahre jung und diese ganze Sache nahm mich früher sehr mit.

Gerade stand ich an einer roten Ampel, als ich aus meinen Gedanken gerissen wurde, als plötzlich die Beifahrer Tür aufgerissen wurde und sich ein junger Mann, vielleicht ein paar Jahre älter als ich, sich neben mich setzte. Sekunden später hörte man den Knall der zufallenden Tür. Ich schaute aufgebracht zu meiner rechten. Der junge Mann war ganz in schwarz gehüllt. Schwarze Springerstiefel, wie man sie aus dem MiIlitär kannte, eine schwarze Cargohose mit mehreren Taschen an der Seite, ein ich vermute schwarzes T-Shirt und über diesem ziert eine ebenso schwarze Jacke. Auf seinem Gesicht sah man die leichten Umrisse einer dunklen Ray Ban Sonnenbrille und dazu hat er die Kaputze seiner Jacke tief ins Gesicht gezogen. ,,Fahr Mädchen!" ruft er auffordernd mit einer dunklen Stimme. ,,Wohin soll ich fahren und wer zur Hölle bist du?!" Der Fremde schaut mich zum ersten mal nun an und kommt mir mit seinem Gesicht gefährlich nah. ,,Wenn ich dir befehle zu fahren, dann fährst du auch meine schöne. Wohin ist erstmal egal. Später werde ich dir genauer sagen wo du hinzufahren hast Hauptsache erstmal von hier weg." Da ich zu sehr unter Schock stand fahre ich sofort los, mit dem Ziel Richtung Landstraße um den einschüchterndem Typen dort irgendwo rauszuschmeißen.

,,Wage es dir das Radio anzumachen" schellt seine messerscharfe Stimme zu mir, da ich gerade dabei war meine Hand zu dem alten Radio zu bewegen, um so die unangenehme Stille zwischen uns zu unterbrechen. ,,Und wehe du versuchst irgendeinen Mist, wie zum Beispiel die Cops anzurufen oder etwas dergleichen meine schöne." Daraufhin nickte ich nur einschüchternd mit dem Kopf. Mit bebender Stimme antwortete ich darauf, das ich auf dem Weg in Richtung Landstraße sei, wovon ich von ihm keine Reaktion bekam, was mir das Zeichen gab, einfach weiter zu fahren.

Ein paar Stunden später:

Mittlerweile sind wir nicht nur auf der Landstraße, sondern auch ein paar Städte weiter und dazu kommt, das ich unglaublich müde bin und Bärenhunger habe. Allerdings werde ich in meinen Gedanken unterbrochen, als ich ein Handy klingeln höre, bis ich merkte, das dieser Ton von dem Mann neben mir kam. Dieser geht ohne sofort zu zögern ans Telefon. ,,Ja?" Nach ein paar Sekunden, vielleicht auch ein oder zwei Minuten, wo die Person am anderen Ende anscheinend sprach, verdunkelte sich seine Mimik noch mehr. ,,Hör mal, gerade ist es echt schlecht. Ich bin in einem kleinen, ungepanzertem Kleinwagen, das heißt ich habe Ausrüstung oder dergleichen nicht mit und neben mir sitzt eine junge Frau die mich vor ein paar Stunden vor dem sicheren Tot gerettet hat." Den letzten Teil von seinem Satz sagte er halb belustigt und klang dabei verdammt autoritär. Ein paar Sekunden blieb es wieder Still. ,,Okay Okay Okay ich komme so schnell es geht, versucht es so gut wie es geht zu verteidigen und ruf mich sofort an, falls sich etwas ändern sollte." Nachdem er diesen Satz aussprach zitterten meine Hände leicht. Zu verteidigen? Was zu verteidigen, wenn er so schnell es geht irgendwo hin muss? Bei dieser Sache fühle ich mich alles anderen als pudelwohl. 

,,Also kleine, eine klitzekleine Planänderung. Wir müssen auf der Stelle zu meinen Leuten, ich werde dir den Weg sagen."

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