Wow, über 130 reads, danke euch. Schreibt gerne Wünsche zu Einsätzen in die Kommentare, ich schaue, was sich umsetzen lässt. Und jetzt viel Freude mit dem nächsten Kapitel.
_______________Den Morgen habe ich damit verbracht, in meiner Wohnung Hausputz zu machen. Ich hätte gar nicht gedacht, dass Auspacken zu so viel Staub führt. Anschließend habe ich mich wieder dem Stadtplan gewidmet. Ich möchte so schnell wie möglich auch selbst fahren dürfen. In München bin ich auch immer gern das Notarzteinsatzfahrzeug, kurz NEF, gefahren. Ein paar Besonderheiten bringt dieser Job mit sich. Während sich der Notarzt mit den Sanitätern des Krankenwagens um den Patienten kümmert, arbeite ich ihm zu. Das kann ebenfalls die Arbeit am Patienten bedeuten, aber auch das Erfragen des Unfallhergangs, das Betreuen von Angehörigen und den Notarzt über eventuell andere Verletzte informieren. Kurzum: es ist die vielseitigste Position als Sanitäterin.
Wie gestern bin ich heute die Beifahrerin auf dem RTW, jedoch mit einem fast neuen Team. Lediglich Marion und Franco sind wieder in derselben Schicht. Zunächst stellen sich die beiden jungen Kollegen Kevin Lippert und Justin Weis vor, wenig später treffen Manfred Klein und Jacqueline, kurz Jacky, Wendt ein. Manfred, ein sehr großer Mann, der sich dem Anschein nach selbst eine Glatze rasiert, ist heute unser NEF-Fahrer für die Notärztin Birgit Maas, die ebenfalls mit Kaffeetasse zu Schichtbeginn in den Gemeinschaftsraum kommt.
Als sie mich entdeckt, begrüßt sie mich freundlich und spricht mich auf den Einsatz am vergangenen Tag an: „Du hattest einen Großeinsatz gestern als ersten Einsatz, wie ich gehört habe."
„Ja, kann man so sagen. So etwas als ersten Einsatz hat nicht jeder. Aber gut, es war ja nur hier mein erster Einsatz."
„Stimmt, du kommst aus München, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. War dein allerster auch so dramatisch?"
„Nicht so schlimm wie dieser, aber es gab einen F3 Alarm für ein Einfamilienhaus. Die Feuerwehr musste den Vater sowie seine Tochter retten, die Mutter war nicht da. Ich glaube, die Ursache war ein Schmorbrand."
„Na, du ziehst die dramatischen Einsätze an. Da muss ich ja Angst haben, was uns heute alles erwartet", scherzt Birgit.
„Die langweiligen zieht sie aber auch an," meint daraufhin Franco, der unser Gespräch genau wie Marion mitverfolgte. „Wir waren gestern bei einer älteren Dame wegen Dehydrierung."
„Gibt's bei dir auch ein Mittelding?", fragt meine Kollegin Marion lachend.
Scherzhaft verneine ich.
Wir reden noch eine ganze Weile ungezwungen, bis wir durch einen Alarm unterbrochen werden: „Einsatz für den RTW 1 im Lindenthalgürtel 69. Zwei Verletzte nach Schlägerei im dortigen Discounter Netto. Polizei mit aus."
Marion und ich besetzen in der heutigen Schicht RTW 1, sodass wir zügig zum Fahrzeug laufen und ausrücken. Wir haben beide ein mulmiges Gefühl bei dieser Einsatzmeldung und hoffen, dass die Polizei vor uns eintrifft. Gleichzeitig bin ich traurig, dass unser Gespräch unterbrochen wurde. Im Gegensatz zu Olli stellt Birgit keine unangenehmen Fragen und ich habe mich in der Gruppe wohlgefühlt. Natürlich musste Olli die Fragen in seinem Büro stellen, trotzdem glaube ich, dass er allgemein nicht so schnell locker lässt.
Als wir am Einsatzort eintreffen, sehen wir schon zu unserer Erleichterung das Polizeifahrzeug. Wir stellen uns dahinter, ebenfalls in zweite Reihe, da auf dem Parkstreifen kein Parkplatz mehr frei ist. Schon aus dem Fahrzeug sehen wir zwei junge Männer, die von den Polizisten räumlich getrennt wurden. Offenbar ist der Streit zwischen ihnen immer noch nicht beendet.
Der Polizist Klaus Wiebel informiert uns kurz: „Der Herr dort drüben" – er deutet auf jenen, den sein Kollege betreut – „ist auf den Mann beziehungsweise Jugendlichen hier losgegangen, weil er ihn der Vergewaltigung seiner Freundin bezichtigt."
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112 - Das Team
FanfictionElisabeth Huber, kurz Eli genannt, wechselt als Sanitäterin von München nach Köln. Sie hat das Ziel, ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen, doch die Kollegen, insbesondere der Notarzt Oliver Dreier, ahnen, dass Eli Hilfe bei der Verarbeitung brau...