Einundzwanzig Tage konnten lang, als auch kurz sein. Es kam immer darauf an, aus welchem Blickwinkel man sie betrachtete.
Wartete man auf etwas? Dann würden die Tage quälend langsam verstreichen.
Wurde man gestresst? Dann war die Zeit im Fluge um.
Meine Situation widmete sich eher der zweiten Möglichkeit. Ich stand unter Druck. Es mag vielleicht mein eigenes Verschulden gewesen sein, ich hatte das Zeitfenster einfach viel zu klein gehalten.
Eine Wohnung in drei Wochen? War ich irgendwie verrückt? Ich hatte es in den letzten fünf Wochen schon nicht geschafft, also wie sollte es denn jetzt zum Teufel funktionieren?!
Aufgeben durfte ich aber nicht, ich wollte nicht sehen, wie meine Eltern gewannen.
Ich hatte mir vorgenommen, diese Hölle zu verlassen, also würde ich es auch tun. Egal, was auch passieren mochte, ich fand einen Weg.
Drei Tage waren nun schon vergangen, 18 Weitere standen mir noch zu Verfügung. Ich hatte das ganze Internet durchforstet und nach potenziellen Wohnstätten gesucht, doch natürlich hatte ich kein Glück gehabt. Wenn auch nur eine Wohnung auf den Markt kam, war sie völlig überteuert und dann schon innerhalb von Minuten wieder vergeben.
Eine Nachricht erschien an meinem Laptoprand. Es war eine E-Mail von meinem Professor.
Re: Wechsel des Studienkurses
Für einen kurzen Moment konnte ich die Wohnungssuche in eine Schublade schieben.
Sehr geehrte Hayashi-san,
Ich kann Ihnen erfreut mitteilen, dass der Wechsel in die medizinische Psychologie einstimmig genehmigt worden ist.
Herzlichen Glückwunsch!
Ich muss Sie jedoch in Kenntnis setzten, dass ebenfalls beschlossen wurde, eine Ersatzleistung in Betracht zu ziehen, um die fehlende Zeit auszugleichen.
Sie werden in den nächsten Tagen mehr Informationen von ihrem neuen Professor erhalten.
Ich wünsche Ihnen noch einen erfolgreichen Tag!
Mit freundlichen Grüßen,
Denjira-san
Eine Art von Erleichterung durchflutete meinen Körper.
Immerhin Etwas, was gerade in meinem Leben klappte.
Ich schloss mein Postfach und machte mich daran, weiter im Netz zu stöbern. Keine Minute durfte schließlich umsonst sein...
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Was soll ich sagen? Die Suche gestern hätte ich mir getrost sparen können. Studentenheime, Wohnungen, ja sogar Häuser - nichts! Der Markt war wie leergefegt!
Und jetzt war ich wieder auf dem Weg zur Uni, noch immer niedergeschlagen. Ich war echt in eine miese Lage gerutscht. Vielleicht hatte ja Kuina eine Idee? Sie war in solchen Sachen immer eine gute Problemlöserin.
Ich zog mein Telefon hervor.
Hey! Hast du heute Nachmittag Zeit?
Sie antwortete keine Minute später.
Klaro! Schlag eine Uhrzeit und einen Ort vor und ich werde da sein!
Ich lächelte leicht und tippte eine Adresse, sowie eine passende Uhrzeit in den Chat, bevor ich mein Handy wieder wegsteckte und die Uni betrat. Zielstrebig bahnte ich mir meinen Weg ins dritte Stockwerk, wo ich dieses Mal einen anderen Hörsaal betrat. Kriminalpsychologie und medizinische Psychologie mochten vielleicht den gleichen Stamm haben, aber sie wiesen einen Unterschied in der Ausführung vor.
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The Winners Take It All | Chishiya
FanficWenn sie in den Spiegel schaute, stand ihr die Verachtung für ihre Existenz deutlich in den Augen. Jede Linie in ihrem Gesicht erinnerte sie an das Ebenbild, welches ihr alles gestohlen hatte. Das Gewicht ihrer eigenen Unbedeutsamkeit drückte auf si...