Sternenhimmel

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12 Uhr nachts schlug die Uhr, aber Ari konnte einfach nicht einschlafen. Den ganzen Tag über wollte sie diese Nummer wählen und gucken was passiert. °Vielleicht ist es ja gar nicht seine echte Nummer° dachte sie um sich zu überwinden.° Ari griff nach ihrem IPhone und wählte die auf dem Zettel abgebildeten Zahlen. °Komm schon, du musst nur noch anrufen Ari, nur noch anrufen!° Mit schwitzigen Händen betätigte sie den Knopf um sein und ihr Handy zu verbinden. Ari kniff ihre Augen fest zusammen und wartete, aber niemand nahm ab. Nach ein paar Sekunden verlor sie die Hoffnung, legte auf und lag ihr Handy wieder zur Seite. Sie versuchte an etwas anderes zu denken, aber plötzlich klingelte ihr Handy. Hektisch nahm sie ab und hielt es sich ans Ohr. "Du hast also wirklich angerufen. Dachte ichs mir doch!" Sagte eine raue Stimme °Wie er dachte es sich schon? Denkt er ich bin sein Schosshündchen?! ° "Komm an die Schule, ich warte auf dich." Mit diesem Satz legte er auf. °Wasssss? Ich soll um Mitternacht, im dunkeln, mit der Bahn, zu einem Fremden Typen fahren?! ° Ari war total überfordert. Ein Teil in ihr sagte, dass sie sich wieder schlafen legen soll, aber irgendwas wollte sie dazu drängen, zu ihm zu fahren. Und dieser Teil gewann auch... Sie zog sich eine Jogginghose und ein Bauchfreies T-shirt an und machte sich mit einem nicht ganz reinem Gewissen auf den Weg.

 Sie zog sich eine Jogginghose und ein Bauchfreies T-shirt an und machte sich mit einem nicht ganz reinem Gewissen auf den Weg

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Draußen war es nicht so kalt, also trug sie keine Jacke. Sie wusste nicht ob es richtig war, was sie hier tat, aber sie wusste, dass sie ihn wieder sehen musste. Normalerweise ging sie nie nachts alleine raus, doch das ist eine Ausnahme. °Nur noch eine Station mit der Bahn, dann bin ich da.° Endstation. Ari stieg aus und schaute ob er wirklich gekommen war, oder ob sie nur wurde. Sie konnte ihn nirgendswo sehen, jedoch wusste sie genau wo er war. Er stand auf dem Gehweg gegenüber von der Schule. Dort, war ihre aller erste Begegnung. Dabi lehnte sich an einer Laterne an und schaute dirket in Aris Augen. Ari ging auf ihn zu und schaute sich misstrauisch um. Da waren sie wieder. Diese zwei Blutmonde, die geradewegs in ihre blau grauen Augen starrten. Er tat so, als wären ihre Augen ein Unikat, aber in Wahrheit... Waren es seine. Sie strahlten diese Energie aus. Diese täufliche Energie, die einen förmlich anzieht. "So, hier bin ich. Warum bin ich hier?" "Du bist ziemlich misstrauisch, nicht wahr?" Ari zog eine Augenbraue hoch. "Keine Sorge, ich tu dir schon nichts. Wenn du mir nicht vertrauen würdest wärst du nicht her gekommen." Gab Dabi von sich. "Ich vertraue dir kein Stück. Ich kenn dich nicht!" "Deswegen bist du ja hier. Zum kennenlernen." Er grinste und schaute hoch in den Himmel. Ari tat es ihm gleich und erkannte einen klaren Sternenhimmel. Ihre Mundwinkel zogen sich hoch zu einem Lächeln. "Komm mit!" sagte Dabi und zog Ari am Arm mit sich. "Eyyy, was soll das? Ich kann alleine gehen." "Ja, aber du bist mir zu langsam." Gab er frech wieder. Ari verzog ihr Gesicht.

"Wir sind da."  Ari schaute sich um. Sie standen vor einem riesigen See, der das Licht der Sterne reflektierte. Der See war durch einen ca. 1 Meter hohen Metallzaun abgezäunt. "Wieso hast du mich hier hin gebracht?" fragte sie.     "Weil ich Lust hatte!" sagte er und schaute in den Sternenhimmel. "Weißt du was, Dabi? Ich wollte schon immer mal abhauen. Einfach weg von diesen Verpflichtungen. Weg von alle dem hier. Vielleicht ja ans Meer. Ach keine Ahnung, ich weiß, klingt bescheuert."     "Find ich nicht." sagte Dabi.   Eine Weile schwiegen beide und schauten in den Himmel. Langsam wurde Ari müde, also wollte sie sich verabschieden, aber Dabi legte seine Hände Links und Rechts von ihr auf den Zaun und versperrte ihr den Weg. Er schaute runter in ihre Augen und sie in seine. Ari konnte sich nicht bewegen. Dabi kam mit seinem Gesicht Aris immer näher bis sie seinen Atem auf ihren Lippen spürte. Sie lief rot an, war am schwitzen und wusste nicht ob sie es zulassen oder ihn wegschubsen sollte.      Aber diese Entscheidung wurde ihr genommen als Polizeisirenen neben ihnen auf der Straße ertönten.           "Man sieht sich Kleine" waren Dabis letzten Worte bevor er argplötzlich verschwand. Er war einfach weg. Als wäre er niemals dort gewesen. Als wäre er nur eine Illusion ihrer Einsamkeit gewesen.                                                                                                                                                                                    Die Polizisten fuhren auf Ari zu. "Hey, ist hier alles in Ordnung. Es ist gefährlich um diese Zeit!"        "Ja, alles in Ordnung"        "Komm, steig ein, wir fahren dich nach Hause." sagte der Polizist am Steuer. Ari stieg ohne ein weiteres ein.  °Wieso ist er so schnell abgehauen, als die Polizisten kamen? Hat er was schlimmes getan? Ist er ein Verbrecher?° Mit all diesen unbeantworteten Fragen zog Ari sich um und legte sich wieder in ihr Bett. °Das wird eine schlaflose Nacht° war ihr letzter Gedanke, bevor ihre Augenlieder zufielen.  

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