Zunächst hatte Charlie nicht glauben können und gedacht, es handle sich dabei um einen schlechten Scherz, dass Owen am Rande des Todes stand.
Als Charlie davon erfuhr, war sie mitten in den Vorbereitungen für die nächste Kunstauktion gewesen, gefolgt von einer Neueröffnung von einer der ältesten und bekanntesten Galerien von Los Angeles. Ein voller Terminkalender. Dann kam der Anruf und sie saß kurze Zeit später, im nächsten Flieger nach London.
Das war dermaßen absurd, dass Charlie es mit eigenen Augen sehen musste, um es zu glauben.
Nur leider handelte es sich hierbei um kein Missverständnis oder schlechten Scherz, sondern bittere Realität.
"Du bist ein solcher Idiot. Ein verdammter.... Idiot. Ich habe dir doch gesagt, dieses ein Mal, ein einziges Mal, sollst du es lieber sein lassen, aber wie so oft, musstest du deinen verdammten Dickschädel durchsetzten", schniefend ließ Charlie Owens Hand los, schüttelte mit ihrem Kopf und lehnte sich nach hinten gegen die Lehne ihres Stuhls, um sich im Anschluss mit den Händen über die Wangen zu wischen, "Ich hätte Ja sagen sollen. Wenigstens einmal. Genügend Einladungen habe ich schließlich von dir bekommen."
Den ersten Knall registrierte Charlie nicht, erst als alles zu wackeln begann, sah sie auf. Was war das gerade bitte? Dass es sich hierbei um ein Erdbeben handelte, konnte sie sich kaum vorstellen.
Bei einer einzelnen Explosion blieb es jedoch nicht. Eine zweite war zu hören, gefolgt von mehreren hintereinander aufkommenden Erschütterungen. Kurz darauf, waren im Flur Schreie und Schüsse zu hören gewesen, wodurch sich Charlie gerade hinsetzte, unfähig aufzustehen, und deswegen, wie gebannt, zur geschlossenen Türe starrte.
"Einmal auf andere hören, Owen, kann nicht so schwer sein, oder?", fragte Charlie mit schwacher Stimme als Ruhe eingekehrt war und schluckte ihren Kloß im Hals hinunter, "Bali. An dem Tag, musste ja ein Typ mit viel zu großer Klappe unbedingt beweisen, wie toll er doch ist. Aber wie du weißt, ging nach hinten los."
"Klingt ganz nach dir", abrupt sah Charlie zur Seite, zu einem Mann, der auf der anderen Seite des Bettes stand und sie nicht habe hereinkommen hören, "Als wir noch Kinder waren, hast du immer Streit mit den härtesten Bastarden der Gegend angefangen, aber ich war immer derjenige, der die Sachen beenden musste."
"Und du bist wer?", wollte Charlie wissen, schaute von dem kurzhaarigen Mann zu Owen und wieder zurück, wo man förmlich könnte sehen, wie es in ihrem Kopf ratterte, "Kinder....? Bruder....? Er hat einen Bruder?!"
"Hatte wohl seinen Grund, nichts zu erzählen", entgegnete der Kurzhaarige, woraus Charlie nur schließen konnte, dass er die Freundlichkeit in Person sein musste, "Und gerade, wenn sich bloß um die aktuelle Freundin auf Zeit handelt."
"Sag doch gleich, die aktuellen Bettgeschichte, aber gut", erwiderte Charlie verächtlich, "Komm aber mal wieder runter. Du kennst mich nicht und da Owen offensichtlich nichts von mir erzählt hat, weißt du auch nicht, wie wir zwei, zueinander standen. Du kennst mich zudem auch nicht. Wenn ich einen Bruder wie dich hätte, der meint, die erste Begegnung sei ausreichend, um eine Person zu kennen, würde ich ihn auch nie erwähnen."
"Bist du fertig? Und da du meinen Bruder offensichtlich so gut kennst, kommst du jetzt mit und erzählst mir unterwegs, wer dafür bitte verantwortlich ist..... Ruh dich aus, kleiner Bruder, während ich deine letzte Rechnung begleiche", gegen Charlies Willen packte der Bruder sie am Arm, zog sie hoch auf die Füße und wandte sich gleich an die verängstigten Schwestern an der Wand, "Kümmern Sie sich um meinen Bruder. Wen ihm etwas passiert, dann komme ich zurück."
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Beim Hinausgehen, sah Charlie dann auch endlich, was das mit dem Lärm auf sich hatte. Das Krankenhaus war komplett zerstört worden. Von einem des Spezialkommandos auf dem Flur nahm Shaw eine Handgranate, drückte diese einem anderen in die Hand und schubste ihn danach zur Seite. Ein weiterer Teil des Gebäudes ging hoch. Aus vergangenen Situationen, wusste sie, dass Owen hin und wieder relativ heftig agieren konnte, aber sein Bruder hingegen, bei dem dürfte es sich um eine ganz andere Nummer wiederum handeln. Härter, weitaus schlimmer, gestörter.
Wenn meinem Bruder etwas passiert, komme ich zurück, sagte der Mann, der das Krankenhaus verwüstete, in Schutt und Asche legte, traf es bei weitem eher, in dem der Bruder. Dies musste ein Mensch nicht verstehen, oder?
Kaum, dass sie beide draußen im Freien waren, fiel der vordere Komplex des Gebäudes hinter ihnen zu Boden und die Beifahrertüre eines Wagens wurde geöffnet, wo Charlie nichts anderes übrig blieb, als einzusteigen. Entführung, meldete sich Charlies Stimme, klasse.
"Du bist.... hast du irgendwelche psychischen Probleme? Diese Nummer hier, dürfte ein wenig drüber gewesen sein", nach einer Pause, schlug Charlie Owens Bruder gegen den Oberarm und drehte sich zu ihm, nachdem dieser einfach losgefahren war, "Was soll das? Die Leute hier, sei es die Angestellten der Klinik oder die Beamten, die können nichts dafür, was Owen widerfahren ist und er nun im Koma liegt. Zudem, was willst du von mir?"
"Wie gesagt, Owen hat nie ein Geheimnis um seine Frauengeschichten gemacht, nur bei einer, hielt er immer die Klappe", fing der Kurzhaarige auf einmal zu lachen und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht, was Charlie verwirrte, "Immer, wenn er glaubte, die Kleine um den Finger gewickelt zu haben, war es so, als ob er nie irgendwelche Versuche gestartet hätte. Ihren Namen hatte er mir nie gegenüber erwähnt, deshalb schätze ich mal, dass du diese Kleine bist, von der er, einen Korb nach dem anderen kassiert hatte. Du gehörtest demnach, zu seinem Team. Berufliches und Privates konnte er nie voneinander trennen, daher, bin ich mir sogar sehr sicher, dass du es bist und wissen dürftest, was geschehen ist."
"Ich habe es nie für ernst genommen. Wir waren füreinander da. Und mit den Jahren, wurde er zu der Familie, die ich verloren habe", seufzend und da Charlie mittlerweile musste, dass es aussichtslos war, aus dem Auto zu kommen, legte sie den Kopf gegen die Scheibe, "Doch dafür, dass wir zu einer Familie wurden, habe ich ihn dieses Mal, alleine gelassen. Zu viel zum Thema. Man kann sich von seiner Familie nicht abwenden und auch diese nicht von dir. Deshalb heißt es ja Familie. Ich habe nicht die geringste Ahnung, was geschehen ist."
"Sie werden schon ihre Rechnung bekommen", für einen Moment blickte Owens Bruder nachdenklich zu Charlie hinüber und dann wieder nach vorne auf die Straße, "Es ist mir ziemlich scheißegal, was da zwischen euch lief. Jetzt geht es nur noch darum, diejenigen zu finden, die dafür verantwortlich sind."
"Owen hat jedes Ding.... Coup mit Autos gedreht. Im Grunde, so gut wie alles, was die letzten Sachen anging. Einfach, schnell, sauber", auf der Unterlippe kauend blickte Charlie aus dem Fenster und begann mit der Hand in der Luft zu kreisen, "Zuletzt wurde irgendeine Agency auf ihn angesetzt, weil es Staatenübergreifend wurde und niemand sich angesprochen beziehungsweise direkt verantwortlich fühlte. Viel mehr lag es daran, dass niemand derartiges zuvor gesehen hatte; daher nicht wussten, wie mit der Situation umzugehen ist, weil diese davon überfordert waren und es auf anderen schoben oder hofften, irgendjemanden fühle sich schon dafür verantwortlich. Frag mich nicht, was in London anders war als bei all den anderen Malen zuvor. Ich kann es dir nicht sagen. Ich weiß nur, dass alle bis auf Owen tot sind. Keine Verhaftungen. Das gesamte Team ist tot."
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✔Splinter Cell [Fast and Furious 07]✔
Fanfic[Neuauflage von 'Auf den Tag folgt die Nacht'] "Ja, es ist durchaus rätselhaft. Ich kann mich nicht geringsten daran erinnern, dass derartiges schon einmal vorgekommen ist." Ironie. Reine Ironie. Bei dem Kerl, war etwas anderes auch nicht möglich.