1. (Prolog)

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Ein lautes Klatsch war zu hören und mein Kopf flog zur Seite. Vor meinen Augen flackerten schwarze Punkte und die Angst der Bewusstlosigkeit stieg in mir auf. Ich wusste, wenn ich jetzt bewusstlos werde wird es nur schlimmer, denn mein Vater hasste schwäche.
,,Wenn ich sage du schließt dich den Todessern an, dann hast du meinen Forderungen auch folge zu leisten" kam es bedrohend aus seinem Mund.
Während er einen Schritt auf mich zu ging ,machte ich einen nach hinten und spürte die kalte Wand an meinem Rücken. Seine Hand wanderte zu meinem Hals und während er immer mehr zudrückte, kam sein Kopf immer näher an mein Ohr und flüsterte ,,Und ich hoffe für dich, dass du dem Namen Malfoy alle Ehre machst und uns nicht blamierst".
Meine Luft wurde immer mehr abgeschnürt und nur mit mühe bekam ich ein leichtes nicken zustande.
Nur langsam ließ er von mir los und ging einen langsamen Schritt zurück. ,,Ich verlasse mich auf dich, du weißt was sonst passiert!" während er das sagte drehte er sich um und ließ mich im Flur alleine. Meine Knie sackten ein und an der Wand ließ ich mich nach unten gleiten. Tief atmete ich ein und merkte wie die Luft durch meine Lunge gezogen wurde.
Eine Träne löste sich aus meinen Augen, rollte über meine Wange und dieser folgten noch weitere. Nur mit mühe stand ich auf und lief den langen Flur entlang  und die großen Treppen hoch zu meinem Zimmer. Mein Hals pochte vor schmerzen und ich wusste dort würden sich große Blutergüsse abbilden.
So leise wie möglich ging ich an dem Zimmer meines Bruders Draco vorbei, er sollte nicht mitbekommen was wieder passiert war.
In Zeitlupe ging meine Hand auf meine Türklinke, drückte sie runter und schwang sie auf.
So leise es ging machte ich die Tür zu, ich war so glücklich unbemerkt in mein Zimmer gekommen zu sein, dass ich die Person auf meinem Bett nicht bemerkte.
Aus dem nichts fing sie an zureden und fragte „Was hat er diesmal gemacht?". Erschrocken drehte ich mich zu der Stimme und erkannte meinen Bruder auf meinem Bett sitzen. Ich zwang mir ein Lächeln auf meine Lippen und hoffte, dass es nicht allzu verkrampft rüberkam und antwortete ,,Es ist nichts, alles gut. Mach dir keine Sorgen und geh schlafen".
Meine Hand ging zu meinen Haaren und ich versuchte wenigstens ein bisschen meines Halses mit ihnen verstecken zu können.
Ein rascheln war zu hören, Draco stand auf und ging mit großen Schritten auf mich zu, hielt meine Hände mit einer Hand fest und legte meine Haare mit der anderen zur Seite um sich meinen Hals besser angucken zu können. Ein scharfes zischen kam über seine Lippen und er nahm mich einfach nur in den Arm. Ich merkte wie sich neue Tränen in meinen Augen bildeten und meinen Wangen runter liefen. ,,Es ist in Ordnung, lass es raus. Du weiß ich bin für dich da, also hör auf mich anzulügen. Wir schaffen das gemeinsam." hörte ich seine Stimme in mein Ohr
flüstern.
Ein leichtes lächeln bildete sich auf meinen Lippen und ich nickte kurz. Leicht drückte er mich ein stück von ihm weg und wischte mit seinen Händen meine Tränen weg.
„Du solltest schlafen gehen, morgen wird ein anstrengender Tag für uns. Ruh dich gut aus, wir überstehen das Morgen zusammen, dass verspreche ich dir!" sagte er während er mir ein Kuss auf meinen Scheitel gab und danach aus meinem Zimmer verschwand, jedoch nicht ohne sich noch mal umzudrehen und mir zu zu lächeln.
Ich wusste ,dass es für ihn schlimmer sein musste als für mich, denn er versuchte für uns beide stark zu sein.
Mein Körper fühlte sich taub an.
Ich will den Todessern nicht beitreten, ich kann das einfach nicht, schoss mir immer wieder durch den Kopf und die Stimmen machten mich fertig. Das Verlangen von ruhe in meinem Kopf  und einer Zigarette wurde immer stärker und ich wankte zu meiner Kommode neben dem Bett. In der obersten Schublade, unter meinen Notizbüchern, fand ich mein Drehzeug und versuchte mit zitternden Händen mir eine Zigarette zu drehen. Ein Teil des Tabaks viel aus meinem Pape und ein fluchender laut kam aus meinem Mund.
Schnell sammelte ich alles auf und ging mit der fertigen Zigarette raus auf den, an mein Zimmer angrenzenden, Balkon.
Ich nahm einen tiefen Atemzug der frischen Nachtluft, kramte in meiner Hosentasche nach meinem Feuerzeug, zündete sie an und nahm ein großen Zigarettenzug. Zu merken wie der Rauch durch den Hals in meine Lungenflügel floss, war das schönste Gefühl überhaupt und ich merkte wie mein Körper sich etwas entspannte.
Stumme Tränen liefen meinen Wangen runter und mein Blick ging hoch in den Himmel, denn die Sterne leuchteten diese Nacht besonders doll.
Was eine Ironie dachte ich mir und schaute wieder gerade aus auf den riesigen Garten der vor mir lag.
Manchmal wünschte ich mir einfach zu sterben, ich konnte nicht mehr und musste mich immer und immer wieder zusammenreißen um es meinem Bruder nicht noch schwerer zu machen.
Es ist hart, sehr hart, von seinem eigenen Vater misshandelt zu werden und sich nicht wären zu können. Ich kann mich nicht einmal daran erinnern wann das alles anfing, dafür lag es viel zu lange zurück.
Ein letztes Mal atmete ich den Rauch ein und pustete ihn in die Nacht hinaus. Am Geländer drückte ich sie aus und packte den Stummel in meinen versteckten Aschenbecher.
Mit einem letzten Blick in den Himmel ging ich zurück in mein Zimmer und mit direktem Weg ins Badezimmer, um mein verweintes Gesicht zu waschen.
,,Du schaffst das" sagte ich meinem Spiegelbild und versuchte ein Lächeln hinzubekommen.
Zu meinem Bedauern sah es mehr gequält, als nach einem Lächeln, aus und ich ließ den Kopf hängen.
Langsam ging ich zurück in mein Zimmer.
Meine Beine liefen von ganz alleine zu meinem Bett und ich versuchte zu schlafen.

Whenever I am with you I feel happy (Mattheo Riddle)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt