Kapitel 9- Skxawng

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Ira:
Ich erwachte. Es war der Tag nach Kiris Anfall. Viel war am vorherigen Tag außer dem nicht wirklich passiert. Heute wollten wir das Training ausfallen lassen. Meine Vater hatte beim Frühstück eine schlimme Nachricht. Die Himmelsmenschen durchsuchten Dörfer nach den Sullys. Ein Gefühl von Angst durchfloss meinen Körper. Ich hatte Angst um die Sullys, um Loak. Aber wo war Loak?
Ich trat gerade aus der Hütte, als ich viele Leute in Wasser springen sah. Die Tulkun sind zurückgekehrt! Schreien viele von ihnen durch die Gegend. Auch ich sprang nun ins Wasser und sah Loak, der auf seinem Ilu saß. Ich setzte mich hinter ihn und klammerte mich fest. Wir schwammen los. Dort sah ich meinen Seelenbruder, er war nach meiner Ankunft hier, zu einer meiner engsten Freunde geworden. Alle waren glücklich, selbst Kiri schien Spaß zu haben. Loak hatte auch viel Spaß und nachdem er sich gut mit dem Baby von Roa ( der Seelenschwester meiner Mutter) verstand, schien Ronal ihn ein bisschen weniger zu hassen. Aber nur ein bisschen. Leider ging auch dieser schöne Tag zu Ende.
Am nächsten Tag machte ich mich auf den Weg Loak zu suchen. Er war nachdem die anderen ihn mal wieder wegen Payakan gewarnt hatten direkt zu ihm geschwommen. Also folgte ich ihm, sowie alle anderen. Wir beobachteten ihn, wie er sich in Payakans geöffnetes Maul schob. Ich verstand. Er wollte sich mit dem Tulkun verbinden. Da schwamm Neteyam vorbei, er wollte Loak wohl davon abhalten, aber ich hielt ihn fest. Verwirrt sah er mich an und ich deutete ihm hier zu bleiben. Was hatte Lo'ak vor?
Gespannt warteten wir alle darauf dass etwas passierte. Als Loak wieder auftauchte, schwamm ich als erste auf ihn zu. Ergab mir einen Kuss. Als ich ihn genauer ansah, bemerkte ich, dass er traurig war. Was hatte Payakan ihm gezeigt?
Wir machten uns zurück zum Dorf. Dort wurden wir nicht allzu herzlich in Empfang genommen. Meine Mutter hatte wohl mitbekommen, dass Lo'ak mit Payakan befreundet war. Sie war außer sich vor Wut und rief uns alle in unsere Hütte. Ira, wie konntest du nur zulassen, dass er sich mit dem Verstoßenen verbindet?!?! Ich bin maßlos enttäuscht von dir!, als sie das sagte musste ich meine Tränen zurückhalten. Loak wollte wohl zu mir kommen, denn er machte einen Schritt in meine Richtung, als sich Ronal nun an ihn wendete: Und du! Zuerst tauchst du hier auf, nimmst mir meine Tochter und jetzt verbindest du dich mit dem Verstoßenen, der unsere Seelengeschwister verraten hat?!?! Ich sollte dich ins Meer werfen, sodass du ertrinkst!
Bei diesen Worten wich Loak wieder zurück. Tonowari setzte sich nun ebenfalls ein: Setzt euch! Wir setzten uns alle. Nun kamen auch Jake und Neytiri. Loak versuchte Payakan zu verteidigen, aber Jake schrie ihn an und zog ihn dann weg. Ich sah meine Mutter an. In ihrem Blick konnte ich klare Enttäuschung sehen. Langsam stand ich auf und rannte den Sullys hinterher. Ich hörte noch, wie Tsireya meinen Namen rief, ging aber nicht zurück. Ich musste zu Loak. Ich fand ihn schließlich auch. Er unterhielt sich mit Jake. Sein Dad schimpfte mit ihm. Aber sobald er mich sah, zügelte er seinen Ton. Also ergriff ich die Chance und zog Loak von ihm weg.
Wir gingen den Strand entlang. Er erzählte mir, was Payakan ihm gezeigt hatte. Ich wollte es Toniwari erzählen, aber er winkte ab. Ich denke er hatte Angst davor, was Jake denken würde. Mein Dad versteht garnichts. Der ganze Clan hasst mich! Demonenblut! Das bin ich für sie. Das ist das einzige, was sie sehen, sagte er zu mir, während er auf seine Hand zeigte. Er hatte sich schon damals als wir noch Kinder waren so einsam gefühlt, dass wusste ich. Ein Außenseiter. Ich wollte ihn trösten, ich liebte ihn So sehr. Und ich wusste genau, was ich ihm nun sagen müsste: Ich sehe dich, Loak. Er sah mich an und lächelte. Du bist jetzt der Bruder von Payakan, du bist nun ein Metkayina. Du wurdest in die Gesellschaft aufgenommen, genau so wie ich. Er ging auf mich zu und legte seine Hände an meine Hüfte: Bist du immer so süß?    Bist du immer so nervig?, erwiderte ich. Danach verfielen wir in einen innigen Kuss. Es war schön ihm so nahe zu sein. Da hörten wir Schreie. Wie am Tag zuvor sprangen mehrere Leute ins Wasser. Wir folgten ihnen. Ich konnte die Tulkun sehen, doch dies war kein freudiger Besuch. In der Mitte von ihnen schwamm eine tote Tulkunfrau an der Wasseroberfläche.
Es war Roa und ihr Baby. Ronal schrie entsetzt und ich fing an zu weinen und zu schluchzen. Loak drückte mich fest an sich: Alles wird gut. Auch wenn er versuchte zu helfen, war das gerade nicht sehr hilfreich. Meine Mutter erzählte viel, über ihre Seelenschwester, vermutlich um sich abzulenken. Was ist das Tonowari?, fragte sie Dad. Doch auch dieser hatte keine Antwort darauf. Sie war tot. Fort. Einfach weg und ihr Baby ebenso. Wer würde so etwas grausames tun? Da viel mir nur eine Spezies ein. Die Himmelsmenschen. Sie waren hier. Meine Mutter hatte Recht Toruk Makto hatte den Krieg zu uns gebracht. Und wir konnten nichts dagegen tun. Wir kehrten zum Dorf zurück, wo wir eine Versammlung hielten. Wir wollten in den Krieg. Rache für Roa und ihr Kind. Jake versuchte sie abzuhalten, doch es brachte sich nichts. Schließlich sagte er zu allen, sie sollten die Tulkun warnen. Im Augenwinkel sah ich Loak wie er sich wegschlich. Neteyam und ich folgten ihm. Als ich ankam stritten sich die beiden. Loak, bleib hier.   Nein, ich bin nicht du!  Nun schaltete ich mich ein: Loak! Bitte... er sah zu Boden und sprang dann ins Wasser. Wir alle hinterher. Shit! Ich liebte diesen Skxawng, aber er war nunmal ein Skxawng!

I See you ~ Lo'ak x femReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt