Kapitel 18

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Durch ein gleichmäßiges Piepen wird Ann wach. Verwirrt blickt sie sich, mit zu Schlitzen geformten Augen, um. Neben sich entdeckt sie Mia. Diese sitzt besorgt drein blickend auf einem Sessel, der neben ihrem Bett steht.

"Wo bin ich?" spricht sie mir kratziger Stimme.

"In der Krankenstation."

"Warum?"

"Du wurdest vergiftet."

Die Tür schwingt auf und lässt Ann somit nicht genügend Zeit um darauf zu reagieren. Der Arzt von ihrem ersten Tag hier erscheint.

"Luna, wie ich sehe sind sie wach." Leicht nickt Ann.

"Wie geht es ihnen?" Er stellt sich an des Fußende des Bettes.

"Ganz gut. Ein wenig Kopfschmerzen und etwas übel. Aber sonst ganz gut." antwortet Ann wahrheitsgemäß.

"Das ist gut. Sie wollen jetzt sicher wissen, wie es dazu gekommen ist. Richtig?" wieder nickt Ann. Mia ergreift ihre Hand und drückt sie Mut machend. Verwirrt blickt Ann sie deswegen an, richtet dann aber wieder ihren Blick auf den Arzt.

"Sie wurden vergiftet mit blauen Eisenhut auch Wolfwurz genannt. Dieses Kraut ist giftig für Menschen. Typische Symptome der Vergiftung sind Herzrhythmusprobleme und Atem-Probleme und in wenigen Stunden führt es zum Tod. Sie hatten Glück, dass ihnen frühzeitig geholfen wurde und ihr Mate in ihrer Nähe war. Noch ein paar Minuten länger und sie wären jetzt tot." erklärt er ruhig.

"Wolfwurz? Warten sie....mein Baby ist ein Wolf. Was....was ist mit meinem Baby? Sie sagten nur etwas über mich." stottert Ann erschüttert.

Der Arzt senkt seinen Blick traurig.

"Es ist hochgradig giftig für Werwölfe. Sie sind innerhalb weniger Sekunden tot, wenn es in Blutbahn gelangt."

"Es ist....." Ann läuft eine Träne über die linke Wange. Ihre Stimme bricht bei dem Versuch das Offensichtliche auszusprechen.

"Ja leider. Wir konnten nichts mehr tun. Mein Beileid."

In diesem Moment bricht für Ann eine Welt zusammen. Sie fängt an hemmungslos zu weinen. Ihr Körper bebt unter ihrem Schluchzen.

Alles läuft wie in Zeitlupe

Sie wird in Mia Arme gezogen und beruhigend gestreichelt.

"Es tut mir so leid." schluchzt nun auch Mia.

"Mein Baby....." ihre Stimme hat an Kraft verloren.

Die Tür wird wieder hörbar aufgestoßen und einige Sekunden später schlingen sich vier weitere Arme um sie.

"Ann. Wir lassen dich nicht allein." sagt Melanie.

"Niemals mehr." kommt es von Isabell.

Sie wird fest von ihren Freundinnen umschlungen. Jedoch nicht so fest, wie die schwarze Masse die sich nun triumphierend um ihr Herz schlingt.

************

Zähne fletschend steht Jace als Wolf vor einem deutlich kleinerem braunen Wolf.

Schweren Herzens musste er seine Mate vorhin in dem trostlosen Krankenzimmer zurücklassen, um für sie in den Kampf zu ziehen.

Sein ganzer Körper will zu ihr, jedoch muss der Plan ausgeführt werden.

Für sie.

Für das Rudel.

Sein Gegner springt ab zum Angriff. Seine Augen blitzen dabei siegessicher auf. Am liebsten würde Jace bei diesem Anblick lachen, denn die selbe Strategie haben seine Kameraden auch schon zuvor angewandt. Und wie auch schon davor beißt er ihm in seinem Sprung in die Kehle. Mit etwas Kraft reißt er sie kurz danach raus. Der Wolf fällt daraufhin leblos auf den Boden. Gerade als er liegen bleibt, greift ihn ein weiterer Wolf an. Dieser versucht es aber mit rennen in seine linke Seite. Flink springt Jace zur aus dem Weg und beißt seinem Feind in den Nacken, als dieser ihn gerade verfehlt. Laut winselt dieser daraufhin vor Schmerzen. Doch es wird ihm nichts mehr bringen. Denn Jace kennt keine Gnade, deswegen schüttelt er den kleineren Wolf kräftig bis ein lautes Knacken von seinem Genick ertönt. Sogleich lässt er den leblosen Körper fallen.

Prüfend schaut er sich einmal auf dem Schlachtfeld, das sich zwischen den beiden Grenzen befindet, um. Auf den ersten Blick kann er wenige Verluste auf seiner Seite verzeichnen. Viele Krieger von Nero liegen bereits tot am Boden. Neben ihm kämpft gerade Aurora gegen einen normalgroßen Wolf. Er kommt ihr ohne zu zögern zur Hilfe.

Während er ihm in die Rute beißt und ihn somit ablenkt, reißt seine Beta ihm die Kehle hinaus. Auch dieser fällt sofort zu Boden. Die Beiden sehen sich in die Augen. Aurora nickt einmal dankend und rennt dann weiteren Kriegern zur Hilfe.

Seine Augen suchen den Wolf von Nero. Kann ihn jedoch nicht finden.

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