Kapitel 8

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Azera, Herrscherin von Lerana und damit die zweite Königin, der Alina auf ihrer Reise begegnete. Während Liliza in ihrer Bereitschaft zur Aufopferung für ihr Volk eine Königin war, sah man es an diesem Mädchen in ihrem Verhalten anderen Gegenüber. Eine Arroganz, mit der sie über anderen Stand, wie es nur eine verwöhnte Königin an den Tag legte.

Meinte Alina in ihrem vorschnellen Urteil.

Und dann sah sie ein Mädchen, dass mit ihrem schwebenden Gang und der Anmut einer Herrscherin. Ihr Kleid wirkte falsch an ihr. Sie sollte sich ihrem Stand gerecht in Tücher hüllen aus Gold gewoben.

Die sich einem der Männer zu wandte und seinen Arm nehmen wollte.

Dieser zog ihn weg, im gleichen Gedanken, der Alina kam.

Sie ist eine Königin und sollte sich dementsprechend verhalten! In ihrem Schloss sitzend, bis ihre Bürger um Audienz baten. Nicht in einem Wald, wo sie sich sogar niederließ und den Mann bat, sich zu ihr zu setzen.

Auf seine junge Königin sehend, gab er nach.

Er setzte sich zu ihr und reichte ihr seinen gebrochenen Arm, damit sie diesen von der Schlinge und den Bandagen befreite, um ihn zu begutachten.

„Ihr seid auf dem Weg zu meiner Schwester?", erkundigte sie sich bei ihnen. Als sie von ihnen eine Bestätigung bekam, nickte Azera zufrieden. „Das ist gut! Liliza mag eine Besserwisserin sein, aber sie ist auch eine ausgezeichnete Heilerin. Ihre Fähigkeiten sind besser als meine aber ich werde ein wenig Linderung verschaffen können."

Behutsam tat sie den Arm wieder zurück in die Schlinge, im Willen, ihm nicht mehr weh zu tun, als nötig.

„Du, Bogenschützin, du begleitest mich!", wies die Königin Alina an, noch während sie dies tat. Ihr Ton klang schroff, bei der Bezeichnung für Alina sogar verächtlich.

Was hat sie gegen mich?, fragte sich Alina. Ich habe nicht gewusst, dass sie die Königin dieses Landes ist aber das ist kein Grund einen so zu behandeln!

Hinter ihr stellten sich die Kinder auf.

Alina neigte sich zu ihnen und tätschelte dem Mädchen den Kopf.

„Ich würde meinen, hier möchte uns jemand begleiten!"

„Sie sollten hier bleiben!", sprach die Königin streng. Sie erhob sich. Dabei streifte sie Laub und Erde vom Rock ihres Kleides. „Sie ..."

Bevor die Königin etwas Falsches sagte, verbot Alina ihr den Mund.

„Ich weiß nicht, was ihr vor habt, aber ich denke, die Kinder werden ihren Vorteil daraus ziehen können, ihre Königin bei einem ihrer Wunder zu beobachten!"

Und ich muss mich nicht mit den Launen einer Königin herum schlagen!, dachte Alina zufrieden bei sich.

Ging sie zusammen mit Azera in den Wald, würde nur einer von ihnen zurück kommen.

Sie mochte von der Königin erstaunliche Wunder gesehen haben, doch keine, die sich mit Alinas Schwertkunst messen konnten.

„Wir gehen Kräuter sammeln!"

„Umso idealer!", sagte Alina, bevor Azera etwas einwenden konnte. „In den letzten Tagen habe ich damit verbracht, ihnen das Fährtenlesen beizubringen und ihnen die dazugehörigen Tiere gezeigt. Ihre kräuterkundige Königin kann ihnen sicher beibringen, wie sie Giftpflanzen erkennen und welche Kräuter irgendwann für sie nützlich sein könnten. Zum Beispiel, wenn sich eines ihrer Elternteile verletzt."

Genau damit bekam sie die stolze Frau.

Der Vater hatte sich verletzt, als er seine Kinder retten wollte. In einem Sturm, für den sie im Zwist mit ihren Schwestern mitzuverantworten hatte.

Zerbrochen FamilienbandeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt