K.𝟝 ◌Krank◌

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Ein Monat ist nun vergangen seitdem ich mit Toji zusammenlebe. Etwas haben wir schon eine Ordnung gefunden auch wenn er unbemerkt immer Alkohol kauft. Doch den heutigen Tag startete ich nicht gerade schön. 

Ich gähnte erneut als ich den Kleinen im Arm hatte und versuchte zu beruhigen. Er weinte stark doch wusste ich nicht was er wollte. "Was will er?" "Ich weiß es nicht" entgegnete ich Toji welcher auch wie ich müde war und schwer auf den Beinen stand. Immerhin hatten wir 5 Uhr morgens. "Er hat hohes Fieber. Sollten wir zum Arzt?" Fragte ich unsicher als ich dem Jungen an die Stirn tastete. Gerade gesund warm fühlt sich das nicht an. Ich sah zu Toji jedoch war er genau wie ich auch ahnungslos. 

Somit kamen wir auch schon im Krankenhaus an. Tief und erleichtert seufzten wir aus als der Arzt schon das Baby entgegen nahm und wir uns auf die Bank setzten. "Wie kann ein Kind so anstrengend sein?" "Das hättest du dir ja denken sollen bevor du es gezeugt hast. Beschweren bringt dir gerade nichts" entgegnete ich ihm nur gereizt. Wir waren die einzigen in diesem Korridor. Ist auch normal das um diese Uhrzeit in einem Krankenhaus es recht leer und ruhig ist. Ich gähnte müde und merkte nicht einmal wie mir die Augen zu fielen. So viel schon in der Früh macht mein Schlaf nicht mit. 

Ich wurde etwas angestupst als ich etwas wach wurde. "Kyoko wach auf" zog mich Toji aus dem Schlaf als ich sah das der Arzt bereits aus dem Zimmer kam mit dem Kleinen ruhig schlafend in seinem Arm. Schon hob ich meinen Kopf von seiner Schulter und stand gefolgt von meinem Nebenan auf. 

"Sie sind dann bestimmt die Mutter und der Vater" "Eh eigentlich-" wollte ich dem widersprechen aber der Arzt fuhr fort "Dem Kleinen geht es soweit gut es ist nur eine kleine Erkältung nichts weiter. Ihr solltet nur noch diese Medikamente kaufen und diese nicht vernachlässigen" schon übergab er mir den Kleinen. 

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"Endlich schläft er. Uff Was ein Tag. Der Kleine ist ja gar nicht zu ertragen, wenn er krank ist" ich fuhr mir durch die Haare und setzte mich zu Toji auf die Couch. Nachdem wir zuhause waren hat er wieder angefangen zu weinen. Aber jetzt ist er endlich still. 

"Du siehst ziemlich fertig aus" merkte Toji an und füllte sein Glas mit Alkohol. Darüber mit ihm wieder zu streiten wollte ich nicht, ich bin nicht im der Fassung dazu. "Du hast ja auch wie immer nie deinen Beitrag geleistet als Vater, Toji" "Was hätte ich machen sollen?" Ich seufzte bei seiner Frage. "Nicht mal die Medizin bist du kaufen gegangen" "Dafür hab ich doch auf ihn aufgepasst als du weg warst. Das war ja auch nicht eine super Erfahrung" "Und was soll ich machen? Du bezahlst mich ja nicht mal, weil ich auf den kleinen aufpasse" dabei reichte er mir sein volles Glas Alkohol. "Zeit um die zu besorgen hast du aber" deutete ich auf die Flasche Sake auf dem Tisch und nahm ihm das Glas entgegen. "Ich weiß zu gut das du auch ziemlich abhängig davon warst" "Ja aber im Gegensatz zu dir habe ich mich davon abgewandt" meinte ich und trank etwas draus. Dabei musste ich kurz lächeln als mir der zu bekannte brennende Geschmack über die Zunge den Rachen entlang floss. 

"Seit Jahren trinkst du den gleichen Müll. Ändre doch mal deinen Geschmack" meinte ich etwas lachend beim zu typischen Geschmack den ich zu gut kannte. "Das ist doch nicht Müll Kyoko. Nur gewöhnungsbedürftig" "Ha jaja 'Gewöhnungsbedürftig'." Schon nippte ich weiter am Glas. Als eine kurz Stille eintrat. Der Fernseher lief leise im Hintergrund und zeigte nur eine kleine Diskussion von Leuten die nach einem Fußballspiel redeten. Jedoch sah Toji auf den Bildschirm als mein Blick nur auf ihm lag. 

Ja wir waren beste Freunde, eigentlich die einzigen Freunde die wir hatten. Aber ich hatte immer mehr in mir als eine Freundschaft zu ihm. Das weiß er meines Bedauern auch sehr gut. Ich seufzte laut aus und zog die Aufmerksamkeit des schwarz Haarigen wieder auf mich. 

"Ist was?" "Nein. Alles gut. Ich sollte nur schlafen gehen es ist schon spät geworden" stellte ich das leere Glas auf den Tisch. Etwas gut kam der Alkohol schon. "Es ist erst 8" meinte Toji und klang etwas überrascht das ich müde war. "Auch wenn. Heute war ein langer und anstrengender Tag. Vor allem für mich" er sah mich nicht gerade glaubwürdig an. Ja ich war müde aber dahinter lag auch die Absicht wieder einmal meinen Gefühlen zu entfliehen. Länger wollte ich nicht bei Toji sitzen. 

"Dann schlaf halt hier" "Was?" Fragte ich Toji nur verwirrt. "Ich könnte dich dann leichter wecken, wenn das Kind weint" ich seufzte erneut und ließ mich genervt tiefer in die Couch fallen. "Wann wird dir klar, dass du ein Vater bist Toji?" "Ich bin mir dessen schon bewusst. Aber sei mal kurz etwas leiser" er schien an dem Gespräch im Fernseher interessiert zu sein. Doch gerade ist meine Frage wichtiger. So nahm ich die Fernbedienung vom Tisch wobei Toji diesmal direkt reagierte und meine Hand fest hielt. 

"Diesmal nicht" "Das glaubst auch nur du" meinte ich und nahm mit meiner freien Hand die Fernbedienung wieder weg wobei Toji mein Handgelenk fest ergriff. Mich von seiner anderen Hand lösend wollte ich die Fernbedienung in die andere Hand nehmen aber schon drückte er auch dieses Handgelenk fest sodass ich ungewollt hinter in die Couch gedrückt wurde. Die Fernbedienung war derweil zwischen uns gefallen und vergessen. 

"Da bist du mir nun ausgeliefert Kyoko. Was soll ich nun mit dir anstellen?" Fragte Toji mit seiner rauen Stimme grinsend was mir eine wohlige Gänsehaut über den Körper brachte und zudem verstärkte er den Griff um meine Handgelenke was leicht anfing zu schmerzen. Auch wenn mir eine röte aufstieg versuchte ich ihn von mir zu bekommen. "Ist es nicht auch das was du willst Kyoko? Na komm dann nicht dagegen an" Wenn ich das tue und mich dem gehen lasse würde ihn das alles doch nur zufrieden stellen. Aber mich doch auch? 

"Du bist ja sogar um die Ohren ganz rot" meinte er mir ins Ohr flüsternd. Was mich dazu veranlasste den Atem zu halten. Was macht er verdammt nochmal?! 

"Hey! Lass diesen Müll gefälligst" kam es empört von mir als ich ihn von mir ab stieß. Er jedoch drängte sich gegen mich und lehnte ganz über mir und hatte mit einer Hand meine beiden Handgelenke umschlossen. Mit der anderen hob er mein Kinn sachte an. Mir war schon ganz heiß als mein Herz stark gegen meine Brust schlug. Wir beide hatten den eigentlichen Grund für diese Situation komplett vergessen, denn der Fernseher lief noch immer leise im Hintergrund. 

"Geh von mir runter" versuchte ich meine Hände von seinem Griff zu lösen aber er drückte sie absichtlich fester hinter in die Couch. "Ich sagte dir doch das du nicht gegen mich ankommen sollst Kyoko" lachte er mit seinem schelmischen Grinsen und kam meinem Gesicht unmittelbar näher. Ich wusste nicht was er hätte machen können so sah ich teils mit einer Neugier in seine dunklen Augen. Was ihn mehr zum Grinsen veranlasste. "Du willst es doch genauso... Wie ich" wurde er leiser und überbrückte die Leere zwischen unseren Lippen. Es war ein tief verschlossener Traum der mir in Erfüllung ging aber mehr fühlte ich mich gerade wie in einem. Es verblasste einfach alles um mich herum und all meine Aufmerksamkeit galt dem prickelnden Gefühl das Tojis Lippen auf meinen hinterließ. 

Upside-down || Toji FushiguroWo Geschichten leben. Entdecke jetzt