Melbourne, Australien
Ein Ort, der bekannt ist, jedoch Schicksale versteckt, die keiner verstehen muss.
02. März 2023
Ein einfaches Datum, nicht für jeden, doch für die meisten.
Daniel Ricciardo
Unbekannter Barkeeper aus Perth, der ein so unschei...
Warnung: Im Kapitel wird es eine Szene ab 18 geben, sie ist gekennzeichnet und kann übersprungen werden.
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Melbourne, Australien
02.04.2023
Daniel Ricciardo
Der Geruch nach Alkohol, altem Holz und Spülmittel kitzelt Daniel in der Nase und der Aussie schließt für ein Moment erschöpft die Augen. Die Uhr, die über der Tür zum Personalzimmer hängt -wenn man den zwei Quadratmeter großen Raum mit einem hässlichen braunen Tisch, dem klebrigen Boden und den drei Stühlen so nennen kann, obwohl einer von diesen auch nur noch drei Beine hat und das vierte mit einem abgebrochenen Besenstiel geflickt wurde- tickt langsam vor sich hin. Sie zeigt schon 1 Uhr morgens an und verspottet ihn trotzdem. In knapp einer Stunde machen sie dicht und trotzdem wollen die Sekunden nur in Schneckentempo dahingehen. Bis auf ein Streit und einige Beleidigungen ist heute nichts Spannendes passiert, aber immer noch mehr als Dan erwarten kann, wenn er nach Hause fährt. In seiner kleinen Ein-Zimmer-Wohnung, die nach Schimmel riecht und alleine auf ihn wartet.
Er funkelt die Uhr wütend und genervt an, bevor er sich wieder der Spüle zuwendet und gekonnte den Sekundenzeiger ignoriert, der fröhlich und langsam vor sich hin tickt. Es ist laut in der fast leeren Bar. Wie sehr er sich wünscht, dass sich etwas ändert. Jeden Tag den gleichen tristen Ablauf, die gleichen unfreundlichen Menschen, der gleiche Geruch nach Alkohol, das gleiche Problem mit seiner Wohnung ... Er wird aus seinen Selbstmitleitsgedanken gerissen, als die große braune Tür quietschend aufgeht und das Windspiel betätigt. Eine Mischung aus schwüler und kalter Luft trifft ihn. Sein Blick geht über die Schulter, um zu schauen, auf wie viele Kunden er sich vorbereiten muss, doch sein Blick bleibt länger an der Vierergruppe hängen als er sollte. Doch nur einer der Männer zieht den Aussie an. Blaue Augen heben sich kaum vom Boden, der von Flecken übersät ist, ob vom Alkohol oder anderes, sollte man besser nicht wissen. Schmutzige blonde Haare stehen etwas wild ab, doch in diesen Moment fährt der Fremde sich mit seinen Fingern durch die Harre. Sein Gesichtsausdruck ist etwas genervt, aber sonst schön anzusehen. Dan schluckt und reißt sich schnell aus den Gedanken.
//Konzentriere dich//, flucht er vor sich hin. Er muss trotzdem zugeben, dass er hübsch aussieht, fast heiß. Zumindest nach seinem Geschmack. Verärgert über seine eigenen Gedanken, wendet er sich wiederholt zur Spüle. Fest konzentriert, starrt er auf das Glas in seinen Händen und beobachtet die Seifenlauge, die über seine gebräunten Hände läuft und sein Rosen-Tattoo fast vollkommen bedeckt. Die Blasen schillern im vergilbten schwachen Licht des verstaubten Kronleuchters, der hoch an der Decke hängt. Trotzdem hofft er heimlich, dass sich der hübsche Blonde zur Bar bewegt. Seine Begleiter hat er fast keines Blickes gewürdigt. Er beißt sich auf die Lippen. Es ist schlussendlich schon eins, aber trotzdem muss er nicht solche Gedanken haben. Er ist nicht notgeil, der Typ ist einfach hübsch und sieht freundlich aus. Eine gute Abwechslung zu den anderen Gästen in dieser Bar. Er wird von einem Räuspern aus seinen Gedanken gerissen. Er dreht sich um und stellt das triefende Glas auf die silberne Abtropfoberfläche. Daniel greift zum Handtuch und trocknet sich die Hände ab, während er einen der Begleiter des hübschen Kunden anschaut. //Glück hab' ich doch ohnehin nicht. Komm damit zu Recht ...//, schellt er sich innerlich.
