Fröhlich pfeifend spazierte ich durch die Straßen von Monstadt, auf der Suche nach Inspirationen für meine neuen Lieder. Meine „Vision" flatterte hinter mir her, um keine Aufmerksamkeit zu erregen, falls ich ausversehen meine Anemo-Kräfte benutzte, die ich als Archon selbstverständlich hatte. Doch - irgendetwas fehlte. Ich konnte es nicht zuordnen, doch ich hatte das Gefühl, dass etwas nicht stimmte. Venti, sicherlich überreagierst du. Da ist nichts. Alles ist perfekt. Ich seufzte und kletterte die Statue von mir, oder meinem Göttlichen ich hoch. Dann setzte ich mich auf die ausgestreckten Hände und ließ die Beine baumeln. Der Wind strich mir durch die Haare und verwehten meine hellblauen Haarspitzen. Ins der Ferne sah ich, wie die Sonne langsam im Meer versank und einen rötlichen Schimmer über die Welt legte. Diesen Anblick fand ich wunderschön. Er war fast so beruhigend, wie wenn der Wind meine Haare zerzauste. Ich gähnte ausgiebig. Dann sprang ich von der Statue und sprang auf den Boden zu. Ich landete sanft und überlegte mir was ich machen sollte. Ich hörte die Münzen in meiner Tasche klappern und wusste augenblicklich was ich tun wollte. Ich rannte durch die Gassen, durch die ich gekommen war und betrat meine geliebte Taverne. Mich erwartete wie immer der Geruch aus Schweiß und Alkohol. Und vor mir stand Diluc, der wie immer mürrisch war. An seiner Hüfte baumelte die Pyro-Vision, die er nach dem Tod seines Vaters bekommen hatte. „Löwenzahnschnaps?" grummelte er. Ich nickte und gab ihm die Münzen. Fröhlich spazierte ich mit meiner Flasche aus der Taverne und grinste. Dann stieß ich mich in die Luft. Ich genoss den Wind in meinen Haaren, den Adrenalin-Kick, den ich verspürte, wenn ich mich höher und höher in die Luft stieg. Ich landete erst, als ich an der Statue der Sieben neben der großen Eiche landete. Dort setzte ich mich auf den moosbewachsenen Boden und genoss die lauwarme Sommerbriese in den Haaren. Ich griff zur Schnapsflasche und zog den Korken hinaus. Ich wollte einen Schluck trinken, als mich wieder dieses Gefühl beschlich, das etwas fehlte. Mit einem Kopfschütteln schüttelte ich das Gefühl ab und widmete mich wieder meinem Löwenzahnschnaps. Doch ihn ganz so genießen wie ich es wollte, konnte ich nicht. Denn dieses Gefühl, dass mich schon den ganzen Tag über plagte, konnte ich nicht vergessen. Es lungerte in den hintersten Ecken meines Bewusstseins und wartete darauf, mich wieder zu belästigen. Ich seufzte. Dann stand ich auf und verstaute den verbleibenden Löwenzahnschnaps in meine Tasche. Missmutig lief ch den Feldweg entlang, zurück zu Monstadt, meiner Heimat und meinem Herrschaftsgebiet.
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Die nächsten paar Tage verliefen relativ ruhig, abgesehen von dem Fakt das mich dieses Gefühl ständig beschlich, etwas vergessen zu haben. Doch immer, wenn ich es abschüttelte, kam es zurück, stärker und stärker. Was hatte ich Bitteschön vergessen? Irgendetwas wichtiges musste es gewesen sein, dich ich neigte nicht dazu, etwas zu vergessen. Schließlich war ich ein Archon! Ich schüttelte den Gedanken ab, doch er klammerte sich wie eine widerspenstige Ranke an mich, die nicht loslassen wollte, so sehr ich sie auch loslassen wollte. Ich holte meine Leier hervor, dann fing ich an, eine Melodie zu spielen, die ich selbst noch nie gehört hatte. Woher kam diese Melodie? Ich hatte das starke Gefühl, sie schonmal gehört zu haben, aber nicht bei anderen Barden. War das etwa... mein Lied? Das konnte nicht sein, denn ich kannte jedes einzelne Lied, welches ich geschrieben hatte. Aber es kam mir trotzdem so bekannt vor, als hätte ich meine Seele mit diesem Stück verwoben. Eine Erinnerung kam plötzlich. Es waren ich und ein Junge. Oder war es ein Mädchen? Nein, es war ein Junge. Seine langen Haare, die er zu einem Zopf geflochten hatte, hatten mich kurz irritiert. Ich versuchte zu erkennen, wer es war, denn dort, neben ihm, stand unverkennbar- ich. Was tat ich neben diesem unbekannten Jungen? Ich kannte ihn, aber er erschien mir auch so fremd. Ein Name blitzte auf, doch er war so schnell verschwunden, wie er gekommen war. Ich schüttelte den Kopf. Was ist nur los mit mir? War ich etwa krank? Nein. Ich war ein Archon. Ich wurde nicht krank. Wo wären wir denn, wenn Archonen krank werden könnten?! Ich hatte aufgehört zu spielen und war unbeabsichtigt zu der Statue von Barbatos gelaufen, damit ich mich beruhigen konnte. Doch ich lief entschlossen an dieser Statue vorbei, in die Kirche. Dort herrschte diese ruhige Atmosphäre, dass jeder hier willkommen sei.
„Willkommen, möge Barbatos Dich segnen!" flötete Barbara. Diese Begrüßung fand ich zum totlachen. Ich war Barbatos. Ich konnte mich selbst segnen? Doch ich blieb Höflich. Ich wollte nicht rausgeschmissen werden.
Also sagte ich: „Möge Barbatos dich ebenfalls segnen."
Ich nickte ihr zu und lief zu einer Bank weiter hinten. Gerade als ich mich hingesetzt hatte, durchfuhr mich ein Zucken und Erinnerungen strömten wieder auf mich ein. Dieses Mal waren sie so heftig, so viele, dass mein Körper zu Zucken begann und ich auf dem Boden zusammenbrach.—————————
Hellou 💗
Ich hoffe dieses Kapitel ergibt irgendwie Sinn... wenn nicht, dann tut es mir leid 😞
Es ist meine erste Wattpad Genshin Fanfic, aber ich gebe mein bestes 💕Wenn ihr wollt, schreibt in die Kommentare, wie ihr es findet. Ich freue mich über positive / negative Kommentare ❤️
Lg,
Nxptun
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Genshin Impact - the truth (German)
Fanfiction[PAUSIERT] Nachdem Aether das Ende seiner langen Reise erreicht hat, muss er feststellen, das alles, was er wusste, eine Lüge ist. Diese Erkenntnis lässt ihn etwas tun, wovon er nie in seinem Leben geträumt hätte. Auch jemand anderes kämpft zurzeit...