IX - Venti

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Mondstadt wurde angegriffen?! Ich musste sofort etwas tun. Ich konnte nicht tatenlos zusehen, wie die Fatui mein Reich nahmen. Ich würde mir meine Stadt nicht schon wieder entreißen lassen. Nie wieder. Also rannte ich durch die Gassen. Den Rest der Strecke flog ich, da ich um keinen Preis zu spät kommen wollte. Es war mir egal, wenn jemand mich sah und mich als Barbatos identifizierte. Ich würde Mondstadt nicht im Stich lassen. Ich kämpfte mich durch die Menge, um die Ritter des Favonius und alle anderen die kämpfen konnten, zu unterstützen. Da hörte ich einen Schrei. Aber er kam nicht von einem Menschen, sondern einem Fatui! Mittlerweile hatte ich mich bis in die vordere Reihe gekämpft. Was ich dort sah, verwunderte mich. Die Fatui dominierten nicht wie erwartet den Kampf, sondern flohen! Ich musste nicht einmal eingreifen. Das war auch besser so, da ich den Alkohol von heute Morgen noch in meiner Blutbahn spürte. So ganz nüchtern war ich wohl doch noch nicht. Ein Mädchen in einem weissen Kleid schlug mit geübten Handgriffen auf einen Electro-Recruit ein und durchschnitt mit einem einzigen Hieb das Holz des Hammers. Durch die Maske blickten seine Augen sie an, dann nahm er die Beine in die Hand und floh. Mein Blick wanderte weiter und blieb an einem Jungen mit einem geflochtenem Zopf hängen. Meine Augen weiteten sich. Dieser Zopf, die Kleider... Das war zweifellos der Junge aus meinem Traum! Was tat er hier? Ich musste die Chance nutzen, um ihn zu fragen, wer er war. Dafür hatte ich noch zwei Tage Zeit. Dann war das Archonen-Treffen. Meine Nerven waren bis zum Zerreißen gespannt. Da das Treffen alle zehn Jahre stattfand, gab es allen Grund, nervös zu sein. Und dieses Mal auch in Liyue... Ich würde mich wirklich herausputzen müssen. Wie gebannt folgten meine Augen die Bewegungen des Mädchens. Schritt vor, Schwerthieb, Schritt zurück, mehrere Pirouetten zum ausweichen der Schüsse. Es war ein Tanz, so anmutig wie auch tödlich. Der Fatui sah, dass er nicht gewinnen konnte, als die Beiden auf ihn zustürmten, also nahm er wie die anderen die Beine in die Hand und floh. Seine metallischen Schuhe klapperten über den Boden, als er über den Kieselweg rannte. Die Menge hielt die Luft an, dann brach sie in einen tosenden Applaus aus. Ich beobachtete mit zusammengekniffenen Augen, wie das Mädchen sich nach dem Jungen umsah. Ich traute ihnen nicht über den Weg. Ich kannte sie ja nicht einmal! Oder etwa doch? Den Jungen musste ich gekannt haben, und so langsam beschlich mich da Gefühl, dass das Mädchen auch etwas mit mir zu tun hatte. Ich zwängte mich durch die Menge, bis zu den beiden Menschen, die vom Applaus leicht überfordert scheinen. Sie blickten einander an, dann rannten sie auf die Menge zu, die sich vor Schreck in zwei spaltete. So flohen sie in die schützenden Wände Mondstadts. Der Verwunderung wich Entschlossenheit. Ich musste diese beiden Aufsuchen, bevor jemand anderes es tat. Ich rannte dich die Ansammlung der Leute, die sich langsam auflöste. Ich schlängelte mich zwischen zwei Menschen hindurch, duckte mich unter andere, schob welche sanft aus dem Weg, bis ich am Tor angekommen war. Dann nutzte ich meine Chance. Ich aktivierte meine Anemo-Kraft, die durch meine Adern pulsierte, und nutzte sie, um meine Schritte zu beschleunigen. Die Glaskugel, die mein Göttliches Auge darstellen sollte, klirrte, als der Wind sie umspielte.
Da vorne! Mein Türkis-Blauer Blick fokussierte sich auf die beiden Blonden, deren Haare im Sonnenlicht wie pures Gold leuchteten. Sie sahen... unecht aus. Wie zwei Götter, vom Himmel gesandt.
Fokussier dich, Venti! Knurrte ich mich selbst an. Ich rannte, schneller, und schneller.
„Hey! Wartet!" die Worte kamen aus meinem Mund, schneller, als ich darüber nachdenken konnte. Der Junge wirbelte zu mir herum, und zuckte sichtlich zusammen, als er mich erblickte. Da. Der Beweis. Er kannte mich. „Wer bist du?" Schoss ich heraus. Sein Bernsteinfarbener Blick weitete sich, so als könne er etwas nicht glauben. Ich war verwirrt. Und wie ich verwirrt war! Doch ich schluckte diese Fragen herunter.
Da öffnete das Mädchen den Mund, und eine helle, und gleichzeitig unglaublich klare Stimme ertönte: „Ist er das?" Ich realisierte, dass sie nicht mit mir redete.
„Ja." hauchte der Junge bloß. Seine Stimme war tief, und hatte... irgendetwas gebrochenes an sich. Ich schluckte. Was war da vorgefahren?
Das Mädchen nickte. „Okay. Komm mit. Wir erklären dir alles." Sie kicherte verhalten, als ich mein Gesicht verzog. Was gab es denn, was man als Archon nicht wusste? Anscheinend vieles. Nun gut - um fair zu sein, ich hatte mein Göttliches Herz nicht mehr. Also hatte ich dementsprechend auch keine Verbindung zu Celestia mehr. Seufzend folgte ich ihr in eine abgelegene Gasse, immer noch in größter Alarmbereitschaft. Ich kannte diese beiden nicht. Wer wusste, was sie mit mir vorhatten? Da lehnte sich das Mädchen gegen eine Hauswand, und der Junge sah mich aus seinen bernsteinfarbenen Augen an. Ich schluckte. Dann begann das Mädchen zu erzählen. Ich beäugte den Jungen aus purer Neugierde, und sah, wie seine Mundwinkel hin und wieder zuckten. Allem Anschein nach war das alles noch ziemlich neu für ihn.

« ... »

„Und deswegen haben wir uns auf die Seite der Abyss geschlagen, um die fremde Gottheit ein für alle Mal zu besiegen." somit beendete das Mädchen ihre Geschichte. Im meinem Kopf drehte sich alles, und damit meine ich wirklich alles. Ich taumelte ein paar Schritte zurück, bis ich mit dem Rücken zur Hauswand stand und mir alles noch mal durch den Kopf gehen ließ. Was hatte ich da gerade erfahren? Ich schnaubte widerwillig. Mein ganzes Leben war eine Lüge gewesen. Wie toll. Mein Blick wanderte von den Randsteinen auf der Straße zu den beiden Figuren, die mir mit einem - mehr oder weniger - besorgtem begegneten.
Eine Frage baute sich in meinem Kopf ab, und ich stand da, unschlüssig, was ich tun sollte. Schließlich platzte ich einfach heraus: „Wer seid ihr eigentlich?"
„Reisende." antwortete das Mädchen knapp.
Da sah der Junge sie an. „Glaubst du nicht, wir können ihm vertrauen?"
Das Mädchen sah ihn entgeistert an. „Bei allen Welten, er ist... Du weißt schon. Wir können es ihm nicht sagen!"
„Er hat aber sein Göttliches Herz nicht mehr. Seine Verbindung zu Celestia ist gekappt. Die Fatui haben sie, erinnerst du dich?"
Ich sah die beiden einfach an. Sie wussten, dass ich ein Archon war. So langsam überraschte mich an diesen beiden nichts mehr. Das Mädchen drehte sich zu mir um. „Du wolltest unsere Namen wissen, richtig?" Ich nickte. „Gut. Dementsprechend sollen wir sie dir geben. Unsere Namen sind Lumine und Aether."
Das konnte nicht sein... die Götter des Lichts?!

Hey hey! Tut mir echt leid, dass so lange nichts mehr kam. Ich hatte auf einmal keine Motivation mehr und dann kam Kitsuneblut (wo ich auch mal schreiben muss) und noch 100'000 weitere Ideen TvT
Aber ich bin wieder da, mit neuem Namen dieses Mal!

xo
Summer 🩷

[1142 Wörter]

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 08 ⏰

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