-(••÷[ Kapitel 19 ]÷••)-

145 29 40
                                    

November, 1900
Kaiserreich Korea
Provinz Gyeongsangnam
Sancheong-gun

„Kommt, hier lang", bat Hoseok und sah mich dabei flehend und zugleich ängstlich an

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

„Kommt, hier lang", bat Hoseok und sah mich dabei flehend und zugleich ängstlich an. Machte ich so einen gefährlichen Eindruck? Bei einem Blick zu Jungkook, wurde mir bewusst, dass auch ihm das Entsetzen ins Gesicht geschrieben stand und er nicht damit gerechnet zu haben schien, dass ich einen Menschen angreifen würde. Was hätte ich denn tun sollen? Missmutig folgte ich den beiden, wobei ich mir immer wieder über die blutverschmierte Schnauze leckte.

„Suga?" Der besorgte Ton in Jungkooks Stimme, verriet mir, dass er sich Sorgen um mich machte. Dass er Bedenken hatte, oder einfach nur völlig überfordert mit der Situation war.

„Das ist nicht deine Schuld, hörst du?" – ist es wohl! Ich knurrte, drehte den Kopf weg und tapste weiter durch den Wald. Da konnte er mir sagen was er wollte. Ich wusste, dass es meine Schuld war, denn die Japaner wollten mich – zumindest hatte Hoseok das vorhin gesagt. Was gab es da misszuverstehen?

Ein erschrockenes Grollen entglitt meiner Kehle, als ich plötzlich von den Beinen gerissen und zu Boden gerungen wurde. Fest umfasste Jungkooks Hand meine Schnauze und drückte sie unbarmherzig in den nassen und kalten Dreck. Schnaufend schielte ich dabei zu ihm, während er mich mit seinen braunen Augen und seinem kompletten Körpergewicht fixierte. Er wirkte schon fast bedrohlich auf mich.

„Sie wären so oder so gestorben ... vielleicht ein paar Jahre später bei irgendwelchen Aufständen ... Hoseok ist der Einzige, der überlebt ... Bitte, Suga. Es ist nicht deine Schuld, okay?", fuhr er mich an und machte mir mit seinen Worten mehr als deutlich, dass seine Vorfahren keine goldene Geschichte in die Zukunft getragen hatten. Das erklärte wohl auch, warum Jungkooks Vater die Namen dieser Menschen wieder hatte aufleben lassen.

Als Jungkook wieder von mir abließ, folgte ich seiner Bewegung, wobei mein Blick an Hoseok hängen blieb, der uns beide verwirrt und zugleich entsetzt ansah. Konnte es noch schlimmer werden?

„Du wusstest, dass sie sterben würden? Warum hast du sie nicht gewarnt?", fragte Hoseok erstickt, wobei sich Jungkook erhob und Hoseok eine Hand auf seine Schulter legte, doch zu einer Antwort kam er nicht, da er von tiefen, rufenden Stimmen unterbrochen wurde – zum Glück, na ja oder auch nicht.

„Sie sind hier reingelaufen!"

„Folgt ihnen, solange die Spuren noch frisch sind!"

Verdammt! Das war gar nicht gut.

„Wir müssen hier weg", hauchte Hoseok so leise wie möglich, aber immer noch merklich verwirrt und verletzt, wobei Jungkook eilig zustimmte und ich bereits in die Richtung vorgelaufen war, in die der Junge gezeigt hatte. Wir durften jetzt nur nicht wieder stehen bleiben, oder zurückblicken. Es würde ihren Tod bedeuten und dann stand ich wieder ganz allein da und hatte zum anderen die Linie der Familie Jeon gänzlich ausgelöscht. Nein das durfte nicht passieren.

VERFLUCHTES KATZENHERZ [Yoongi / TaeKook]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt