Kapitel 6

246 39 0
                                    

Am nächsten Morgen stand Kiran auf und ließ seinen Liebsten noch etwas schlafen. Er würde ihm ein Frühstück machen. Als er die Küche betrat, sah er seinen Zwilling am Tisch sitzen und einen Kaffee trinken. Er ist wieder da? Wo hat er...? Die Decke auf dem Sofa beantwortete die Frage.

„Na, hattet ihr eine gute Zeit in Meinem Bett?", fragte dieser lächelnd, betonte das Wort ‚meinem' besonders.

Kiran würde brauchen, bis er Luan verzeihen konnte, doch tief im Innern verstand er es auch. Luan war das, was er gestern beschrieben hatte, selbst passiert. Er hatte sich verliebt, doch sein Freund hatte sich nach ein paar Monaten an Kiran herangeschmissen. Seitdem hatte Luan niemanden mehr sein Herz geschenkt. Er wollte mich nur beschützen. War es der richtige Weg gewesen? Er wusste es nicht.

Luan sagte nichts mehr, schlürfte seinen Kaffee. Kiran ging zum Kühlschrank, holte Eier und Speck heraus und begann diese anzubraten.

Als Kiran ein leises Tapsen hörte, drehte er sich um und erstarrte. Hölle. Merlin stand in seinem T-Shirt, dass ihm bis kurz über die Knie reichte mit völlig verwuschelten Haaren und verschlafenen Gesichtsausdruck in der Tür. Boyfriend-Look. Vor ihm stand das heißeste männliche Exemplar auf diesem Planeten.

„Himmel. Ist ja fast widerlich, wie du ihn anschmachtest", erklang Luans Stimme. Dieser schob die Pfanne von der Platte und lief grinsend aus dem Raum an Merlin vorbei.

„Scharfer Look. Das nächste Mal fass ich das als Einladung auf", witzelte er und erntete einen „Fick-Dich"-Blick von dem Blondschopf. Lachend ging dieser in sein Zimmer und schloss die Tür. Diese öffnete er daraufhin nur kurz, um die Kleidung der beiden vor die Tür zu schmeißen.

Merlin schaute verschlafen zu der Tür und gähnte. Warme Arme schlossen sich um ihn und er spürte den warmen Atem seine Liebhabers. „Ignorier ihn." Das hatte Merlin auch vor, allerdings lenkte ihn eine Sache mehr ab als Luans Auftritt. „Ist das mein Frühstück?", fragte er und rieb seinen Hintern an der Beule zwischen Kirans Beinen.

„Es ist alles, was du willst", sagte dieser mit rauer Stimme.

Als Antwort erhielt er das schönste Lachen von der Person, die er mehr als alles andere liebte.

________________________

Diese Kurzgeschichte gehört der Autorin E. M. Holland (Profil: Nezumigami).
Ihre Romane und weitere Kurzgeschichten findest du auf ihrem Profil.

Only youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt