Only you

Kapitel 5

Als Merlin an der Tür klingelte, wurde diese schnell geöffnet. Als er Kirans Gesicht sah lächelte und begrüßte ihn mit einem Kuss. „Komm herein, Merlin", sagte dieser und er trat ein. Merlin? Ansonsten nennt er mich nicht so. Er dachte sich aber nichts dabei. Als er die Wohnung betrat, roch es schon gut. Hmm.

Er schaute sich etwas in der Wohnung um und sie gingen ins Wohnzimmer. Warme Arme schlangen sich um ihn und er lächelte, rieb sich an der kratzigen Wange seines Liebsten. „Du bist heute aber gut drauf, Kiki", sagte er.

„Das liegt daran, dass du hier bist", erwiderte er. Daraufhin spürte Merlin eine Erektion, die sich an dessen Hintern rieb. Wow, heute geht er aber ran. Er drehte sich um und zog Kiran zu einem Kuss an sich. Sie liefen knutschend zum Sofa, wo sie sich hinlegten, Kiran über Merlin. Als dieser sich zurückzog, begann er sich das T-Shirt auszuziehen und Merlins folgte. Also erst der Spaß, dann das Essen? Da hatte er nichts dagegen.

Merlin streckte die Hand aus und rieb über den schwarzen Fleck auf Kirans linker Wange. Dieser schaute ihn verwirrt an. „Du hast da Farbe", sagte Merlin, leckte über seine Fingerkuppe und rieb erneut daran.

„Das mache ich nachher weg", erwiderte Kiran, nahm die Hand und saugte einen Finger in seinen Mund. Er ist heute wirklich sehr forsch. Erneut wurde er geküsste, härter als sonst, während Kirans Hände über seine Brust nach unten zu seiner Hose wanderten.

„Was tust du da?", erklang eine kalte Stimme.

Merlin schaute auf, sah zu der Person, die in der Tür stand, sah in Kirans Gesicht. Kiran? Er richtete sich auf, schaute zu der Person, die auf ihm war. Es war ebenfalls Kiran. „Was zum Teufel ist hier los?", fragte Merlin, schaute zwischen den beiden hin und her. Es waren zwei Kirans im Raum.

Der Kiran über ihm richtete sich auf und stand auf. „Auf Olli ist kein Verlass, er hätte dich länger aufhalten sollen", sagte dieser und der Kiran in der Tür schaute diesen finster an.

Keiner der beiden antwortete auf seine Frage, es sah nur wie der ohne Oberteil in seinen Augen herumfummelte. Als er ihn dann erneut anschaute, sah er bernsteinfarbene Augen anstatt braunen. Was zur Hölle? „Wer bist du?", fragte er ihn, zog sich vor diesem zurück.

„Merlin, das ist mein Bruder, Luan", sagte Kiran.

Luan? Bruder? Langsam ging ihm ein Licht auf. „Zwillinge."

„Hallo Merlin. Freut mich, dich kennen zu lernen", sagte dieser grinsend.

In diesem Moment wurde Merlin kalt und er wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. Ich habe Kirans Bruder geküsst. Aber warum hat dieser nichts gesagt? Dann kamen ihm die Kontaktlinsen in den Sinn. Er hat das mit Absicht gemacht. Merlin stand auf, zog sich sein T-Shirt an. Er schaute beide Brüder an. „Ich habe keine Ahnung, was hier läuft, aber ich werde jetzt nach Hause gehen." Das war ihm alles zu viel. Er lief zum Ausgang, doch Kiran – der Echte – hielt ihn auf. „Lin, bitte warte. Ich kann das Ganze aufklären", sagte dieser.

Merlin hielt inne, schaute ihn an. „Mein Bruder hat sich einen Spaß erlaubt. Ich entschuldige mich für sein Verhalten."

„Das brauchst du nicht, Bruder. Es gibt nichts zu entschuldigen, denn wir teilen immer", unterbrach ihn Luan.

„Teilen? Immer?", fragte Merlin sprachlos.

Luan antwortete, bevor Kiran es konnte. „Ja, teilen. Ich und Kiran teilen unsere Männer. Das haben wir immer, eine Art unausgesprochene Regel. Wer einen nimmt, bekommt immer auch den zweiten."

Immer zu zweit? Merlin brauchte, bis er das verarbeitet hatte. Heißt das, wenn ich mit Kiran zusammen sein will, muss ich auch seinen Bruder nehmen? Er war überfordert. Das Ganze gefiel ihm ganz und gar nicht. Er hatte sich in Kiran verliebt, hatte vorgehabt ihn heute zu fragen, ob sie eine feste Beziehung eingehen wollten, und nun war das passiert.