too good at goodbyes

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Jeder der einen Narzisstischen Partner, Elternteil oder Freund hatte verstand meine Überforderung gerade bestimmt. Total taub saß ich wie gelähmt auf dem Sofa. Von dem ach so toughen Mädchen war nicht mehr viel zu sehen . Ella hatte sich neben mich gesetzt und sah ratlos zwischen mir und unseren Freunden hin und her. Ethan stand mir gegen über gelehnt an der Wand und sah mich mit zusammen gezogene Augenbrauen an. Tyler saß neben mir und rieb mir beruhigend den Rücken, Max lief aufgebracht hin und her und Leo sah mich nur stumm an. „der will mich doch verarschen! Warum ausgerechnet hier her!" seit locker 10 Minuten regte er sich darüber auf das mein Exfreund sich für den Austausch unserer Schulen angemeldet und auch noch angenommen worden ist. Sein Gesicht, Seine Stimme seine pure Existenz hatte mich in einen Strudel voller Emotionen gezogen der mich beinahe wie krallen die sich ins mein Fleisch bohrten, gefangen hielt. Das ganze heute überforderte mich zu sehr. Erst das Drama zwischen den Jungs, dann Tylers Entschuldigung und nun Marc. Ich kam mir vor wie in einem schlecht geschriebenen Teeny Drama.

Ruckartig stand ich auf und ging Richtung Tür. Ella und Tyler wollten mich gerader aufhalten doch Ethan hielt sie ab. „gebt ihr etwas Luft Leute." Meinte er nur ruhig. Dankend sah ich ihnan und schloss die Tür hinter mir. Ich setzte meine Kopfhörer auf und lief in Richtung Wald. Ich brauchte Zeit für mich. Für mich ganz alleine. Zeit für meine Gedanken. 

Ich setzte meine Musik auf Shuffle, vergrub meine Hände in meine Hosentaschen und lief los. Ich achtete nicht darauf was spielte, nicht auf den Text der in meinen Ohren schallte. Ich wollte nur einfach nicht die aufkommenden Gedanken hören. Doch egal wie laut die Musik doch auch lief, Die Gedanken waren Lauter. Gedanken wie, das doch alles meine Schuld war. Gedanken wie das er doch recht gehabt hatte. ich hätte ihn mehr Freiraum lassen sollen. Gedanken die sie mir damals in den Kopf gedrückt hatte. Das ich einfach nicht genug für ihn gewesen bin. Von Lied zu Lied, von Minute zu Minute von Moment zu Moment wurden die Zweifel immer größer. Irgendwann kam ich an dem kleinen See an, zudem ich mich immer verirrt hatte, wenn ich Zeit für mich brauchte. Ich setzte mich auf den umgefallenen Baumstumpf und starrte auf die glatte Oberfläche des Sees.Ruhig lag er da, sorglos und tiefenentspannt. Genau das gegeteil was ich war.

Doch dann kam ein Lied, ein Lied das mich bis aufs tiefste meiner Seele berührte. „ hold me while you wait". Die ersten Tränen kullerten über mein Gesicht. Ich ließ meinen Kopf in meine Hände sinken und schluchzte laut auf. Ein zittern durchlief meinen Körper. Ich weinte nicht, weil er nicht mehr meine Person war. Verdammt scheiss auf den Drecks Kerl. Ich weinte, weil ich nicht verstand womit ich das ganze verdient hatte. Warum musste man mich so verletzen? Warum musst man mir alles nehmen was ich liebte? Verdiente ich den kein Glück? Verdiente ich keine Liebe?

Plötzlich legte sich eine Hand auf meine Schulter. Erschrocken sah ich auf. Durch den Schleier meiner Tränen erkannte ich das verzerrte gesicht von Ethan. Verstehend sah er mich an. Ich drehte meine Kopf weg. Ich wollte nicht, dass er mich so sah. Doch er ging nicht weg. Er legte mir se3ine Jacke über die Schultern und kniete sich vor mich. Vorsichtig drehte er meinen Kopf in seine Richtung so, dass ich ihn ansehen musste. Durch meine Kopfhörer schallte das nächste traurige Lied. „ Tool good at goodbyes" die nächste welle von schmerz überrannte mich. Sofort zog er mich ins eine Arme. Meine Hände krallten sich in seinen Rücken. Durch meinen Körper lief ein schluchzen, so Herzzerreißend wie ich mich fühle. Doch er lies mich nicht los. Er ließ mich einfach den ganzen schmerz fühlen und hielt mich. Mitten im Wald, auf dem feuchten Boden knienden, schützend durch seine Arme ließ ich den ganzen schmerz den ich seit Wochen und Monaten aufgestaut hatte raus.

Irgendwann beruhigte ich mich langsam. Vorsichtig schob er mich leicht von sich. Nur so wenig das er die Tränen aus meinem Gesicht wischen konnte. Sein Gesicht so voller Mitgefühl und Verständnis das er mir den Atem verschlug. Vorsichtig nahm der mir die Kopfhörer vom Kopf und sah mich lange an. „besser?" fragte er ruhig immer noch im Schutz seiner Arme nickte ich langsam. „woher wusstest du das ich hier bin?" fragte ich ihn nach einiger Zeit der stille. Doch er sah mich nur an." Ich weiß immer wo du bist." Meinte er ruhig und strich mir die strähnen aus dem gesicht. „ich muss doch auf dich aufpassen Dummkopf" meinte er mit einem leichten grinsen auf den Lippen was mich zum Grinsen brachte. Erschöpft lehnte ich mich an ihn. Ich weiß das ich sauer auf ihn sein sollte doch das war ein Thema für wann anders. Er zog mich eng an mich, strich mir beruhigend über den Rücken. „lass uns nach Hause gehen es wird spät" meinte er mit ruhiger Stimme. Langsam rappelte er sich vorsichtig und zog mich mit sich.

Ich hatte nicht gemerkt wie es langsam dunkel um uns wurde. Als ich sicher auf meinen beiden Beinen stand ließ er mich los. Sofort vermisste ich seine Wärme. Er brachte einen schritt Abstand zwischen uns und sah mich für einen winzigen Moment an. Gerade als ich dachte er würde einfach los laufen hielt er mir die Hand hin „ kommst du?" ich nickte . wischte mir noch Mals über Gesicht und nahm seine Hand. Er verschränkte unsere Finger und lief los. Stumm liefen wir durch den Wald Richtung zuhause. Erst jetzt bemerkte ich wie perfekt Miene Hand doch in seine passte. Als wir vor der Einfahrt meines Hauses standen ließ er meine Hand los.

Stumm sah er mich noch mal" bis morgen" er machte einen Schritt auf mich zu doch egal was er vorhatte er überlegte es sich anders und trat wieder zurück. Langsam drehte er sich um und gingen mal blieb er noch mal stehen drehte sich um „wenn was ist ruf an, ich komm rüber" gerade als er sich wieder umdrehen wollte platze es mir es heraus. „ ethan warte" er sah mich nur abwartend an. „ willst du nicht wissen was passiert ist. Im Wald und so" er schüttelte den Kopf. „ wenn du bereit bist wirst du es mir sagen." Damit drehte er sich um und ging. Der Kies knirschte als er mich in der dunklen Nacht allein lies. Einige Minuten sah ich ihm noch nach dann drehte ich mich ebenfalls um und ging ins Haus hinein. Erschöpft lehnte ich mich an die geschlossene Haustür. Was auch immer das gerade war, es hatte etwas in mir ausgelöst. Erschöpft schleppte ich mich die Treppen hoch in ein immer. Ich zog einfach alles achtlos aus.

Da fiel mir auf das ich noch Ethans hoodyjacke hatte. Für einen Moment überlegte ich mir sie ihm rüber zu bringen, doch dann schlüpfte ich wieder in die Ärmel und zog sie mir an. In Ethans Geruch gehüllt legte ich mich ins Bett. Wenige Sekunden später schlief ich ein.






My best friends BrotherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt