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Ihre Sicht:

Ich wachte von lauten Stimmen auf. Als ich die Augen aufschlug musste ich mich kurz orientieren, ich konnte mich noch wage daran erinnern wie Lopez und ich auf unserer Verlobungsfeier waren und ich wohl eingeschlafen war. 

Jetzt lag ich n dem Doppelbett, in dem ich die letzten Wochen alleine geschlafen hatte. Neben mir auf dem Nachtschränkchen stand ein Glaswasser. Was ich mir sofort nahm, mein Schädel brummte und ich fühlt mich noch schrecklicher als gestern. Ich richtete mich auf und lehnte meinen Kopf gegen die kühle Wand, während ich vorsichtig das Wasserglas an meine trockenen Lippen führte. 

Es war dunkel im Zimmer nur der Mond warf  helle Schatten ins Zimmer. Unter der geschlossen Tür konnte ich Licht sehen, die Stimmen, durch die ich aufgewacht war, waren wieder verstummt. Ich lehrte das Wasserglas. 

Sofort musste ich aufs Klo. Langsam stand ich auf um meinen schmerzenden Kopf nicht zu sehr zu belasten. Ich schlich mich zur Tür. 

Mein Körper fühlte sich extrem elend an, am liebsten würde ich aus dem Fenster springen um dem ganzen scheiß zu entkommen. Die Gefahr das ich es nicht überleben würde, nahm ich gerne in Kauf, um López zu entfliehen. 

Ich drückte die Türklinke hinunter und öffnete die Tür langsam. Das Licht war viel zu hell für meine Augen, ich musste ein paar Mal blinzeln, um wieder etwas erkennen zu können. 

Die Stimmen waren wieder zu hören, doch sie waren ehr ein Tuscheln, ich verstand nichts. Neugierig folgte ich den Stimmen und blieb vor der angelehnten Küchentür stehen. 

„Habt ihr etwas über ihre Familie gefunden?", das war López, seine Stimme klang genervt und erschöpft. 

„Nichts, absolut nichts, wir wissen nicht einmal, ob sie Isabell heißt!", das war eine fremde Stimme. 

Ich ging interessiert noch einen Schritt näher an die Tür ran. Sie redeten über mich. 

„Das kann nicht sein?! Auf irgendwelchen alten Schulbildern oder sonst war muss sie doch zu finden sein?!" 

„Wir haben alles abgesucht, nicht einmal jemand dem sie besonders ähnlichsieht!" 

Ich musste grinsen, Lopez Leute waren wirklich voll Profis und er bildetet sich auch noch etwas darauf ein.  

„Vermissten Anzeigen?", das war wieder López. 

„Auch nicht, es ist, als ob sie nicht existieren würde!" 

Ich musste grinsen. Sie waren wirklich dumm. Frustriert stöhnte Lopez: „Versucht es weiter und weitet die Suche aus!" 

Plötzlich ging die Tür auf, an die ich mich gelehnt hatte, erschrocken stolperte ich zurück. Als ich hochblickte, trafen meine Augen auf, die dunkel braunen von Lopez. Die Sekunden verstrichen, in denen wir uns stumm anstarrten. „Man lauscht nicht an Türen!", sagte er ruhig, während er mir weiter fest in die Augen blickte. 

„Man sperrt auch niemand in Hotelzimmern ein!", schoss ich zurück. Für einen Moment schien er zu überlegen, was er sagen sollte, doch dann ging er einfach, ohne ein weiteres Wort, an mir vorbei. Ich lief ins Klo und setzte mich danach, mit einem Glaswasser auf die große Terrasse. 

Schlafen konnte ich sowieso nicht mehr und die frische Luft kühlte meinen schmerzenden Kopf. Stillschweigend starrte ich auf die vereinzelt beleuchteten Fenster des gegenüberliegenden Mehrfamilienhauses. Hinter einem der Fenster arbeitete ein junger Mann an seinem Laptop, wahrscheinlich an einer Hausarbeit, er und seine Freundin sahen nach Studies aus. 

Seine Freundin lag neben ihm auf der Couch und tippte auf ihrem Handy herum. Sein Blick wanderte immer wieder Seelig lächelnd zu seiner Freundin, zwischendrin gab er ihr immer wieder einen Kuss. Man sah sofort das sie frisch verliebt waren. Ein anderes Fenster war nur schwach beleuchtet, von einer kleinen Nacht Lampe, in Form eines Mondes. Die Lampe spendete nicht genug Licht um zu erkenn, was alles in dem Zimmer stand, aber ich vermutet das ein kleines Mädchen darin wohnte. 

Das letzte Fenster, dass beleuchtete war, war eine Küche. Eine Teenagerin stand darin über eine Rührmaschine gebeugt. Ich grübelte, was sie um halb drei noch backen könnte. Da nun kein Fenster mehr übrig war über das ich mir Gedanken hätte machen können, musste ich mich nun wohl oder übel mit meinem eigenen Scheiß beschäftigen, der in Form eines großen Mannes im Zimmer neben mir schnarchte. 

Deprimiert nahm ich mir mein Wasserglas und nahm ein paar Schlucke. Meine Lage schien so aussichtslos. Aber ich machte mir selber Hoffnung, dass ich es hier raus schaffen konnte. Ich hatte neulich ein Gespräch aufgeschnappt. In dem López am Telefon erzählte das er morgen Abend, weg war, um etwas auszuliefern. Seit zwei Wochen wartet ich auf diesen Abend und hatte schon mein perfekten Plan. Meine Mundwinkel hoben sich zu einem leichten lächeln, bald war ich hier raus. Und dann würde ich López des schrecklichsten Monats meines Lebens heimzahlen. 

„Warum bist du nicht im Bett?", fragte ein tiefe Stimme plötzlich hinter mir. Ich drehte mich nicht um, mir war klar, dass es López war. Ich antwortete ihm nicht und nahm stattdessen lieber mein Wasserglas und starrte das Mädchen in der Küche an. 

„Du hast bestimmt Kopfschmerzen, schlaf tut dir gut", sagt Lopez müde, ich konnte hören wie er langsam auf mich zu kam. Ehe seine Schritte bei mir angekommen waren, stand ich auf und ging vor ans Geländer. Er würde mich berühren und ich wollte es nicht, ich hasste ihn, jede Bewegung von ihm ekelte mich an. 

„Warum gibst du mir keine Chongs?", fragte Lopez und ich hörte, wie er mir schon wieder näherkam. Ich schnaubte nur abfällig, dreht mich aber zu ihm um, um ihm im Blick zu haben, falls er Anstalten machen wollte mich zu berühren. 

„Ich werde dich immer gut behandeln, das verspreche ich dir!"

 Wieder schnaubte ich entrüstete. Mich gut behandelnd?! Das Einzige, was ich immer wollte und was mir immer wichtig war, war meine Freiheit und diese hatte er mir genommen, ich würde ihm niemals verzeihen. Wütend starrte ich Lopez an, doch sein Blick blieb weich. Kurz huschte sein Blick über meinen Körper landete aber sofort wieder auf meinen Augen, ein leichtes lächeln schlich sich auf seine Lippen: „Du bist wunderschön!" 

Ich schwieg weiter, er versuchte sich bei mir einzuschleimen, dass konnte er lange versuchen. Sein Lächeln wurde breiter, wieder wanderte sein Blick über mein Körper und er kam einen weiteren Schritt auf mich zu: „Du gehört jetzt mir und irgendwann, wirst du es akzeptieren!" 

„Ich gehöre niemand!", spuckte ich ihm ins Gesicht und ehe er mir doch noch zu nahe kam, verdrückte ich mich in mein Zimmer.

Mafia enemies to loversWo Geschichten leben. Entdecke jetzt