Der Wind unter meinen Flügeln

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Da flog sie davon. Sie strecke ihre Flügel und erhob sich in die Winde, dem Himmel ein Stückchen näher. Ich sah ihr träumend hinterher, ob ich wohl auch mal da oben bei ihr wäre? So frei und federleicht? Immer kleiner wurde sie und schließlich verschwand sie am Horizont aus meinem Blickfeld.

Ob ich es wohl schön konnte? Fliegen? So schwer kann es doch gar nicht sein. Mutig und voller Tatendrang hopste ich in meinem Nest näher an den Rand. Ganz vorsichtig strecke ich schließlich den Kopf hinaus. Ich konnte ihn fühlen, den Wind, wie er an meinem Schnabel vorbeiweht und ein paar Blätter mit sich zog. Ich tapste noch etwas näher an den Rand und stellte mich aufrecht hin, die kleinen Krallen fest im Nest verankert, den Schnabel hoch erhoben und die federlosen Flügel ausgebreitet.

Ganz tief hohle ich Luft und stieß mich mit all meiner Kraft ab. Ich spürte den Luftstrom unter mir und konnte es kaum glauben, ich flog! Dem Himmel ein Stückchen näher als ich es jemals war piepste ich freudig vor mich hin, so musste es sich anfühlen frei zu sein. Kein Hindernis vor Augen, die weite Welt vor mir und niemanden, der mich aufhalten konnte. Federleicht segelte ich immer weiter, spürte die Luft unter meinen Flügeln und wie sie meinen Körper umschlingt. Ein Schmetterling kam vorbei, gemeinsam flogen wir ein kleines Stück, ein kleiner Freund, genauso frei wie ich. Langsam sank ich jedoch immer tiefer und tiefer. Mit den Bäumen auf Augenhöhe genoss ich das Gefühl ein Teil des großen Waldes zu sein. Ich war dabei, in dem großen Durcheinander von Ästen und Blätter bahnte ich mir meinen Weg immer weiter in die große Freiheit hinein. Die Zeit des im Nest hocken war vorbei, ich war endlich soweit und flog meine Kreise, flog immer weiter, soweit ich nur konnte.

Doch dann stoppte mein Flug abrupt. Ich landete unsanft auf dem Waldboden. Die Bäume erhoben sich neben mir und waren nun unerreichbar hoch. Riesen, die sich über mich lustig machten. Nun lag ich dort, blickte nach oben zu meinem Nest und wartete sehnsüchtig auf Hilfe. Ängstlich blickte ich mich um, die große weite Welt war aus der Luft sehr viel schöner als hier am Boden. Wieder erhob ich meine federlosen Flügel, streckte den Schnabel hoch in die Luft und versuchte mich flatternd so fest ich konnte von der Erde abzustoßen.

 Wieder erhob ich meine federlosen Flügel, streckte den Schnabel hoch in die Luft und versuchte mich flatternd so fest ich konnte von der Erde abzustoßen

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Diese schnuckelige kleine Geschichte verfasste ich für einen ebenso süßen kleinen Wettbewerb. Den Dream Short Award von @_MaliaFox_.

Es war eine super tolle Zeit und ich bin froh, dass ich mich getraut habe teilzunehmen, auch wenn meine Geschichte nicht zu den Gewinnern zählt.

An der Stelle möchte ich noch allen Gewinnern gratulieren, aber auch allen anderen Teilnehmern. Die Geschichten sind super gut, allesamt.


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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 11, 2023 ⏰

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