Mastermind

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>>If you fail to plan, you plan to fail<<

Ich wachte schon ziemlich früh auf, was wahrscheinlich an der Sonne lag, die wie flüssiges Gold in mein Zimmer flutete. Der Regen von Gestern schien wie vergessen, doch die Erinnerungen des letzten Abends ließen sich nicht wegwischen und hafteten sich in meinem Gehirn fest. Meine Gedanken wirbelten durcheinander und mein Kopf fühlte sich an, als würde er gleich platzen. Nachdem ich gestern mit Taylor nach Hause gefahren war hatten wir Pizza bestellt und unsere Lieblingsfilme angesehen. Es wäre ein wirklich schöner Abend geworden, wenn Taylor nicht das Wochenende erwähnt hätte. "Ich bin am Wochenende nicht da, kommst du alleine zurecht?", hatte Taylor wie nebenbei gefragt und mich unsicher angesehen. Sie würde morgen mit Harry nach Paris fahren und erst am Sonntag Abend wiederkommen. Auf meine Frage, ob sie das wirklich wollte hatte Taylor nur "Es ist gerade die einzige Lösung. Du verstehst das einfach nicht, Charly. Ich erzähle es dir irgendwann", geantwortet und war in ihr Zimmer gegangen. Die Puzzelteile passten einfach zu gut zusammen, ich konnte das Offensichtliche nicht länger ignorieren. Dasselbe schien Niall wohl auch gerade zu denken, denn genau in diesem Moment hatte ich eine Nachricht bekommen. Der Sänger hatte anscheinend eine Gruppe mit Zayn, Liam und mir erstellt. Grinsend las ich den Namen: Der Zirkel. Die Jungs hatten es anscheinend ernst gemeint, gestern Nachmittag. Mein Blick fiel auf Nialls Nachricht. Treffen in einer Stunde bei Nandos? Zayn und Liam hatten schon zugestimmt und auch ich schickte schnell ein 'Ja', bevor ich ins Bad rannte, damit Taylor mir nicht zuvorkam.

"Agent 4! Sie sind zu spät. Schon wieder", empfing mich Niall, der mit Liam und Zayn an einem Tisch bei Nandos saß. Ich ignorierte seinen Vorwurf geflissentlich. "Warum seht ihr aus wie Einbrecher? Und warum Agent 4? Wenn überhaupt, bin ich Agent 1, dank mir habt ihr schließlich die neuesten Informationen!", beschwerte ich mich und setzte mich neben die Jungs. "Die Sonnenbrillen haben wir auf, damit wir nicht erkannt werden-", begann Liam zu erklären und ich wollte gerade fragen, ob sie so nicht fiel mehr auffielen, doch Zayn unterbrach ihn. "Wir haben eine Mission, Charly. Eine gefährliche Mission", er senkte seine Stimme. "Also bist du dabei?" Als ich ernst nickte, drückte Liam mir eine schwarze Sonnenbrille und einen ebenso dunklen Hoodie in die Hand. "Meinetwegen kannst du Agent 2 werden, aber ich habe den Zirkel ins Leben gerufen, also bleibe ich auch Agent 1", beschloss Niall und sah mich durch seine Sonnenbrille an. Halbwegs zufrieden nickte ich und setzte die dunkle Brille auf. Sie passte sogar. "Willkommen im geheimen Zirkel, Agent 2", sagte Niall feierlich.

Eine halbe Stunde später hatten wir alle einen großen Teller mit unseren Bestellungen bekommen und unser Plan war nicht existent. "Am Besten sammeln wir erst einmal die Fakten", sagte ich und spießte eine Nudel auf. "Simon will, dass Taylor und Harry ein glaubwürdiges Paar sind. Ob sie das wirklich sind oder nur den Anschein erwecken sollen, bleibt ungewiss. Außerdem fahren die beiden über das Wochenende nach Paris und Taylor ist davon nicht sonderlich begeistert", fasste ich zusammen und vermied es bewusst von meinem Gepräch im Kino mit Louis zu erzählen. "Was dafür sprechen würde, dass alles nur ein PR- Stunt ist", schlussfolgerte Liam und ich nickte zustimmend. "Dazu kommt noch Louis' seltsames Verhalten", fügte Zayn hinzu. "Seit Harry und Taylor zusammen sind ist er nicht mehr derselbe. Er hat heute morgen sogar gesagt, dass er für ein paar Tage zu seiner Familie fahren will" Gerade öffnete ich den Mund, um doch noch von Louis' Aussagen im Kino zu erzählen, als Niall das Wort ergriff. "Es war immer schon so, dass Harry und Louis sich nahe standen. Irgendwie hatten wir alle das Gefühl, sie wären mehr als Freunde, aber so richtig zusammen waren sie auch nie", nachdenklich wechselte er einen Blick mit den anderen Jungs. "Das mag echt kitschig klingen, aber ich finde die beiden sind einfach Seelenverwandte" Einen Moment lang trat eine betretene Stille ein, doch dann brach Liam das Schweigen. "Genau deswegen haben wir den Zirkel gegründet, Leute! Das ist unsere Gelegenheit. Taylor und Harry sind in Paris und Louis fährt morgen nach Doncaster." Niall nickte "Du hast Recht. Charly kann über das Wochenende zu uns kommen", schlug der Ire vor und fügte an mich gewandt hinzu "Du kannst Harrys oder Louis' Zimmer nehmen." Sofort begann es in meinem Bauch zu kribbeln und ich spürte, wie ich rot wurde. Hektisch nahm ich einen großen Zug von meiner Cola, wobei ich mich fast verschluckte.  Zayn lachte "Ich würde an deiner Stelle Louis' Zimmer nicht mal betreten. Da sieht schlimmer aus, als in unserem Tourbus", meinte er und ich musste grinsen. "Dann haben wir genug Zeit, um ungestört den perfekten Plan auszuarbeiten", sagte Liam zufrieden. "Was hältst du von der Idee, Charly?" In diesem Moment schaltete sich mein Gehirn aus und ich hörte, wie ich zustimmte, als wäre ich eine Außenstehende. Die Jungs begannen eifrig darüber zu diskutieren, ob es ungefährlich war, in Harrys Zimmer zu schlafen, während ich meine voreilige Entscheidung allmählich zu bereuen begann. "Äh, wäre nicht besser, wenn wir Harry erstmal fragen, ob es okay für ihn ist, dass ich in seinen Zimmer übernachte? Außerdem muss ich auch Taylor Bescheid sagen, dass ich zu euch gehe", holte ich die Sänger zu den Tatsachen zurück. Niall sah mich an, als hätte ich verkündet, dass ich als Amerikas neue Präsidentin kandieren wollte. "Charly - ich meine Agent 2" sagte er. "Der wichtigste Faktor, wenn es darum geht eine geheime Mission zu planen ist, dass die Mission geheim bleibt, verstanden?" Ich runzelte die Stirn. "Verstanden", log ich und warf Liam einen hilflosen Blick zu. "Niall, sie muss Taylor sogar erzählen, dass zu uns geht. Charly ist schließlich erst 17", erklärte Liam hilfsbereit. Danke, dass wusste ich selber. "Wir können dich morgen Abend abholen und du kannst bis Sonntag bleiben. Dann haben wir drei Tage Zeit", sagte er nahm sich eine Pommes von Zayns Teller.

An diesem Abend waren Taylor und ich mit Packen beschäftigt. Wie erwartet hatte meine Schwester, die Information, dass ich über das Wochenende zu den Jungs ziehen würde mit Freude aufgenommen. Ich hätte ihr am Liebsten gesagt, dass sie nicht auf Simon hören sollte und sich keine Sorgen zu machen brauchte, doch wie immer, hatte Taylor ihren eigenen Plan. Ich wusste, dass sie die ganze Geschichte nicht mehr länger mitmachen würde. Als ich die nötigsten Sachen in eine Tasche geschmissen hatte, beschloss ich ein wenig zu recherchieren und schnappte mir meinen Laptop. Schon bald war ich in ein paar sehr interessante Artikel über Simon Cowell vertieft. An diesem Abend schwor ich mir, der Welt irgendwann zu zeigen, wie nett der Manager wirklich war.

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