DAS HAUS AM SEE- KAPITEL 4

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23:24 Uhr  4 Stunden zuvor

Ein kalter, leichter Wind wehte an Basti heran und riss ihn aus seiner Bewusstlosigkeit. Der Wind kam durch ein kaputtes Fenster und versicherte ihm, dass er nicht lange bewusstlos gewesen sein musste, weil es draußen immer noch stockdunkel war. Ein übler Geruch kroch Basti in die Nase und ließ ihn unweigerlich ins schwarze Nichts um ihn herum würgen. Ein nasses Stück eines alten Lappens steckte in seinem Mund, weshalb sich sein kleiner Würgereiz eher wie ein gedämpftes Stöhnen anhören musste. Der nasse Lappen , das glänzende Klebeband um seine Handgelenke und Knöchel und allgemein diese ganze Situation ließen ihn vor Angst zittern. Basti war eigentlich ein ziemlich mutiger Junge, doch wer wäre nicht verängstigt, wenn eine ihm unbekannte Person einen niederschlägt und einen sonst wohin verschleppt, dachte er sich. Langsam gewöhnte sich Basti an den beißenden Geruch und die um ihn herum herrschende Dunkelheit.

Als seine Augen sich schließlich ganz an die Dunkelheit gewöhnt hatte, schaute sich Basti um. Der Raum war ziemlich groß, trotz das eine alte Holztreppe den Raum bisschen abschnitt. Unter ihr sah Basti grobe Umrisse eines Schrankes, einer Kommode und so glaubte er einer Art Werkstatt.
Den Rest des Raumes konnte Basti kaum erkennen. Paar Kartons meinte er noch zu entdecken, als es plötzlich in der Dunkelheit knarrte. Zuerst dachte Basti es sei der Wind gewesen, der das Knarren erzeugte, doch mochte er einen Schatten, der die Treppe herunter kam, zu vernehmen. Der Schatten erreichte die letzte Stufe und sah Basti zusammen gekauert auf dem kalten Boden sitzen.
Er kam entschlossen auf ihn zu. Automatisch wich Basti zurück und prallte unvermeidbar mit dem Rücken an die Wand. Unberührt kam der Schatten weiter auf ihn zu. Mit einem Mal blieb der Schatten stehen, griff vor ihm ins Nichts und zog dann an einer kleinen Schnur.

Ein heller Lichtstrahl leuchtete auf. Nun konnte Basti den Schatten komplett erkennen. Der Schatten stellte sich als eine Frau heraus. Ihre Statur und ihre grünen Augen ähnelten einer Katze. Ihre aschblonden Haare folgen im Wind über ihre Schulter. Die Frau starrte Basti belustigt an. Wie er zusammen gekauert sprichwörtlich mit dem Rücken zur Wand saß, schien sie wirklich zu amüsieren.
,,Wie ist dein Name, mein Kleiner?", fragte die Frau und holte sich hinter einer Kartonwand ,wie Basti jetzt im Licht sehen konnte, einen Stuhl hervor.
Ihre Stimme klang sanft und weckte leicht den Eindruck, dass sie mit ihm Mitleid hatte. Ihr Gesicht sprach jedoch Bände. Ihr belustigtes Lächeln ließ nirgends ein Fünkchen Mitleid erkennen. Basti wollte sie auffordern ihn gehen zulassen, doch verhinderte der Lappen in seinem Mund jegliche Antwort. Nur ein dumpfes Röcheln war zuhören. ,, Oh. Pardon.". Mit einem Mal hockte sich die Frau vor Basti. Unwillkürlich schob sich Basti verängstigt die Wand empor, aber die Frau packte ihn an seinen brauen Haaren und drückte ihn auf den Boden zurück, griff ihn um seine Kehle und zog ruckartig den Lappen aus seinem Mund.

,,Ah.Aua.", stöhnte Basti hervor.
,,Wie ist dein Name?", fragte die Frau nun noch einmal. Ihr warmer Atem hauchte Basti ins Gesicht und er war irgendwie froh darüber. Der Raum war durch den Wind ziemlich kalt und da er hier schon etwas länger lag, zitterte er nicht nur vor Angst. Ihr Blick bohrte sich wie ein glühend heißer Strahl durch sein Inneres und ihm wurde schleichend unwohl.
Die Frau lockerte ihren Griff um seiner Kehle, damit er sich mehr aufs sprechen als aufs Luft holen konzentrieren konnte. Zwar war ihr Griff nicht wirklich fest, doch tat es Basti schon weh.
,,Mein Name ist Sebastian. Sebastian Moore, aber meine Freund...". Basti schluckte.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 12, 2023 ⏰

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