die Umschrift der Runen

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Wenn man ein wissenschaftliches Buch über Runen liest, werden die Runen aus praktischen Gründen oft durch Buchstaben des lateinischen Alphabets ersetzt und nicht als solche dargestellt. Runen werden darin eigentlich sogar selten gezeigt. Stattdessen werden Inschriften in der Regel translitteriert. Das bedeutet, dass jedem RUnenzichen ein Äquivalent im lateinischen Alphabet zugeordnet wird.

Es gibt drei Stufen, um Runeninschriften zu entziffern:

1. Translitteration

2. Transkription

3. Übersetzung

Nehmen wir als Beispiel dafür den Velanda-Stein. an diesem Stein ist besonders, dass seine Inschrift den nordischen Gott Thor erwähnt, obwohl Runeninschriften, die die nordische Mythologie erwähnen, selten sind.

 an diesem Stein ist besonders, dass seine Inschrift den nordischen Gott Thor erwähnt, obwohl Runeninschriften, die die nordische Mythologie erwähnen, selten sind

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So sehen diese drei Etapen für dieses Bild aus:

× þurui : risþi : stin : iftiʀ : ukmut : buta : sin : miuk : kuþan : þikn × þur : uiki ×

Þyrvi reisti stein eftiʀ Ogmund, bonda sinn, miok goðan þegn. Þorr vigi.

Þyrvi errichtete den Stein zum Gedenken an Ogmundr, ihren Ehemann, ein sehr guter Þegn. Thor weihe.


Das Fettgedruckte entspricht hier der Translitteration. Das Schrägggestellte ist die Übersetzung in der altnordischen Sprache. Diese ist nicht dasselbe wie die Translitteration, weil diese keiner Sprache entspricht! Das Normalgeschriebene ist die deutsche Übersetzung.
Das ist der Prozess in der Runologie, um die Inschrift "lesbar" zu machen.

Die Translitteration (also die erste Etappe) besteht darin, den Graphem eines Schriftsystems durch den Graphem eines anderen Schriftsystems zu ersetzen. (Ein Graphem bezeichnet die kleinste graphische Einheit eines Schriftsystem. Im lateinischen Alphabet ist "n" bespielsweise ein Graphem. Im Japanischen wäre das „か").
Um es einfacher auszudrücken: Es geht darum, eine Rune durch ein lateinisches Zeichen zu ersetzen. Anstelle von Runen, wird man die Inschrift mit lateinischen Zeichen lesen können.

Es gibt keinen wirklichen Konsens darüber, wie man die Translitteration präsentieren muss, denn die Konventionen weichen von Land zu Land ab (Es gibt beispielsweise auch verschiedene Konventionen darüber, wie man Quellen angibt, die von Land zu Land abweichen und auch innerhalb der verschiedenen Ländern gibt es Variationen). Ich werde es euch in diesem Buch so zeigen, wie ich es selbst beigebracht bekommen habe. Wichtig ist im Endeffekt einfach, dass man mit der gewählten Praxis konsistent ist und dass ihr es im Kopf behält, wenn ihr euch weiter informiert und beispielsweise ein Buch lest, das von einem britischen oder dänischen Autor geschrieben ist.

Wozu dient die Translitteration?

1. Sie erleichtert das Lesen. So wird der Zugang auch für Menschen ermöglicht, die keine Runenexpert*innen sind.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 24, 2023 ⏰

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