thoughts like this:

6

Therapie, ich weiß nicht was ich sagen soll.
Therapie, meine Gedanken überschlagen sich.
Therapie, Panik steigt in mir auf.

Es wird Rücksprache gehalten, ist es vielleicht nicht doch besser mich in die Klinik zu bringen?
Hab ich zu viel gesagt?
Hab ich zu krass ausgepackt, es ist doch wahr, es ist mir egal... Also irgendwie, irgendwie auch nicht. Mein Leben ist mir egal, das Leben der anderen nur nicht und deshalb bin ich hier...

Ich kann mir doch eh nichts antun, es passiert doch eh nichts, ich kann das doch eh Grade nicht durchziehen, mein Kopf blockiert eh.
Zu viele Schuldgefühle. Eine Sache mit der ich nie umgehen werde, will, kann.
Sie sind da und sie werden immer ein Teil von mir sein. Ein Teil der von klein auf in mir angewachsen ist, ein Teil der mich immer zerfressen wird.

Sie bauen sich auf, erbring die Leistung, du bist sonst nichts wert.
Wenn du gute Noten schreibst bekommst du Lob.
Wenn du auf der Arbeit gut mitarbeitest und immer da bist bekommst du Lohn.
Du brauchst das Geld, ohne Geld bist du nichts, du musst Menschen sehen, alleine bist du nichts, du musst leben, sei für andere da.

Fuck, fuck, fuck, ich hab immer das letzte Wort, ich muss es haben... Wenn nicht bekomme ich Panik das die Person denkt ich ignoriere es, sie.
Fuck, fuck, fuck, ist es nicht voll nervig immer das letzte Wort haben zu müssen, immer argumentieren zu müssen, nein.
Fuck, fuck, fuck, ich will das nicht machen müssen, zwing mich nicht dazu.

Was sage ich, ich kann die Gedanken nicht so Preis geben, das geht nicht. Es gibt dann nur eine Möglichkeit und die wird noch mehr triggern, will ich das?
Es kommt eh nicht das dabei heraus was eigentlich müsste, ich werde mich nie davon entfernen, es gibt mir Sicherheit, einfach der Gedanke, es beruhigt mich, es zu wissen, diese Möglichkeit zu haben, sie umzusetzen, sie ist unglaublich nahe und weit weg.

Was ist so toll daran Meinungen zu haben, was ist so toll daran sich mitzuteilen, was ist so toll daran was verändern zu wollen wenn man eigentlich nur ein Wimpernschlag der Zeit ist?

Was macht mich aus?
Was macht uns aus?
Was macht das Leben aus?
Was mache ich für andere aus?
Was passiert mit anderen aufgrund meiner Entscheidungen?
Was ist wenn alles nur ein Trip ist und du am Ende aufwachst und jemand ganz anders bist?
Was für einen Wert habe ich wirklich wenn ich keinen mehr in mir sehe?
Lass mich fallen.

Wieso exestiere ich wenn ich allen erklären muss das da ein ›es ist mir völlig egal‹ ist aber es mir nicht geglaubt wird, weil ich nicht sage welche Wörter mir in meinem Kopf rum Hämmern wenn ich darüber nachdenke.
Ihr wisst nicht wie sehr die Schuldgefühle überhand nehmen können auch wenn der Kopf und der Körper eigentlich keine Kraft mehr haben, ich bin ein träges etwas was in einer grauen Welt durch die Gegend wabert und immer wieder von stimmen angeschriehen wird, die Dinge sagen die einfach keinen Ausgang mehr finden, sie wollen nicht mehr raus, sie wollen mich zerfressen und ihre Chance ergreifen wenn ich am schwächsten bin, wenn die Kraft zu sehr ausgenutzt ist und die Chance kommt.
Und vielleicht lassen sie mich dann in Ruhe, sie sind zu leise oder geben mir das okay, vielleicht kann ich irgendwann los lassen.

Ist es normal wenn der Kopf nur noch die schlechten Momente hervorbringt, das man alles plötzlich nochmal sieht, ist es normal das man völligen Zugang zu seinen Erinnerungen hat aber absolut keine Emotionen dazu verbindet?
Sag ist es normal das Abschnitte einfach manchmal fehlen?
Ist es normal das man einfach anfängt zu weinen wenn man aufwacht ohne irgendeinen Grund?

Es wird nie eine Garantie dafür geben das ich noch lange lebe, das ich noch bis zur nächsten Therapie lebe oder das ich all das durchziehe.
Sag du mir, weißt du wirklich sicher das du in fünf Jahren das selbe machst wie jetzt?
Hast du noch nie über einen Change nachgedacht?
Der Sprung zwischen Leben und Tod ist da ein bisschen krasser, es ist aber im Prinzip das selbe.