Träume sind Schäume?

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Seine Atmung ging tief und stetig, während seine weit ausgeprägten Schulterblätter die harte massive Rinde des über 30 Meter alten Baumes schmerzhaft realisierten. Das halblange mittelblonde Haar lag tief in die sonst freie Stirn gezogen und versperrte dem intensiven Blau die Sicht. Eine Erkenntnis, die er sonst hätte schmunzelnd und Schultern zuckend hingenommen, war seine Art doch zu viel mehr fähig. Doch jetzt gerade, da fühlte er sich nicht wie der starke Beta des wahren Alphas Scott McCall, der Kräfte aus sich herauslassen konnte, die eine komplette Menschenmenge in binnen von Sekunden das Leben kosten könnte. Jetzt gerade, da war er ein klitschnasser schwacher 17-jährige Junge, der nicht glauben konnte wen er da sah.

Hey kleiner Welpe."

Liams Augen wechselten sekündlich von Goldgeld zu Türkisblau als könnten sie sich nicht entscheiden was sie wollten. Aber vielleicht war es auch genau dieses Gefühl was Liam nicht zuordnen konnte, währenddessen er sich unbewusst noch fester in die unebenen Hintergrund drückte, was zu nicht unwesentlichen Kratzer auf seinen oberen Halswirbel Bereichs führte. Bekannte warme Linien fuhren markant die ausgeprägte Wirbelsäule herunter und sammelten sich an den Saum seiner ausgewaschenen Bluejeans. Doch nichts konnte ihn gerader egaler sein und das lag wohl nicht an der Erkenntnis, dass er in binnen von Sekunden durch seine rasante Selbstheilung, schon fast der alte war. Sondern an dem prickelnden Gefühl auf seinen Wangen.

Erschrocken kniff er die Augen zusammen, doch es half nichts. Das Aroma seines Duftes es zerriss ihn förmlich in Zwei, ohne die Möglichkeit es aufzuhalten. Japsend holte der Jungwolf immer wieder den benötigen Sauerstoff an Land, doch die so dringlich eingeforderte Erlösung, die wollte sich nicht einstellen. „Liam?" Seine Stimme wie die ersten auf in niederprasselnden Sonnenstrahlen, die kitzelnd die empfindliche blasse Haut trafen. „Sieh mich bitte an!" Der unerfahrene Beta bäumte sich auf, versuchte knurrend der Aufforderung nicht entgegen zu kommen. Doch er blieb chancenlos, waren seine Laute wohl weiterhin rein Menschlich und sein innerer Wolf gänzlich verschwunden sodass er ergebend seufzend, die Augenlider aufflatternd ließ. Aber was ihm dort begrüßte, stellte alles andere davor dagewesene in den Schatten und das lag nicht an den Wissen von Anfang an Recht gehabt zu haben, wer da direkt vor seiner Nasenspitze stand, sondern an den Augen, die ihn gierig entgegen starrten. Denn diese, diese waren Blutrot....


Nein!!!" schrie der keuchende Junge laut auf, als sich sein Körper wie von selbst blitzschnell aufrichtete. Sein graues Schlafshirt klebte ihn völlig verschwitzt am erzitternden Körper, währenddessen sich der verstrubbelte mittelblonde Kopf verwirrt in alle Richtung drehte. Sein Zimmer lag im gewohnten nächtlichen Schwarz, der Berg aller Art von Textil nahm direkt neben seinem Bett schon utopische Ausmaße an, wobei der Halbmond, der durch das nicht verschlossene Fenster schien, ihn bestätigte, dass es wohl noch Mitten in der Nacht war. „Na ganz toll, nicht schon wieder." kratzig kamen die Worte aus der staubtrockenen Kehle, wobei sich der erschöpfte Teenager zurück in die die zerknitterten Kissen warf. Wieder einmal war der so dringende benötigte Schlaf nicht von langer Dauer gewesen und wieder einmal war er es gewesen, der ihn davon abhielt. Aber dieses Mal schien irgendwas anders zu sein. Der junge Beta hätte meinen können, seinen so unverwechselbaren Duft, direkt mit dem übermenschlichen Geruchsinn wahrnehmen zu können, fühlen zu können, wie eine einzige zarte Berührung, seinen ganzen Körper so zum pulsieren brachte, dass es Liam die Luft zum Atmen raubte. Ein Gefühl dass man niemanden, nicht mal seinen schlimmsten Feind hätte wünschen wollen. Wenn das Zwerchfell zuckende Alarmsignale aussendete, die Lungenflügel brannten und der erleidende sich röchelnd an die pochenden Kehle griff.
Ungesund weit rissen die türkisfarbenen Augen auf, währenddessen der Rest des im Überlebenskampf befindender Körper wild um sich schlug. Die absenkbaren Federn der Matratze gaben quietschend nach, aufkommende Staubflocken flogen hoch in die Lüfte und mittendrin stand ein junges Mädchen, fast schon eine Frau. Ihr schwarzes langes Haar lag völlig zerzaust auf ihren Kopf, die bekannten grünblauen Augen starrten intensiv leer in sein Gesicht, wobei ihre Mimik sadistische Züge einnahm, bevor sie ihn halb überbeugend, etwas zu verstehen gab...
„Du solltest lieber aufpassen kleiner Welpe!"

Fine...? Teenwolf Saga - ThiamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt