„It's getting dark
in this little heart of mine...."„Theo...Theo...Reaken...Fehlschlag...Theo...Reaken..."
Es sauste ihn leise fast flüsternd durch die in Strom stehenden Ohren, wohl so leise, dass man gewillt war, es gekonnt zu ignorieren, aber zeitlich in so einer wollenden Stärke, die permanent rabiat sein pulsierenden Gehörnerv traf, dass der junge Mann mit dem nahezu stechenden blaugrünen Augen garnicht anders konnte, als sich darauf einzulassen und verkniffen das Seelenwerk zu verschließen.
„I-ich bin...Ich bin kein Fehlschlag!" Es klang viel unsicherer wie es über die angeknabberten Lippen der Chimäre kommen sollte und doch hatte Theo selbst nicht die geringste Chance, das Geschehene vor seinen geistigen Auge zu verschließen. Es prasselte regelrecht auf ihn ein, wie der Starkregen eines vorangekündigten Unwetters, was einen dann doch eiskalt erwischte, wenn man nur in T-Shirt und kurzer Hose aus der Tür trat. „Ich bin ein Atheist!" In völliger Überzeugung hatte Theo diese Worte vor nicht einmal einen Jahr schmunzelnd wiedergegeben, währenddessen er versuchte die durchtrainierten Arme durch die Gitter der Zelle zu schieben. Er wirkte komplett entspannt und gelassen, den Blick auf das Blau der Augen von Sheriff Stiles gerichtet, wobei ab und zu eine ganz kleine Zuckung zu seinen Welpen ging. Seinen Welpen? Anscheinend war er wirklich viel zu lange unter der Erde gewesen, eingeschlossen von tonnenweise schweren Geröll und Asche um solche Gedankengänge zuzulassen. Ein Mensch der an nichts anderes glaubte als an sich selbst. Was wohl das größte Trugbild der gesamten Geschichte war, denn der Agnostiker selbst, verbat die Existenz jeglicher übernatürlicher Wesen vehement. Dinge, die grundsätzlich nicht rational zu erklären und erkennen waren, konnten somit auch nicht existieren. Doch wie verhielt es sich, wenn man sich damit selbst von der Weltkarte fegte? Ein Individuum was aus mehrere Bestandteilen entstand, teils Werkojote, teils Werwolf, teils organischen Ursprungs seiner Schwester und ein verminderter verkümmerter Teil Mensch? Der Teil, der eigentlich nur noch so gering sein konnte und doch sich am stärksten schreiend zurückmeldete. So schnell konnte sich seine verkrampften Finger garnicht in die empfindlichen Handflächen bohren, bis ihn richtig bewusst wurde, wie er sich selbst belog.
„Ein kompletter Fehlschlag, wir lernten von dir.
Das Zeichen eines wahren Fehlschlags, den gleichen Fehler wieder und wieder zu begehen."War es nicht eher menschlich, Fehler zu begehen und auch wenn man sie tat, um von ihnen zu lernen, wirkte es doch keinesfalls dumm, diese immer wieder zutun? Warum denn auch? Glaubte ein kleiner neunjähriger Junge doch bis zuletzt, damit das Richtige auszulösen. Er klammerte sich an das letzte bisschen Halt, was eigentlich die pure Dunkelheit mit sich brachte und ihn versuchte Stück für Stück zu verschlingen. Vielleicht aber auch war es genau dieses Verlangen, warum es ihn zurück nach Beacon Hills verschlug. Von einer unendlichen rastlosen Suche dazuzugehören und endlich ein Rudel sein Eigen zu nennen. Ein von Naivität gezeichnetes Wunschdenken, worin anscheinend Theo die Lösung allen Übels sehnlichst hineininterpretierte, die ihn von seinen quälenden Dämonen befreite. Aber er steckte schon viel zu tief in der Schlinge aus Intrigen, Schwindeleien und Manipulationen. Die Furcht selbst das hilflose Opfer der Schreckensärzte zu werden, die ihn einst zu dem Machten, was er heute war, ließ in nicht mehr klar denken. Erst als sich der kilometerweite Nebel vor ihn langsam aufklarte, erkannte Theo was wirklich wichtig war.
Hätte er Scott doch schon früher getroffen. Es gab wohl einen guten Grund, warum gerade dieser Beta zum wahren Alpha wurde, ohne jemals ein unschuldiges Leben genommen zu haben. Theo ging alle Szenarien nochmals durch, sie liefen wie ein Daumenkino an ihn vorbei, während er sich krampfhaft am Abgrund festhielt und bei jedem kleinen verharken zwischen Papier und Hautstelle, die den bildlichen Film stoppen ließ, weiter schreiend hinab rutschte, wobei er immer wieder seinen Namen brülle: „Scott hilf mir! Hilf mir Scott!"
Ja es gab einen Grund, warum Scott McCall chlorreich den Sieg einheimste, währenddessen er selbst, gnadenlos in den Höllenschlund fiel, fest umschlungen von knochigen Händen, dessen rabenschwarze Tod umschmeichelte Fingernägel sich schmerzhaft in seinen freigelegten Rücken bohrten. Der Wille konnte Berge versetzen. Aber nicht der Größenwahn einer verlogenen zischende Schlange namens Chimäre, die lieber erneut mit ihren scharfkantige Gift triefenden Zähnen sich an der selben Stelle festbiss, auf die Gefahr hin, selbst davon vergiftet zu werden.
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Fine...? Teenwolf Saga - Thiam
FanfictionBeacon Hills. Eine eher unscheinbare Kleinstadt mit ca. 30.000 Einwohnern. Beeinflusst durch den sonnigen Klimas Kaliforniens und trotzdem ungewöhnlich grün mit einer beachtlichen Waldregion. Ein Ort, wo man sich wohl fühlen könnte, gäbe es da nicht...