Hope & Josie

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PoV Hope

Gähnend öffnete ich die Augen. Diese Nacht hatte ich endlich mal wieder durchgeschlafen. Ich streckte mich, plötzlich streiften mein Arm über etwas neben mir. Verwundert setzte ich mich auf und starrte das brünette Mädchen an, welches schlafend, in meiner Decke eingekuschelt neben mir lag. Wie zur Hölle konnte ich das nicht bemerken?!
Zwar hatte ich schon so meine Vorahnung, doch ich wollte sichergehen. Schließlich kommt es nicht alle Tage vor, dass jemand in deinem Bett liegt und man nichts davon mitbekommt.
Langsam beugte ich mich über sie und strich ihr die dunkelbraunen Strähnen aus dem Gesicht. Jap, ich hatte Recht.
Als ich die unbeschwert schlafende Josie ansah, spielte sich ein sanftes Lächeln auf meinen Lippen ab.
Für Außenstehende käme es vielleicht etwas komisch herüber, doch ich war überglücklich, sie gerade in diesem Moment neben mir liegen zu haben.
Ihre Augenlider flackerten, daran erkannte ich, dass sie dabei war aufzuwachen. Schnell setzte ich ein amüsiertes Lächeln auf, welches sie sofort erblickte, da ich immernoch über sie gebeugt war. ,,Guten Morgen, Schlafmütze" murmelte ich lachend, während ihre braunen Augen sich verwirrt umschauten. ,,H-hab ich etwa die ganze Nacht hier...?" stotterte sie und sah in meine blaugrauen Augen. Ich zuckte bloß mit den Schultern und schmunzelte: ,,Bin eben aufgewacht und dann lagst du da"
Ihr Blick traf auf meinen, ein komisches Gefühl kam in mir auf. Mit geweiteten
Augen sah sie mich an und wollte sich entschuldigen, doch ich lächelte bloß besänftigend. ,,Alles okay. Es hat mir nichts ausgemacht, ganz im Gegenteil"
Daraufhin schenkte sie mir ein wunderschönes Lächeln und schubste mich um, sodass ich nun neben ihr lag. All meine Probleme schienen wie in Luft aufgelöst. Ich wollte nur diesen Moment, für immer, nie wieder endend.
Sie schmiegte sich einfach an mich, nicht wissend, was sie eigentlich mit meinen Gefühlen anstellte. Ohne mich auch nur irgendwie zu bewegen ließ ich es zu, stumm sah ich geradeaus, während ihre Augen wieder zufielen. ,,Hey, nicht wieder einschlafen!" Lachte ich bestimmt und stieß sie sanft von mir weg. ,,Aber bei dir kann ich gut schlafen" erwiederte sie nur und schlang ihre Arme um mich. Kopfschüttelnd erwiederte ich die Umarmung, doch dann hob ich sie aus meinem Bett und hielt sie weiterhin in den Armen.
,,Hope?! Hope, was soll das werden?!" Kichernd wandte sich Josie unter meinem Griff. Ich lachte und verließ mit ihr mein Zimmer. Auf dem Flur waren einige andere Schüler, die uns komische Blicke zuwarfen, das war mir jedoch völlig egal. Das einzigst wichtige für mich war Josie.
Als ich die Zimmertür der Saltzman-Zwillinge erreichte, drückte ich diese auf und verschwand mit dem braunhaarigen Mädchen darin.
Lizzie, Josie's Zwillingsschwester, lag auf ihrem Bett und las ein Buch. Sie sah auf, als ich mit ihrer Schwester im Arm den Raum betrat. Erst wirkte sie erstarrt, doch dann entspannte sie sich wieder, als sie merkte, dass es Josie gut ging.
,,Könnt ihr in den Ferien mit zu mir?" Fragte ich direkt und ließ die Brünette auf ihrem Bett herunter, neckisch flüsterte ich ihr zu: ,,Da, Jetzt kannst du schlafen"
Nun ergriff Lizzie das Wort, ,,Ich denke schon, müssen nur Dad fragen.
Jo, fragst du ihn?"
Schnell nickte sie und sprang aus dem Bett. ,,Ich komm mit" meinte ich, folgte Josie und ließ hinter uns die Tür zufallen.

Alaric reagierte wie immer freundlich. ,,Natürlich. Hope's Tanten werden mir ja hoffentlich erzählen, wenn ihr was verbrochen habt!" Ich nickte beschwichtigend und warf Jo einen vielsagenden Blick zu, den sie erwiederte.
,,Ach, ich müsste noch mit dir sprechen"
sagte er und tippte mir auf die Schulter.
Wieder nickte ich und fragte an Josie gewandt ,,Gehst du schonmal zu Liz?"
Sie bejate und ich drehte mich zu ihrem Vater um.
,,Ich möchte nur, dass du auf Jo aufpasst. Bitte" Verwirrt blickte ich ihn an.
,,Alaric, das tue ich schon seit Jahren. Du weißt, sie ist mir unglaublich wichtig!" erwiederte ich und sah ihn mit einem ehrlichen Blick an.
,,Danke" lächelte er und legte mir kurz eine Hand auf die Schulter.
Lächelnd verabschiedete ich mich und ging zurück zu den Schwestern.

Nach einer langen Fahrt kamen wir endlich in New Orleans an. Sofort hatte ich das Gefühl, Zuhause zu sein. Nur etwas fehlte... Meine Eltern.
Da Lizzie viel zu viel Gepäck dabei hatte, war ihre Mutter mitgekommen, um ihr beim tragen zu helfen. Caroline hatte meinen Vater geliebt, das weiß ich.
Auch ihr sah man an, dass sie völlig niedergeschlagen von seinem Tod war. ,,Wollt ihr in meinem Zimmer schlafen oder allein? Wir haben auch Gästezimmer" meinte ich zu den beiden Mädchen, während wir die Treppe hoch liefen. Wie erwartet wollte Liz ein eigenes Zimmer, was ich auch akzeptierte. Josie allerdings wollte bei mir schlafen, ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Wir richten die Zimmer ein, wobei Caroline auch ein wenig half. Meine Tanten Rebekah und Freya schlossen sich an. Als ich sie sah, zog ich die beiden erst einmal in eine feste Umarmung. Nun fehlten nur noch mein Onkel Kol und mein Bruder. Ich hatte Marcel nun seit Jahren nicht mehr gesehen.

Beim Abendessen lud Freya die blonde Vampirin ein, die Ferien ebenfalls bei uns zu verbringen. Sie willigte ein.
Sie wollte unbedingt mal die Ruhestätte meines Vaters besuchen. Ich hatte vor, mit ihr dort hin zu gehen.
Mit einem dumpfen Geräusch öffnete sich die schwere Holztür, sofort erblickte ich meinen Onkel und Marcel. Ich sprang auf und fiel den beiden um den Hals. ,,Kleine, ich hab dich vermisst!" Lachte mein großer Bruder und wollte mich gar nicht mehr los lassen.
Kol schloss mich auch in eine Umarmung. ,,Du bist groß geworden" bemerkte er, was mich leicht zum Lachen brachte. ,,Was du nicht sagst" erwiederte ich bloß amüsiert.
Wir setzten uns alle, ich natürlich wieder neben Josie. Sie griff nach meiner Hand, sodass wir nun mit verschränkten Fingern da saßen. Wie erstarrt blickte ich auf unsere Hände herab, dann in ihre wunderschönen braunen Augen.
Rebekah, die zu meiner anderen Seite saß, unterbrach meinen Gedankenstrom.
,,Ihr könnt ja schon hoch gehen, wir räumen dann ab" nur allzu gern nahm ich dieses Angebot an. ,,Wir haben uns sicher viel zu erzählen" fügte meine Tante lächelnd hinzu, den Rest ihres Gesprächs mit Freya und Caroline verstand ich nicht mehr, da wir schon die Treppen hoch gingen.

Wiedermal hatte das hübsche brünette Mädchen meine ganze Aufmerksamkeit.
Sie lächelte und zog mich einfach mit.
In meinem Zimmer angekommen, setzten wir uns auf mein Bett.
,,W-wo willst du schlafen?" Fragte ich sie leicht irritiert, was mir ein Schmunzeln ihrerseits einbrachte. ,,Bei dir... wenn es dir nichts ausmacht" Ich zuckte bloß gleichgültig die Schultern, als würde es mich nicht total glücklich machen und meine verwirrten Gefühle in eine Achterbahn schicken.
,,Möchtest du noch einen Film sehen?" Fragte ich und griff nach ein paar DVDs, die ich zur Auswahl hatte.
Sie schüttelte den Kopf. ,,Du kannst ruhig noch nen Film schauen, ich werde aber auf jeden Fall einschlafen" wir beide mussten lachen. Ich sah mir noch eine Serie an, während sie sich an mich lehnte. Nach einer Weile wagte ich es, ihr einen Blick zu zuwerfen, da ich dachte, sie würde schon schlafen. Vergeblich. Josie's Augen waren direkt zu mir gewandt und sie musterte mein Gesicht genauestens. Die ganze Zeit über habe ich nichts davon gemerkt, einfach weil ich in meine Serie vertieft war. Doch nun entstand eine Spannung zwischen uns, ich konnte meinen Blick nicht mehr von ihr lösen. Ohne auch nur weg zusehen, legte ich mein Handy beiseite. Ich spürte, wie der Druck ihres Körpers meine Schulter entlastete, das zeigte mir, dass sie sich bewegte. Ganz langsam, kaum merklich reckte das hübsche Mädchen ihren Kopf zu mir hinauf. Ich tat es ihr gleich, ohne meine Augen für eine einzige Sekunde von ihren zu lösen.
Dann starrte ich auf ihre Lippen, eigentlich sollte es garnicht so auffällig sein, doch ich konnte es gerade nicht ändern. Ihre Augen schlossen sich und ich sah sie einfach nur an.
Wie atemberaubend schön sie war...
Dann schloss ich ich meine Augen ebenfalls und legte meine Lippen sanft auf ihre. Auf einmal spürte ich ihre Finger, welche sie in meinen langen blondbraunen Haaren vergrub. Ich legte meine Hand an ihre Wange und spürte, wie sie den Kuss leicht erwiederte.
Es fühlte sich alles so richtig an...
Schnell war ich über sie gebeugt, sie hatte ihre Hände hinter meinem Nacken zusammengeschlossen und zog mich weiter zu ihr herunter.
Atemlos löste ich mich von ihr, sah sie bewundernd an und in meinen Augen spiegelte sich pure Zuneigung wieder.
,,Ich liebe dich" hauchte ich und strich mit meinem Daumen über ihre weichen Lippen. Sie lächelte liebevoll und erwiederte: ,,Ich dich auch"

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1433 Wörter

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 08 ⏰

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