Freya & Keelin

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(girl x girl)

Pov.: Freya

,,Du hast wieder nichts gefrühstückt!" Hallte die wütende Stimme meiner Freundin hinter mir her. Ich warf die Tür, aus der ich gerade kam, wieder in die Angeln.
,,Das ist nicht wichtig! Ich muss meine Familie retten!" Rief ich zurück und kaum eine Sekunde später flog die Tür wieder auf. ,,Du zerstörst dich damit!" Sie griff nach meiner Hand und drehte mich zu ihr um. ,,Womit? Damit, dass ich die große Schwester sein sollte, die alles wieder hinbiegen sollte?" Meine Stimme überschlug sich schon fast. Es war so falsch sie anzuschreien. ,,Nein, damit dass du dich selbst außenvor lässt!" Sagte Keelin ruhig und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. ,,Und Uns" fügte sie leise hinzu.
,,I-ich... Meine Familie ist kurz davor, auseinander zu brechen! Und... ich kann buchstäblich nichts dagegen tun!"
Keelin's Blick schweifte zwischen meinen Augen umher, sie sah mich fest an. Dann kam sie näher und legte ihre Arme um mich. Zögernd wollte ich die Umarmung erwiedern, ließ es jedoch sein. Stattdessen flüsterte ich etwas: ,,Ich kann dich nicht lieben..." Sofort schoss ihr Kopf in die Höhe und sie sah mich erschrocken an. ,,Entweder Du oder meine Familie. Und wenn ich diese Entscheidung treffen muss, werde ich meine Familie wählen." Sprach ich weiter. Mein Herz zog sich schmerzlich zusammen und ich brachte es fast nicht über mich, aber ich musste es tun. Um sie zu beschützen. ,,Und ich dachte wirklich, du liebst mich. Ich bin so dumm..." Die hübsche Werwölfin wich vor mir zurück, ich stand einfach nur da, konnte nichts sagen. Sie drehte mir den Rücken zu, nahm ihre Tasche und stürmte aus dem Raum. ,,Ich liebe dich..." Flüsterte ich mit gebrochener Stimme. Langsam sank ich an der Wand herunter, vergrub meine Finger in meinen Haaren und kniff schmerzerfüllt die Augen zusammen. Sie hasst mich...
Dann öffnete ich meine Augen wieder und starrte an die Decke. Es war das Richtige. Sie musste aus New Orleans verschwinden, wenn sie am leben bleiben sollte.
Ich hasste es, mit ihr zu streiten...
Sie hatte sowas nicht verdient! Und genau aus diesem Grund konnte ich nicht mit ihr zusammen sein. Ich bin eine Mikaelson und es ist unser Familien-merkmal.
Alles was wir lieben wird zu Asche. So will es das Schicksal.
Leider bin ich auch das, was jeder andere unserer Familie ist. Gebrochen.
Langsam richtete ich mich wieder auf und schüttelte den Kopf um all diese Gedanken zu vertreiben.
Meine Geschwister lagen immernoch in ihren Särgen und wenn ich nicht bald etwas dagegen unternehmen würde, dann wäre das ihre Zukunft. Einsam in einem Sarg zu versauern. Die ganze Zeit, jede einzelne Sekunde war sie in meinen Gedanken. Mein Verstand, mein Herz, alles in mir, schrie so sehr danach, bei ihr zu sein, sie zu umarmen, sie zu küssen. Aber nein, ich musste jetzt aufhören an Keelin zu denken. Ich musste meine Familie retten!
Verzweifelnd kramte ich nach den Unterlagen meiner Mutter. Esther und meine Tante Dahlia waren die ersten Hexen überhaupt. Genauso wie meine Geschwister Urvampire sind, bin ich auch eine Urhexe. Wir leben nun schon mehr als tausende Jahre, dennoch können eigentlich unwichtige Dinge wie eine Trennung uns noch mehr brechen.
Konzentrier dich, Freya!
Ermahnte ich mich selbst. Da, endlich fand ich etwas. Einen Trank, der den Träger dieses Verbindungszaubers, unter dem meine Geschwister gefangen sind, von seiner Last befreien würde. Das bedeutete wenn ich den Träger finden würde, in dem der ganze Zauber befestigt ist, würde jeder meiner Geschwister wieder leben.
Das Problem daran ist nur, dass es sehr wahrscheinlich einer meiner Familie ist. Also ich will ja nichts sagen aber es ist seehr schmerzhaft, den Zauber zu lösen.
Leider bestand der Trank zum Teil aus Eisenkraut und Wolfswurz. Wenn Nik der Träger wäre... Autsch!
Ich braute das Serum zusammen und füllte es in mehrere kleine Gefäße. Nun war ich bereit, ich musste jetzt jedes Familienmitglied genauestens durchsuchen und das würde nur klappen, wenn sie den Trank einnehmen.
Zuerst war Bekah dran, ich ging zu ihrem Sarg und setze das Gefäß an ihre Lippen. Dies tat ich bei jedem meiner Geschwister. Als ich es Niklaus einflößte, ertönte ein Zischen, gefolgt von einem anderen gespenstischen Geräusch. Es hörte sich an als würde Wasser auf Feuer treffen, was wahrscheinlich an der Reaktion von Nik's Körper auf das Eisenkraut und den Wolfswurz lag.
Nun hatten sie alle das Serum eingenommen, also begann ich mit dem Zauber. Ein heller Strahl schoss aus meiner Hand, der Druck, welcher auf mich zurückfiel, drohte mich zu überwältigen. Ein Körper begann zu schweben, natürlich war es Nik. Er war der Träger. War ja klar. ,,Es tut mir leid, Nik, das wird jetzt etwas weh tun..." Flüsterte ich und in meiner Hand hielt ich nun einen spitzen Dolch. Ohne zu zögern rammte ich ihn meinem Bruder in die Brust. Konzentriert sprach ich den Reinigungszauber. Etwas hell leuchtendes rann statt Blut aus Nik's Brust, als ich den Dolch heraus zog.
Es dauerte einige Sekunden und ich hörte ersticktes Aufatmen. Alle wachten gleichzeitig auf, nur bei Niklaus dauerte es länger. ,,Da bin ich einmal wehrlos und gerade dann erstichst du mich mit dem Dämonendolch?" Nahm ich seine raue, amüsierte Stimme wahr und fuhr sofort zu dem Hybriden herum. ,,Du bist wach" erwiederte ich bloß erfreut und fiel ihm um den Hals.

Timeskip Abend

Wir hatten uns alle fröhlich wiedervereint und saßen nun am Esstisch. Meine Geschwister stießen mit Blut auf ihr Leben an, sie hatten schließlich mehrere Wochen kein Blut zu sich genommen, weshalb sie fast ausgetrocknet waren.
Als das Essen beendet war, ging ich hoch in mein Schlafzimmer.
,,Man sieht es dir an, dir geht's nicht gut. Was ist los?" Meine Schwester Rebekah tauchte hinter mir auf, ich schenkte ihr ein schwaches Lächeln.
,,Es ist nichts. Alles gut, Bekah. Du bist sicher müde, ruh dich ein wenig aus." Aus heiterem Himmel fing sie an zu lachen. ,,Was?!" Die Urvampirin hob eine Augenbraue. ,,Ich hab die ganze Zeit geschlafen. Und jetzt sag mir was los ist! Ist was mit Keelin?" Als ich nichts darauf antwortete, wurde ihr Gesichtsausdruck besorgt. ,,Freya... was ist mit ihr?" Fragte sie und legte mir eine Hand auf die Schulter. ,,Wir haben uns vermutlich getrennt..." Meinte ich und spielte vor, dass es mir nichts ausmachte. Jedoch spürte ich, wie nahe ich den Tränen war.
,,Sie liebt dich und das weißt du!" Meine Schwester rutschte näher an mich heran und nahm mich in den Arm.
,,Und tu nicht so als würde es dir nichts bedeuten! Du liebst sie nämlich auch!" Murmelte sie beruhigend. Ich kuschelte mich an sie und begann zu schluchzen. Eine kleine Träne rollte über meine Wange. Mein Gesicht vergrub ich in ihrer Hasbeuge und nuschelte leise: ,,Ich darf sie nicht lieben..." Rebekah's Griff um meinen Körper verringerte sich und sie hielt mich ein wenig von sich weg. ,,Was redest du denn da? Du bist ein wundervoller Mensch, Freya! Es ist ein Geschenk, so viel Liebe von dir zu bekommen. Jeder der das nicht sieht... ist blind" Sie hatte ihren aufmunternden Blick aufgesetzt und wischte mir die Tränen weg. Ein schwaches Lächeln kam über meine Lippen und ich zog meine kleine Schwester in eine feste Umarmung. ,,Danke" flüsterte ich, bevor ich aus dem Raum stürmte, mir meine Jacke schnappte und das Anwesen verließ. Mit einem einfachen Zauberspruch konnte ich Keelin's aktuellen Standort ausmachen. So schnell ich konnte rannte ich die dunklen Gassen entlang und da war sie.
Als sie meine näherkommenden Schritte bemerkte, drehte sie sich um. Sofort stand ich wie angewurzelt ein paar Meter entfernt vor ihr. Alles was ich vorhin noch im Kopf hatte, alle Worte die ich mir für sie zurechtgelegt hatte, es war alles weg. Mein einziger Gedanke war sie zu küssen, aber das konnte ich nicht bringen.
,,Hey" sagte ich schüchtern und realisierte erst danach, wie dumm das klingen musste. Sie sah genervt aus und nickte mir nur zu, dann wollte sie wieder gehen. ,,Keelin!" Rief ich und rannte ihr ein paar Schritte hinterher. Meine Hand griff nach ihrer, an der ich sie festhielt. ,,Du meintest doch du liebst mich nicht, also, warum vergeudest du deine Zeit mit mir?" Tränen stiegen mir in die Augen und mit einem mal wusste ich wieder, was ich sagen wollte.
,,Und das war die größte Lüge meines Lebens! Keelin, es tut mir leid... Ich hatte Angst... Angst um uns. Um meine Familie." Sie sah mich nur weiterhin wortlos an. ,,Ich liebe dich! Mehr als alles andere... mehr als mein Leben. Nein... Du bist mein Leben!" Als sie immernoch nichts erwiederte, verschränkte ich unsere Finger miteinander und blickte ihr tief in die Augen. Mit klarer Stimme sagte ich: ,,Ich will und kann dich nicht verlieren! Wenn du nicht in meiner Nähe bist... fühlt es sich so an, als würde ich zerreißen. Ich brauche dich! Du gibtst mir die Kraft, die ich brauche um zu überleben..." Während ich sprach, drückte ich ihre Hände leicht und sah ihr nervös in die Augen. Ich bemerkte ein glitzern in diesen wunderschönen braunen Augen und sie schenkte mir ein unglaublich hübsches Lächeln.
Mit einem Mal zog sie mich dicht an sich ran, legte ihre Lippen sanft auf meine und schlang ihre Arme um mich.
Ich legte meine Hände um ihren Nacken und erwiederte den Kuss verlangend.
Schwer atmend lösten wir uns voneinander, da wir beide keine Luft mehr bekamen. Meine Stirn legte ich an ihre und schloss die Augen. ,,Heißt das du vergibst mir?" Flüsterte ich erwartungsvoll. Sie erwiederte grinsend: ,,Das und noch viel mehr"
Mit einem Lächeln küsste ich sie nochmal, diesmal viel stürmischer.
Keelin unterbrach den Kuss und keuchte leise ,,Warte... warte, Babe"
Ich sah sie fragend an und lächelte immernoch leicht. ,,Lass uns nach Hause gehen! Ich will dir zeigen, wie sehr ich dich liebe" hauchte die Werwölfin dicht an meinem Ohr, mit einem Grinsen auf den Lippen. An der Stelle, wo ihr heißer Atem meine Haut streifte, breitete sich eine wohltuende Gänsehaut aus.
Sofort willigte ich ein, zog sie an der Hand mit, bis zu meinem Zimmer. Leise verschloss ich die Tür hinter uns, drehte mich zu meiner Freundin um und drückte sie behutsam gegen die gegenüberliegende Wand. Meine linke Hand legte ich an ihre Wange, die andere wanderte unter ihr Shirt, welches ich ihr schnell auszog. Währenddessen küsste ich sie hingebungsvoll und spürte wie ihre Hände unter meinem Top verschwanden. Zärtlich strich ich über ihren perfekt trainierten Bauch, sie lehnte ihren Kopf an meine Schulter und stöhnte immer wieder leise. Lächelnd legte ich meinen Zeigefinger unter ihr Kinn und drückte dieses hoch, sodass sie mich ansehen musste. ,,Ich liebe dich, weißt du das?" Hauchte ich leise und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. ,,Und ich dich erst" erwiederte Keelin mit einem zauberhaften Lächeln.

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1778 Wörter

One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt