Kapitel 44 - Schlüsselmoment

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Auf dem Burghof herrschte ein unglaubliches und undurchsichtiges Gewirr

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Auf dem Burghof herrschte ein unglaubliches und undurchsichtiges Gewirr. Der Sheriff von Nottingham versuchte dieses durch harsche Befehle und Soldaten in den Griff zu bekommen, während die Lordschaften von ihren Garden in Sicherheit gebracht wurden. Menschentrauben stürmten zu den Toren, Wachen drängten sie zurück und von überall her drang Geschrei. Der Stall hatte Feuer gefangen und auch wenn es langsam unter Kontrolle gebracht wurde, so rannten noch Pferde kreuz und quer. Es gelang den Männern kaum, die aufgescheuchten Tiere einzufangen. Mütter riefen nach ihren Kindern, verzweifelte Rufe mischten sich mit dem lauten Knistern des Feuers, stöhnendem Holz, Wiehern der Pferde und den gebellten Befehlen, die über den Burghof hallten. Ein gewaltiger Geräuschpegel und kopfloses Chaos, als wäre ein Fuchs in den Hühnerstall eingedrungen. Und alles nur wegen...

„Hood!", schmetterte Guy von Gisbornes Stimme, beflügelt von all dem Zorn, der ihn ihm brodelte. Das hier sollte ein freudiges Fest sein und nun hatte dieser dreckige Taugenichts wieder alles ruiniert!

Mit Schock sah Guy, wie Robin Marian aus den Händen eines Wachmannes entriss und sich einen Kampf mit weiteren Wachleuten leistete.

„Nur noch ein kleines Stück, Sire", erklang es neben ihm, während der Zorn in seinem Innern heller brannte, als die Flammen um ihn herum.

„Macht schon! Hebt das verdammte Ding endlich hoch!", blaffte er die Männer an, die den Bauernwagen unter Stöhnen nach oben drückten. Sofort kroch er unter dem Wagen hervor. Sein Körper schmerzte und für einen Augenblick musste Guy an sich halten, um nicht zu brechen. Doch sofort fixierte sich seine Aufmerksamkeit wieder auf das, was wirklich wichtig war: Marian.

Guy wollte seine Schritte schon dem Geschehen entgegen lenken, da warf sich einer der Soldaten bei Marian die Lady plötzlich über die Schulter. Gisborne entglitten die Gesichtszüge bei diesem Anblick und eine Sekunde starrte er fassungslos auf dieses Bild, ehe er seinen Schritt beschleunigte. Bisher hätte er das Engagement der Soldaten noch rechtfertigen können - doch das ging eindeutig zu weit. Dass da etwas nicht stimmte, wurde ihm erst jetzt klar.

Sein Blick hetzte zwischen Robin und Marian hin und her. Ihr rotes Haar verschwand zwischen den fliehenden Menschen und Guy stolperte zur Seite, um einem Ross auszuweichen. Alles in ihm sträubte und zerriss sich. Was sollte er tun? Er musste sich schnell entscheiden: Hood festnageln oder Marian retten? Er musste diese Gedanken nicht einmal zu Ende führen, um die Entscheidung bereits getroffen zu haben.

„Verdammt!" Guy zog an Geschwindigkeit an und rannte sofort in die Richtung, in welcher die verkleideten Wachleute gerade mit der zeternden Marian zu fliehen versuchten.
„Sheriff!" Er brüllte, in der Hoffnung, dass sich seine Stimme über all den Lärm zu erheben vermochte. Einer der verdammten Barden spielte sogar immer noch auf seiner gottverfluchten Laute!

Ein paar Soldaten drehten die Köpfe, einer rannte in Richtung des Sheriffs, um dessen Aufmerksamkeit umzulenken.

„Vater!", schrie Guy und nun drehte der missmutig dreinblickende Sheriff von Nottingham den Kopf in seine Richtung. Guy deutete auf Hood, der an dem Messer zerrte, welches ihn an der Tribühnenwand hielt.

Die Königin von Pfeil & Bogen ᴮᵃᶰᵈ¹Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt