Hinterhältige Emotionen

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Heute Mal zu später Stunde ein Update, hope u like it!

Btw beruht das hier auch alles auf "echten" Begebenheiten, aber natürlich mit meinem persönlichen spice dazu, as always ;)

Enjoy! <3

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Als sich Mexi schwerfällig wieder auf seinen alten Platz neben Jasmin fallen ließ, wusste er nicht, wie er sich fühlten sollte.

Wenn er sich konzentrierte, dann fühlte er immer noch Rezos Fingerspitzen unter seinem Shirt. Dann hörte er ihn fast leibhaftig gegen seine Ohrmuschel flüstern, so, als ob sein Atem immer noch auf seiner Haut prickelte.

Doch der Raum war voll und warm und Mexi raufte sich die Haare, weil es keine Möglichkeit gab, die aufgestaute Energie zu entladen. Seine Hände waren schwitzig und er vergrub die Handflächen in den Stoff des Teppichs.

Niemand hatte etwas gesagt. Niemand hatte sie gefragt. So war das Spiel.

Während Toni wieder in die Mitte des Kreises krabbelte und dann mit einem kleinen Schlag die Flasche wieder zum Drehen beförderte, spürte Mexi aus dem Augenwinkel Rezos feurigen Blick auf sich.

Die Flasche stoppte, zeigte auf eine Frau vielleicht Mitte 20, mit hellbraunen Haaren, die Mexi noch nie zuvor gesehen hatte. Sie lächelte nur zufrieden in die Runde.

Es kümmerte ihn nicht wirklich, dann wurde nochmal gedreht und Mexi war in Gedanken eigentlich schon wieder ganz woanders.

Bis—

„Rezo, nochmal!"

Mexi fühlte sich so, als ob ihm sein Herz zwischen den Mandeln sitzen würde.

Wieso ausgerechnet er?

Wieso ausgerechnet der Typ, der ihm noch vor wenigen Minuten einen Halbsteifen beschert hatte?

Mexi vergrub seine Fingernägel in den Boden. Es war keine Eifersucht, keineswegs. Dieses Gefühl durfte er noch gar nicht spüren, verbot es sich selber und starrte nur Richtung Rezo, der sich ebenfalls grinsend vom Bett erhob und dann die Tür zu dem kleinen Raum hinter sich und der Dame zuzog.

Mexi war schlecht.

In seiner Magengrube grollte es unangenehm und er fühlte sich beschissen, so, als hätte man ihm von einen auf den anderen Moment die Lebensfreude geklaut.

Obwohl das nur ein Spiel war.

Obwohl er Rezo kannte und aus seinem Gefühl heraus nicht davon ausging, dass da was mit der Dame laufen würde.

Aber er wusste es eben nicht.

Doch was er wusste war, wie wenig man durch diesen Raum hörte und wie lange sich 7 zähe Minuten anfühlen konnten und auf was für Ideen man kommen konnte, wenn es nichts anderes gab als die Dunkelheit und ihre Tücken.

Er hatte es ja wenige Minuten zuvor am eigenen Leib erfahren.

Wie als würde er den Timer auf Tonis Handy hypnotisieren wollen, starrte er die kleinen Ziffern an und wartete nur ungeduldig darauf, bis sie allesamt auf 0 standen.

Und das war eine Qual, vor allem weil Mexi sich selber für das Gefühl, was sein Körper empor kroch, hasste. Dieses Gefühl der unterschwelligen Eifersucht, dieses Ziehen in der Brust, was er am liebsten wie einen kleinen Faden herausgezogen und auf ewig verbannt hätte.

Aber es war so wie es war und es brachte Mexi noch viel weniger, jetzt im Selbstmitleid zu ertrinken.

Diese bittere Erkenntnis wurde ihm vor allem bewusst, als er sich im Raum umsah und es niemanden zu interessieren schien.

7 minutes in heaven | rezo x mexiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt