" Wenn du die Gelegenheit dazu bekommen solltest ... " , hallten ihm Harry's Worte wiederholt durch den Kopf. Er wusste nicht warum er DAS tun sollte was Harry ihm geraten hatte: Voldemorts Schlange töten. Er fand die Vorstellung absurd , dass Harry sich mehr um Nangini kümmerte als um eine Armee von Todessern. Doch er vertraute Harry. Harry hatte es geschafft erneut Voldemort zu überleben. Er wusste was er tat. Aber er selbst war nicht der famose Harry Potter.
Er war nur Neville. Der arme kleine Longbottom mit den verrückten Eltern. Der Enkel einer alten bewundernswerten Hexe, die enttäuscht von ihm war. Sie wünschte er wäre ein mutiger tapferer Mann, ganz wie sein Vater so wie er war bevor er wahnsinnig wurde. Doch stattdessen war er der schwache kleine Junge geworden, der seinem Familiennamen keine neue Ehre einbrachte. Er hatte so gute Freunde nicht verdient. Er hatte überhaupt keine Freunde verdient. Harry, Hermine, Ron, Ginny ... und Luna. In seinen Gedanken dachte er so viel an SIE, dass er in ihre silber-grauen Augen zu sehen glaubte. Doch genau das tat er.
Denn dort kauerte sie ungefähr 6 Meter von ihm entfernt zusammengesunken im Schatten eines Geröllhaufens. Ihr Körper lehnte schlaff gegen den Trümmern doch sie hatte ihren Blick auf ihn gerichtet. Sie sah mindenstens so erschöpft aus wie er sich fühlte. Die Schlacht wütete hier in dieser Ecke nicht, nur die Dementoren zogen 2 Stockwerke über ihnen ihre Runden und verbreiteten eine kalte Wolke Hoffnungslosigkeit. Sie zwei waren einfach da. Über ihnen Dementoren und aus der Nähe drang der Lärm der Schlacht zu ihnen herüber. Neville wusste dass es seine Pflicht war weiterzukämpfen , doch er hatte keine Kraft mehr. Er fühlte sich so lehr. Lunas Körper sah auch so aus, doch ihr Blick war noch von einer unglaublichen Stärke. Ihre Augen starrten ihn an, fixierten ihn, drangen in ihn ein. Sie streckte eine Hand in seine Richtung. Es war als hörte er ihre Stimme in seinem Kopf, es war als wäre sie mit ihm verbunden. Als würde sie ihn verstehen. Und doch widersprach diese Stimme in seinem Kopf ihm, diese Stimme, die der ihren so gleich war.
" Nein, Neville. Das bist alles nicht du. Das warst du nie. Du denkst dir falsche Dinge aus. In deinem Kopf ist alles voller Schlickschlupfe, sie vernebeln dir den Verstand. Lass nicht zu das sie auch dein Herz zerstören. Dein Gryffindorherz. Du bist ein Löwe das habe ich schon immer gewusst. Immer."
Und dann, für einen kurzen Moment, hörte er noch zwei andere Stimmen. Ganz leise und gedämpft, wie durch einen Nebelschleier. Es war als höre er ein Lied aus alten Zeiten, ein Kinderlied. Tief vergraben in der hintersten Ecke seines Verstandes - nein, seines Herzen. Der Nebel in seinem Kopf begann sich zu lichten und er glaubte gleich Gewissheit zu haben, zu wem diese Stimmen gehörten. Doch mit jedem Nebelschwaden der sich lichtete wurden auch die Stimmen immer leiser. Er streckte die Hand aus, wollte sie einfangen, wollte sie singen hören, immer weiter und weiter.
Dann hörte er ein scharfes Zischen. Es holte ihn zurück aus seiner Traumwelt , in die er sich für ein paar Sekunden hatte zurückziehen können. Schlagartig wurde er sich der Realität wieder bewusst. Der kalten, harten Realität. Er blinzelte und was er dann sah, ließ seinen Atem stocken. Nangini. Dort , nicht weit von ihm entfernt, glitt sie geschmeidig die steinernen Stufen der Treppe hinab. Vor ihr liefen zwei Gestalten davon. Er erkannte sie nicht, alles was er sah war ein roter Haarschopf und ein braunhaariges Mädchen, die Hand in Hand die Treppe hinunter stolperten, genau auf einen Geröllhaufen zu , der ihnen den Weg versperrte. Es war der Platz wo Luna saß ! Sie hielt ihre Augen immer noch auf ihn gerichtet, doch nun stand in ihren Augen pure Angst. Sie streckte noch immer ihre Hand nach ihm aus und er realisierte dass er dass gleiche tat. Doch er ließ seine Hand sinken und umfasste mit ihr den Schaft des Schwertes. Das Schwert Godric Gryffindors.
Er spürte eine ungeheure Angst. Angst dass er versagen würde. Angst dass er es nicht schaffen würde. Angst um Luna. Doch da fielen ihm die Worte wieder ein, die er in seinem Kopf gehört hatte. Mit ihrer Stimme!
Es stimmte: Er war stark. Er hatte im fünften Jahr im Ministerium gegen eine Gruppe Todesser gekämpft. Und ein Jahr später wieder in Hogwarts. Er hatte die DA übernommen. Er hatte das Regime gegen die Carrows und Snape geführt. Seine Großmutter hatte ihm einen Brief geschrieben in dem stand dass sie stolz auf ihn war. Er hatte eine Widerstandsrede vor Voldemort und den versammelten Todessern gehalten. Die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag.
Er war nicht feige. Er war ein Gryffindor. Er hielt Gryffindors Schwert in der Hand. Er fühlte wie sein Herzschlag sich beschleunigte. " Dein Gryffindorherz " , hörte er ihre Stimne in seinem Inneren nachhallen. Sie hatte recht. Er war verdammtnochmal ein Gryffindor. Er spürte wie ihn eine ungheure Kraft durchströmte.
Unbewusst war er in seinem Rausch losgelaufen. Er war an der Treppe angekommen. Die Schlange bäumte sich gerade auf, bereit um sich auf Luna und das Pärchen zu stürzen. Er holte aus. Schloss die Augen. Und dachte an SIE.
ZIIINNG!
Er öffnete seine Augen. Nangini war tot. Und Luna gerettet.
Das ALLES in wenigen Sekunden ...
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A little loony love (Luna und Neville ff)
FanfictionEs war ein langes Jahr. Ein schlimmes für die Schüler in Hogwarts. Für die, die trotzdem weiter kämpften. Doch am Ende stand eine Schlacht die alles überschattete was bisher geschah. Und diese seltsam besonderen Sekunden zwischen ihnen ... Und doch...