▀▄▀▄ 𝑵𝒆𝒖𝒇 ▄▀▄▀

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PoV Jeon Jungkook

Als ich die Tür zu dem Haus neben meinem eigenen öffnete, erwartete ich schon fast, dass Taehyung schon drinnen auf mich wartete, doch er war noch in der Schule, während mein Schultag vorbei war.

Ich war ihm aus dem Weg gegangen, wusste also nicht, wann er nach Hause kommen würde und stand erst einmal ein paar Minuten wie fest gefroren im Flur.

Schon beim betreten des Hauses, hatte ich den nur allzu bekannten Geruch wahrgenommen und war in eine Art trance gefallen, wie ich es nennen würde, während ich mir jetzt die paar Fotos im Flur ansah, welche mein Mate und einen anderen Jungen in dem Alter von vielleicht acht Jahren zeigten, wie die beiden auf einem Teppich mit Bausteinen spielten, als sie noch Kinder waren.

Taehyung war ein niedliches Kind gewesen.

Das nächste Bild war mindestens zwanzig Jahre später und ich konnte Jiah erkennen, welche vor zwei Männern stand, auf welche ich nicht achtete und daneben Taehyung, mit dem kleinen Jungen auf dem Arm.
Seinem Sohn.

Mein Finger fuhr über das Glas, hinter welchem sich das lachende Gesicht meines Mates befand.

Erst als ich auch meine Mundwinkel nach oben wandern spürte, nahm ich meine Hand erschrocken von dem Glas und schüttelte meinen Kopf.

Ich sah mich kurz um, auch wenn ich wusste, dass niemand mich gesehen hatte und so schob ich mir mit roten Wangen die Schuhe von den Füßen und stellte sie zur seite.

Nach dem Flur kam das Wohnzimmer und ich sah auch die Treppe, welche wohl in den oberen Stock führte, ich traute mich jedoch nicht, mich wieder im Haus umzusehen und so ließ ich mich auf dem Teppich vor dem niedrigen Couchtisch sinken.

Ich saß auf dem Boden und nahm meine umgebung in mich auf.

Ich hatte ihn so lange gesucht und nun saß ich in seinem Wohnzimmer.

Ein wenig surreal fühlte es sich schon an.

Es schien trotz des frischen Einzugs schon fertig eingeräumt zu sein und es sah sogar recht hübsch aus.

Ich konnte mich jedoch nicht wirklich konzentrieren und so zog ich meinen Zeichen Block aus meiner Tasche, spitzte meinen Bleistift an und begann zu malen.

Eine Weile wusste ich nicht, was es wurde, doch dann kam Struktur in die Zeichnung und ich erkannte Taehyung hinter dem Fenster, mit seinem Sohn auf den Arm, wie er mich warm an lächelte.
Verdammt, er verfolgte mich ja wirklich...

Statt zu zeichnen, suchte ich nun meine Hausaufgaben heraus und löste wie besessen Aufgaben, welche ich nicht einmal auf hatte.

Ich wollte nicht an Taehyung denken.
Das war das einzige was ich gerade wusste.
Gleichzeitig wollte ich jedoch an nichts und niemand anderen denken, als an ihn.

Als wäre er eine Droge und ich war nach dem kleinsten Versuch süchtig geworden, versuchte aber gleichzeitig die Sucht zu überwinden.

Es waren komplizierte Gefühle, die ich gegenüber meines Mates empfand.

Eine andere Art es zu erklären, als mit Drogen war wohl, wie das Gefühl, nachdem man Geburtstag hatte.

Âme SœrWo Geschichten leben. Entdecke jetzt