Kapitel 12

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Santiago

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Santiago

Alaïas Plan war die Hölle für mich.
Nicht nur, dass sie mich in der Schule ignoriert, nein, auch außerhalb hängt sie mit diesen "Hexen" herum. Als ob das nicht genug wäre, zwingt sie mich auch noch, eine von ihnen abwechselnd anzulächeln oder zu begrüßen. Es fühlt sich an wie eine verdammte geheime Mission, dabei will sie doch nur ihre Clique gegeneinander ausspielen. Wie sich herausgestellt hat, gönnt keine der anderen ihr etwas mit mir. Ich muss zugeben, es schmeichelt mir fast – ich scheine heiß begehrt zu sein. Doch meine Augen waren schon immer nur auf Alaïa gerichtet, lange bevor sie sich in den Sommerferien verändert hat. Sie hat mich allerdings erst am ersten Schultag bemerkt. Auf einmal schien sie greifbar. Schon der bloße Gedanke an sie macht mich hart – was in diesem Moment ziemlich unpassend ist, da ich mit ein paar Santos-Mitgliedern im Büro auf César warte.

Ich reiße mich schnell aus meinen Gedanken, als die Tür sich mit Schwung öffnet und unser Anführer hereinkommt.
„Lasst uns direkt anfangen", sagt er knapp. Wir sind hier, um zu besprechen, wer morgen Abend für Spencer im Ring einspringen soll. Spencer wurde bei einer Schießerei schwer verletzt und fällt für unbestimmte Zeit aus.
„Freiwillige?" Césars Blick wandert durch den Raum, aber keiner meldet sich. Verständlich – Bad Dog ist kein einfacher Gegner, er gleicht eher einem Bären als einem Menschen. Aber ich brauche das Geld dringend. Zögernd hebe ich die Hand. Césars Augen verengen sich skeptisch.
„Verlasst den Raum, alle außer Santiago", sagt er, und die anderen verlassen verwundert das Büro. Er sieht mich prüfend an.
„Du weißt, dass ich dir eigentlich keine Aufgaben mehr geben darf, oder?" Er kommt um den Tisch herum und setzt sich neben mich. „Mein Bruder und die anderen wollen einen vernünftigen Freund für Alaïa. Du weißt, was das bedeutet."

Ich lehne mich zurück, unsicher, was ich darauf erwidern soll. „Ich brauche das Geld", sage ich schließlich und füge hinzu: „Aber ich will auch, dass Alaïa jemanden an ihrer Seite hat, der ihr gut tut." Ich weiß, dass das nicht ich sein kann. Ich werde nach der Schule weder in Oxford noch in Harvard studieren, wenn ich überhaupt studieren werde. Ich stamme aus keiner wohlhabenden Familie, und ich bin alles andere als heil. Césars Blick wird noch ernster.
„Es ist schon ein Wunder, dass ihre Eltern dich überhaupt akzeptiert haben", sagt er. „Aber weitere Aktivitäten, wie sie Oscar im Blick hat, gehen gar nicht." Seine Worte treffen mich hart. Es ist klar: Ich soll mich zwischen den Santos und Alaïa entscheiden. Clever von Oscar – er weiß, dass ich das Geld für meine Familie brauche.
„Ich verstehe", antworte ich und stehe auf. Doch bevor ich die Tür erreiche, hält César mich noch auf.
„In drei Monaten gibt es einen Kampf gegen El Diablo. Wenn du gegen Bad Dog antrittst und gewinnst, qualifizierst du dich dafür", erklärt er. Eine Pause folgt. „Das Preisgeld liegt bei 300.000 Dollar." Dann verlasse ich das Büro.

El Diablo.
Niemand ist jemals lebend aus diesem Ring gestiegen. Wahrscheinlich ist das Preisgeld deshalb so hoch – keiner mit klarem Verstand würde freiwillig gegen ihn antreten. Mein Handy vibriert. Ich freue mich auf später, steht in der Nachricht von Alaïa. Sofort kommen mir wieder Césars Worte in den Sinn. Verdammt, was mache ich bloß?

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⏰ Letzte Aktualisierung: 6 days ago ⏰

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