Kapitel 8

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* überarbeitet *

M83 - Midnight City

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M83 - Midnight City

Santiago

20 Minuten bevor der Wecker klingelt wurde ich schon wach und beschloss sie noch ein wenig zu beobachten. Ich kann mich nicht dran erinnern, wann ich dass letzte mal eine Nacht durchgeschlafen habe und dass auch noch ohne den Fernseher an zu haben. Alaïa hat so eine beruhigende Ausstrahlung, ich weiß dass das nicht nur bei mir so ist. Ihr Mund ist ein kleinen Spalt geöffnet und sie atmet ziemlich flach. Ich frage mich was sie gestern so weit von zuhause weggetrieben hat, vor allem warum sie da dann nicht mehr hin wollte und lieber hier geschlafen hat. Das muss schon was heißen. Sie schmatzt leise und öffnet langsam ihre Augen."Was guckst du so?" brummt sie und dreht sich vom Rücken in meine Richtung, liegt mit ihrem Kopf nun an meiner Brust. Ein wohliges Gefühl macht sich in meinem Körper breit."Wir müssen gleich aufstehen.", sage ich, woraufhin sie mich anschaut und leicht nickt. Auf meine Frage hin ob sie etwas essen möchte, sagt sie sie hätte keinen hunger, weshalb ich mich erhebe und einfach ein paar Cornflakes esse. Mein Handydisplay leuchtet auf, eine Nachricht von Adam, meinem Manager. Ein Angebot kam grade rein, das kannst du nicht ausschlagen. Ich schreibe ihm darauf nur dass ich später vorbei komme. In der Zeit wo Alaïa duscht, putze ich meine Zähne und zog mich an. Der Gedanke dass gerade nur dieser Vorhang ihren nackten Körper vor mir verbirgt macht mich unglaublich an. Der Gedanke, dass ich sie hätte gestern küssen können, verdammt. Aber ich respektiere ihre Grenzen, auch wenn ich weiß dass sie es auch will. Ich geb ihr zeit, früher oder später wird sie sowieso mir gehören. Ich höre wie sie das Wasser ausstellt und schaue automatisch in die Richtung des Vorhanges. Unsere dunklen Augen treffen aufeinander, als sie diesen zur Seite schiebt und nun nur im Handtuch vor mir steht. Gott will mich wirklich testen, oder will Alaïa mich testen?
Erst als sie sich räuspert wende ich meinen Blick von ihr ab, ihre Wangen haben eine leichte rosa Farbe angenommen. Ich verlasse das Bad ohne ein Wort und warte draußen auf sie.
„Hier.", ich reiche ihr einen Motorradhelm, den sie sich dankend aufsetzt. Ich weiß dass sie mit ihrem großen Bruder schon einmal gefahren ist, weshalb ich mir nicht die Mühe mache um ihr zu erklären,was sie beachten muss. Sie umklammert meinen Körper mit ihren kurzen Armen, vielleicht sollte ich einen Umweg fahren um den Moment zu genießen. Als wir auf dem Schulhof von meinem Bike steigen, merke anscheinend nicht nur ich dass einige Blicke auf uns liegen. Alaïa scheint ziemlich angespannt zu sein, was sich jedoch schlagartig ändert, als ihr Bruder auf uns zukommt."Es tut mir so leid!", fällt sie ihm direkt in die arme. Als Alaïa beschlossen hatte bei mir zu übernachten, hatte ich Álvaro geschrieben und ihm Bescheid gegeben. Sonst hätten sie wahrscheinlich die Polizei los geschickt um sie zu suchen."Bis später, man.", wir schlugen kurz beieinander ein, bevor ich den beiden nach schaue bis sie im Schulgebäude verschwinden. Die kleine wird zuhause sicherlich für viel Aufregung gesorgt haben, aber ich möchte mich nicht beschweren. Ich würde sie immer wieder bei mir übernachten lassen. Auf dem Weg zum Unterrichstraum sehe ich vom weiten schon Ana auf mich zu kommen, oh nein. Auf die habe ich jetzt aber ehrlich keine Lust."Santiago!", eigentlich wollte ich an ihr vorbei laufen, aber sie griff nach meiner Hand."Also stimmt es?", verwirrt zog ich meine Hand von ihr weg."Bist du jetzt wirklich mit dieser schlampe? Hast du es deswegen mit mir beendet?!", kreischte sie schon fast. Wie hat sie Alaïa gerade genannt? Einige Schüler um uns herum fingen an zu gaffen."Ich sage dir eins Ana, du bist die letzte die jemand anderes als schlampe beleidigen sollte. Und jetzt geh mir aus dem Weg." Ich drängle mich an ihr und anderen Schülern vorbei, um schließlich am Unterricht teil zunehmen.

Die Zeit ging heute irgendwie gar nicht um, obwohl ich nur drei Blöcke hatte. Zusammen mit Cristian laufe ich runter auf den Pausenhof, um zu meinem Bike zu kommen. Ein Stoß in die Seite macht mich auf das Szenario vor mit Aufmerksam, Alaïa und der Junge aus unserm Kurs."Komm doch einfach heute Nachmittag vorbei?", höre ich sie sagen. Ich wünschte ich hätte mich verhört. Er stimmt zu und verschwindet dann zum Bus, während Alaïa zu Álvaro läuft und mit ihm nach Hause fährt."Die müssen so ein scheiss Projekt zusammen machen.", zische ich, auf Cristians fragenden Blick. Da traf es mich wie ein Schlag, ich muss das Projekt mit Jess ja auch noch fertig machen! Ob sie seitdem auf mein Anruf wartet? Schnell suche ich nach ihrer Nummer in meinem Handy, fuck der Zettel müsste irgendwo im Haus liegen."Kann man dir irgendwie helfen?", Cristian schaut immer noch fragend, auf meine Frage ob er die Nummer von Jess hat, nickt er erstaunlicherweise."Wenn du die aus Bio meinst, klar hier. Die hat mir mal einen geblasen aufm Schulklo.", schmunzelnd Speicher ich die Nummer ein. Früher hätte ich mich auch wahrscheinlich gefreut, wer würde schon zu einem Blowjob nein sagen? Es stört mich mittlerweile sogar ein wenig, dass Alaïa sich so breit in meinen Gedanken macht, während sie meistens so wirkt als würde sie mich hassen.

„Komm doch rein.", Jess tritt beiseite um mir Platz zu machen. Sie trägt ihre Haare offen, eine Strähne hintern Ohr. Bei Alaïa sieht es besser aus, schnell verwerfe ich diesen Gedanken wieder."Ich dachte du meldest dich gar nicht mehr.", sagt sie während sie mich ins Wohnzimmer führt, nett eingerichtet. Sie hat schon alles vorbereitet, selbst Getränke. Das erinnert mich an den Tag, als ich dass erste mal bei Alaïa war. Es standen unzählige Schüsseln mit Süßigkeiten auf dem Wohnzimmer Tisch, von Wasser bis hin zu Cola, damit sich auch gar jeder wohl fühlt. Hör auf alles mit ihr zu vergleichen."Ja sorry, irgendwie hatte ich es total aus den Augen verloren.", sie winkt nur ab und deutet dann aufs Plakat, es sah eigentlich ziemlich fertig aus."Wir müssen eigentlich nur noch einteilen.", also taten wir das.
„Hast du eigentlich eine Freundin?", kommt es nach einer kurzen stille, wie kommt sie denn jetzt darauf?"Nein hab-..", sie ließ mich nicht einmal ausreden, da saß sie plötzlich auf meinem Schoß. Was geht denn jetzt hab?"Gut, denn ich wollte das hier schon so lange.", versucht sie verführerisch zu hauchen, will sich langsam ihr Shirt vom Kopf ziehen."Mädchen, verpiss dich.", ich Schubse sie von mir weg, sie schaut mich an als hätte sie ein Geist gesehen."Alaïa wird dich eh niemals ran lassen! Du hoffnungsloser Fall!", schrie sie mir hinterher, während ich ihr Haus verließ. Ich wollte mich gerade auf mein Motorrad setzen, da bekomm ich eine Nachricht von Cristian, ich soll zu Alaïa kommen. Ich mache mich natürlich sofort auf den Weg, wobei mir Jess ihre Worte wieder durch den Kopf gehen. Hoffnungsloser Fall. Das bin ich tatsächlich.

„Hey Mann, Santiago, was ein Zufall!", rief Cristian laut durchs Haus, als er mir die Tür aufmacht."Die sitzen im Wohnzimmer", flüstert er und ich verstand endlich. Er hat mich her geholt weil die beiden das Projekt jetzt machen, oh Cristian du bist ein wahrer Freund! Wir laufen zusammen ins Wohnzimmer in welchem die beiden, wie ich und Jess vor kurzem noch, auf der Couch sitzen und an ihrem Plakat basteln."Was machst du denn hier?", mit zusammengezogenen Augenbrauen schaut die kleine Schönheit mich an."Cristian ein wenig Gesellschaft leisten.", dieser nickt nur stolz. Wir setzen uns also dazu und schauen Fernsehen, wobei ich bemerke dass es dem Kerl sichtlich unangenehm ist."Wie heißt du eigentlich?", frage ich, ohne vom großen Flachbildschirm wegzusehen."Fabian.", kommt es zögerlich von ihm. Fabian also, aha. Alaïa lässt sich durch uns gar nicht erst stören, sie ist alles andere als dumm und weiß wahrscheinlich was unser Plan ist."Okey Fabian, wir sind fertig. Wollen wir noch hoch einen Film schauen?", warum spricht sie ihren Namen so komisch aus? Und wie bitte? Das Lächeln auf ihren Lippen verrät mir, dass sie mich provozieren will. Sie will wissen wie weit sie gehen kann. "Du weißt schon dass deine Eltern bald kommen?", wirft Cristian nun in die Runde."Wusstest du Fabian, ihr Vater war mal ein Santos.", redet er weiter."Und Santiago hier ist sogar noch einer!", ich stimme in sein Lachen mit ein. Fabians Gesicht wird langsam blass, weshalb Alaïa ihn zur Tür begleitet. Schade, wird wohl doch nichts mit Film schauen.
„Du kleine Nervensäge.", ich drücke sie mit dem Rücken an die Haustür, als sie sich von ihm verabschiedet hat. Ein grinsen umspielt ihr volles Lippenpaar."Was los, Santiago?" Die Art wie sie nun meinen Namen ausspricht, daran könnte ich mich gewöhnen. Sie legt eine Hand an meine Wange und die andere auf meine Brust, streicht mit ihren zarten Fingern drüber."Dabei hab ich dir doch versprochen dass er mich ficken wird, zu schade.", kommt es wie ein Flüstern von ihr, das Lächeln auf meinen Lippen verschwindet und ich packe ihre Hüfte."Wenn du gefickt werden willst, bist du bei ihm glaube an der falschen Adresse.", ihr Daumen streicht über meine Unterlippe."Ach, aber bei dir bin ich da richtig?", sie drückt mich von sich weg und läuft schmunzelnd ins Wohnzimmer. Fuck war das heiss.

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