Die Einbrecher

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Am nächsten Morgen hörte ich Harry meinen Namen schreien und ging zu ihm ins Zimmer.
Ich musste mir das Lachen verkneifen, als ich sah, dass sein ganzer Oberkörper blau war. ,,Was ist denn mit dir passiert?'', fragte ich ihn kichernd und er funkelte mich an. ,,Als ob du das nicht wüsstest! Du warst das!'', brüllte er mich an und ich verstummte. ,,Du hast keine Beweise!'', zischte ich und schlug die Zimmertür hinter mir zu. In meinem Zimmer zog ich mich schnell um.
In der Küche machte ich mir Frühstück und fuhr anschließend ein bisschen mit dem Longboard durch die Gegend. In der Stadt kaufte ich mir ein paar Scherzartikel und schmiedete Pläne.
Zuhause versteckte ich die Sachen in meinem Zimmer. Als ich mich vergewissert hatte, dass die Jungs weg waren, holte ich alles heraus.
Einen Eimer füllte ich mit pinkem Schleim und stellte ihn auf die Kante von Harrys Badezimmertür. Das Handtuch rieb ich mit Ruß ein und legte in Harrys Bett Packs mit Eiswürfeln. Ich stellte im ganzen Zimmer Mausefallen auf und ging grinsend nach unten. Ich kochte für die Jungs, die kurz darauf kamen. ,,Ihr kommt gerade rechtzeitig zum Essen.'', lächelte ich und servierte das Essen, wobei sie nicht sahen, dass ich täuschend echt aussehende Gummiwürmer mit einer roten leckeren Füllung in ihrem Essen untergemischt hatte. ,,Ich bin dann mal in meinem Zimmer. Ich hoffe, dass es euch schmeckt.'', grinste ich und küsste Harrys Wange, ehe ich nach oben ging.
Ich ging aber wieder leise nach unten in den Keller, wo sich ein Bunker befand und versteckte mich dort. Nach ein paar Sekunden hörte ich, wie die Jungs angeekelt schrien und dann wütend meinen Namen schrien. Sie rannten alle durch das Haus und brüllten herum.
Zum Glück hatte ich mein Zimmer abgeschlossen, da sie es wahrscheinlich sonst verwüsteten. Ich stopfte mir Kopfhörer in die Ohren und hörte Hanging Tree, während ich dabei sachte einschlief.
Es war bereits mitten in der Nacht, als ich aufwachte und auf die Uhr meines Handys sah. Ich öffnete leise den Bunker und schlich nach oben.
Als ich am Wohnzimmer vorbei kam, wurde ich plötzlich gepackt und eine Hand auf meinen Mund gedrückt. Panisch riss ich die Augen auf, als ich erkannte, dass ein fremder Mann vor mir stand. ,,Halt die Klappe, oder wir tun dir richtig weh.'', knurrte er leise und ich nickte vorsichtig. Er nahm die Hand von meinem Mund und ich sah, dass der andere gerade unsere Wertsachen einräumte. ,,Wir werden noch ein bisschen mit dir Spaß haben.'', grinste er dreckig und musterte mich lüstern. ,,Nicht, ich bin noch Jungfrau!'', flüsterte ich ängstlich und mir rollte eine Träne über die Wange. ,,Dann wird es uns noch mehr Spaß machen.'', lachte der andere und ich ließ mit dem Fuß die metallische Tonne umkippten, was einen höllischen Lärm veranstaltete.
Im nächsten Moment spürte ich, wie der Typ mir ins Gesicht schlug und anschließend mein Top zerriss. ,,Dich hört dein Bruder doch eh nicht.'', meinte er kalt und fing an, mich überall an zu fassen. Er dachte also wirklich, dass nur Harry da war und die anderen Jungs nicht. ,,Mein Bruder ist bei seinen Freunden.'', sagte ich und spielte das letzte Häufchen Elend. ,,Dann werde ich laut sein können.'', grinste er und fing an meine Brüste zu massieren. Ich tat so, als ob es mich reizen würde und stöhnte laut. ,,Liam!'', brüllte ich ein paar mal zwischen den Stöhnern und der Typ sah mich komisch an. ,,Wie kommst du auf den Namen?'', fragte er mich und ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. ,,Du stehst auf einen Typen, der so heißt, oder?'', fragte er dreckig und ich sah gespielt verlegen zu Boden. ,,Dann bin ich heute Nacht wohl dein Liam.'', meinte er und knöpfte meine Hose auf. ,,LIAM!'', schrie ich, als der Typ mich durch mein Höschen anfasste.
Damit übertönte ich gleichzeitig auch ein dumpfes Geräusch, welches ich aber selbst nicht wahrnahm. ,,Pfoten weg, von meinem Mädchen!'', knurrte Liam hinter dem Typen und briet ihm eins mit Harrys Baseballschläger über.
Ich sah, dass der Typ eine Waffe hatte und nahm sie ihm schnell ab. ,,Ist alles gut?!'', fragte mich Liam besorgt und nahm mich in die Arme. Ich nickte und fing an zu schluchzen. Er küsste meine Stirn und zog sich sein Shirt aus, was er dann mir über den Kopf zog.
Er schaltete das Licht an und ich griff mir den Revolver von dem Typen. Der Typ wollte sich aufrichten, stoppte aber, als er mich mit der Waffe sah. Ich hielt sie auf ihn und sicherte sie schnell, da sie ungesichert war. ,,Auf den Boden und nicht bewegen, Bastard!'', knurrte ich und wischte mir die letzten Tränen aus den Augen.
Dann kamen die anderen Jungs herunter und durchsuchten sie nach weiteren Waffen, die es zum Glück nicht gab. ,,Leg dich besser nicht nochmal mit der Tochter von einer ehemaligen Polizistin an. Ruf die Polizei, Harry!'', knurrte ich und trat dem Typen noch kräftig in die Seite, dass er nach Luft schnappte. Harry kam nach ein paar Minuten wieder und schon ertönten die Sirenen.
Die Typen wurden abgeholt und ich gab dem Offizier die Waffe. ,,Passen Sie gut auf die beiden auf!'', zwinkerte ich ihm zu und schloss die Haustür.
Mit den Jungs ging ich in das Wohnzimmer und kuschelte mich an Harry. ,,Woher weißt du eigentlich, wie man mit einer Waffe umgeht?'', fragte mich Zayn. ,,Meine Mutter hat es mir beigebracht, kurz bevor sie starb.'', antwortete ich und sah zu Liam rüber, als mir klar wurde, was er zu dem Typen gesagt hatte. ''Pfoten weg von meinem Mädchen!'', schossen mir seine Worte durch den Kopf. ,,Und er hat wirklich nicht gemerkt, dass du nach mir gerufen hast?'', fragte Liam und ich nickte. ,,Er dachte, ich würde auf jemanden stehen, der so heißt und meinte, dass es mir gefiele.'', erzählte ich und Liam nickte nur. ,,Wir sollten wieder schlafen gehen. Und übrigens danke für die Fallen, die meinen Arsch mögen.'', gähnte Zayn und ich musste kichern.
Wir standen auf und gingen die Treppen hoch. Ich zog Liam aber in mein Zimmer und umarmte ihn. ,,Danke, dass du mich gerettet hast, Liam. Ich bin dir wegen nichts böse.'', lächelte ich und er drückte mich an sich. ,,Warum hast du mich vor dem Einbrecher eigentlich 'dein Mädchen' genannt?'', fragte ich ihn und sah nach oben in sein Gesicht. Er sah mich verlegen an und schwieg eine Weile.
,,Ich fand, dass es heldenhafter klang und du bist ja auch unser Mädchen.'', meinte er schließlich gelassen und ging aus meinem Zimmer. Ich merkte, dass ich ebenfalls müde war und legte mich ins Bett, wo ich direkt einschlief.
Am nächsten Morgen ging ich verschlafen in die Küche und setzte mich zwischen Liam und Harry. ,,Das ist doch Liams Shirt.'', meinte Niall und ich sah an mir herunter. Ich trug wirklich noch Liams Shirt und wurde etwas rot. ,,Mein Top ist im Eimer und meine Hose ist irgendwo im Wohnzimmer. Er hat es mir nur geliehen.'', meinte ich, dabei wollte ich das Shirt und den schönen Duft von Liam gerne immer an mir tragen. Unbewusst strich ich es immer wieder glatt und nestelte daran rum.
,,Das sieht ganz niedlich an dir aus. Behalte es ruhig.'', schmunzelte Liam. ,,Wirklich?'', fragte ich und er nickte grinsend. ,,Dann hab ich immer eine kleine Trophäe, die mich daran erinnert.'', schmunzelte ich und aß den letzten Bissen.
,,Was machen wir heute?'', fragte ich die Jungs neugierig. ,,Wir bleiben heute Zuhause.'', meinte Harry und ich sah ihn fragend an. ,,Was ist, wenn wir kurz nicht aufpassen und dich plötzlich jemand entführt, ermordet oder vergewaltigt?'', meinte er und ich sah ihn ungläubig an. ,,Du reagierst über, Harry! Das wird ganz sicher nicht passieren!'', kam es von mir. ,,Was, wenn doch?! Es gibt die perversesten Typen da draußen!'', schimpfte er und stand wütend auf. ,,Wir bleiben heute hier und das ist das letzte Wort!'', knurrte er und stampfte die Treppen hinauf in sein Zimmer.
,,Er reagiert sich schon noch ab, Kleine.'', meinte Liam und nahm mich in die Arme, was mir eine Gänsehaut bereitete. ,,Ist dir kalt?'', fragte er mich besorgt und drückte mich fester an sich. Ich nickte einfach und kuschelte mich an ihn, da ich diese Nähe mochte. ,,Dann müssen wir dich alle warm halten!'', grinste Niall und schon wurde ich von vier Jungen zerquetscht. ,,Luft!'', rief ich und alle bis auf Liam ließen mich los. ,,Ich gehe in mein Zimmer.'', meinte ich und ging nach oben. Ich zog mich um und sang 'Move Like Jagger' von Maroon 5.
,,Betrunken küssen ist vielleicht nicht das tollste.'', hörte ich Liam in der Tür und drehte mich erschrocken um. Er grinste mich an und sein Blick wanderte über meinen Körper. Ich sah an mir herunter und merkte, dass ich nur in Unterwäsche vor ihm stand. Mit roten Wangen zog ich mir schnell mein Shirt an, das zum Glück etwas länger war.
Plötzlich schob er zwei Finger unter mein Kinn und hob meinen Kopf so an, dass ich ihm in die Augen schauen musste. ,,Du sollst sich nicht vor mir schämen. Du bist immerhin so hübsch und süß.'', lächelte er sanft und ließ mich verwirrt und mit rotem Gesicht stehen.
Nach ein paar Minuten sang ich weiter und zog mich fertig an. Ich machte mich im Bad frisch und rutschte dann summend das Treppengeländer herunter.
,,Jessica! Du hättest herunter fallen und dir etwas brechen können!'', brüllte Harry mich unten direkt an und ich streckte ihm die Zunge heraus. Er sah mich bedröppelt an und ich ging ins Wohnzimmer, wo ich direkt anfing zu kichern. Die Jungs versuchten zu 'Caramelldansen' zu tanzen. Ich gesellte mich dazu und tanzte den kompletten Tanz. ,,Ihr müsst mehr mit den Hüften schwingen.'', kicherte ich und führte es an Niall vor, weil er sich kaum bewegte. ,,Sei nicht so schüchtern, Niall. Das sieht sonst nicht so gut aus.'', meinte ich und führte ihn an den Hüften.
Wir tanzten alle noch viele Stunden miteinander am Abend schauten wir noch einen Film, ehe wir schlafen gingen.

Mein Neuer Bruder Harry StylesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt