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Nach der Schulstunde entschieden sich Yunho, Min-gi und Jong-ho mit mir zusammen in die Caféteria zu gehen. Wir hatten zwar nur eine kurze Pause, dennoch reichte sie meistens aus um wenigstens etwas zum Essen zu kaufen. Da ich allerdings kein Geld hatte oder besser gesagt ausgeben wollte und konnte, ging ich einfach nur mit den Dreien mit.

Min-gi und Jong-ho bestellten sich beide einen Kaffee und holten sich eine kleine Lunchbox für später. Typisch. Die beiden hatten nie etwas dabei und so kauften sie regelmäßig ihr Mittagessen in der Caféteria. „Möchtest du auch etwas Yuna?", fragte mich Yunho. Seine Stimme war sanft, wie immer und er sprach leise, damit Min-gi und Jong-ho nicht mithören würden.

„Ach Yunho. Irgendwann vermuten die beiden noch, dass zwischen uns etwas läuft, wenn du mir ständig etwas ausgibst." Ein Lächeln umspielte Yunhos Lippen und auch ich musste grinsen. „Okay Yunho. Ich nehme einen Kaffee.", sagte ich dann. Ich wusste das Yunho nicht locker gelassen hätte, ehe ich wirklich einen Wunsch geäußert hätte.

Erneut erwischten wir beide Min-gi und Jong-ho beim Tuscheln, welches durch unser erscheinen unterbrochen wurde. „Ihr beiden geht mir mit euren Geheimnissen manchmal echt auf die Nerven.", erwiderte ich auf die plötzliche Stille. Min-gi fuhr sich durch seine Haare, während Jong-ho ein Grinsen unterdrückte. „Also Jungs. Raus mit der Sprache!", sagte ich mit einem drohenden Unterton in der Stimme. „Ach Yuna. Es ist nichts wirklich-", begann Min-gi. „Außer der Tatsache, dass diese Blicke die Seong-hwa und du euch gegenseitig zugeworfen habt, während unserer Unterrichtsstunde wirklich Interessant waren." Jung-ho nickte zustimmend und auch Yunho blickte mich neugierig an. Wobei ich seinen Blick nicht direkt deuten konnte, da noch etwas anderes als Neugierde mitschwang.

„Also Yuna. Was läuft da zwischen dir und unserem Klassenschwarm?", fragte Jung-ho unverhohlen. Doch leider musste ich ihn abwimmeln. „Da läuft nichts. Wir haben ja noch nie miteinander geredet. Das mit den Blicken habt ihr euch bestimmt nur eingebildet." Anscheinend entschieden sich meine Freunde jedoch dazu, mir kein Vertrauen zu schenken. Außer Yunho. Denn dieser legte einen Arm um mich und sprach tadelnd: „Wenn sie sagt, dass da nichts läuft, dann sollten wir ihr glauben. Außerdem sollten wir langsam wieder in unseren Klassenraum." Mit diesen Worten verstärkte Yunho den Druck seines Armes um meine Schulter.

Diesmal waren keine Schülerinnen aus anderen Klassen zu sehen, welche einen Blick auf unsere Musterschüler werfen wollten. Dies war wohl der Tatsache geschuldet, dass der Unterricht in nur wenigen Augenblicken beginnen sollte. Ich nahm den letzten Schluck von meinem Kaffee und warf den Pappbecher dann in den Mülleimer, welcher direkt neben der Zimmertür stand. Danach begab ich mich auf meinen Platz.

Erneut bemerkte ich, wie jemand mich zu mustern schien. Diesmal war es jedoch nicht nur eine Person sondern zwei, wie ich erschrocken feststellen musste. Auch Hong-joong hatte den Blick auf mich gerichtet und schien sein Gespräch mit Seong-hwa angeregt fortzuführen. Die beiden sprachen allerdings derart leise miteinander, dass ich nichts hören konnte außer die Erwähnung meines Namens.

Noch bevor ich genauer darüber Nachdenken konnte, läutete die Schulglocke die beginnende Englisch-Stunde ein und unser Englisch-Lehrer betrat den Klassenraum und brachte sämtliche Gespräche dazu zu verstummen. Es war bemerkenswert, wie sehr die Stimmung der Klasse vom jeweiligen Lehrer abhing. Während bei Mrs. Choi häufiger kleinere Gespräche geführt wurden, waren die Schulstunden bei Mr. Olsen ruhiger und dennoch keine Sekunde langweilig. Dies lag vielleicht daran, das Mr. Olsen gebürtiger Amerikaner war. Sozusagen ein Meister seines Faches. Zugleich ließ er während seines Unterrichtes eine gewisse Strenge walten, gestaltete seine Inhalt dennoch kreativ und ausgewogen. Ein ehemaliger Englisch-Lehrer ließ uns vorwiegend Textarbeit machen und dies war bei Mr. Olsen überhaupt nicht der Fall. Im Gegenteil versuchte er uns eher spielerisch und kreativ die Sprache zu erlernen.

Auch während dieser Schuleinheit fiel mein Blick häufiger zu Seong-hwa. Erneut bemerkte ich, dass er kaum etwas mitschrieb und er hauptsächlich die Tafel fokussierte. Zudem bemerkte ich, wie sich seine Lippen bewegten. Da Hong-joong jedoch nicht auf ihn reagierte, nahm ich an, dass Seong-hwa sich leise an der Aussprache der von Mr. Olsen an die Tafel geschriebenen Vokabeln versuchte.

Als ich meinen Blick gerade wieder zur Tafel richten wollte, vernahm ich die Stimme meines Engischlehrers, welcher plötzlich neben mir zu stehen schien. Genau wie in der Stunde zuvor wurde mir eine Frage gestellt, deren Kontext sich mir nicht erschloss. Offensichtlich hatte ich durch Seong-hwa alles andere innerhalb der letzten Minuten ausgeblendet.

Als ich nicht antwortete, bemerkte ich wie Hong-joong zu mir sah und mich beobachtete. Kurz darauf sagte er etwas zu Seong-hwa, weshalb sich dieser auch wieder in meine Richtung wandte und es war für mich einfach unangenehm,.

Yunho erbarmte sich schließlich meiner und beantwortete unaufgefordert die Frage unseres Lehrers. Nur wenig später flüsterte er mir folgende Worte zu: „Du solltest aufhören Mr. Elite anzuschmachten oder deine harte Arbeit der letzten Monate war umsonst, wenn du es gerade nicht einmal schaffst, dem Unterricht zu folgen." Es klang etwas harsch, aber Yunho hatte recht. Er wusste als einziger wie hart meine letzten Monate waren und wie hart ich gelernt hatte um meinen jetzigen Notenstand zu erreichen.

Seong-hwa und Hong-joong drehten sich in der Unterrichtsstunde noch häufiger zu mir um und kommunizierten miteinander, indem sie einfach etwas in ihren Block kritzelten. Von mal zu mal fühlte ich mich unwohler und versuchte mein Gesicht hinter meinen Haaren zu verstecken, indem ich meinen Dutt löste. Der neben mir sitzende Yunho schrieb fleißig mit und versuchte mir ab und zu beruhigend über meine Hand zu streicheln, sobald er meine Verhaltensänderung bemerkte.

Nach der Unterrichtsstunde blieben Yunho und ich noch eine Weile sitzen und standen erst auf als Min-gi und Jong-ho sich zu uns gesellten und ich mir sicher war, das Seong-hwa und Hong-joong den Klassenraum verlassen hatten. Als ich Min-gi und Jong-ho grinsen sah, erwiderte ich direkt: „Bitte sprecht es einfach nicht an. Heikles Thema." Sofort kehrte ein normaler Ausdruck in ihren Gesichtern zurück und sie versuchten ein banales Thema anzuschneiden, worüber ich unendlich dankbar war.

Moonlight || Seong-hwa || FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt