Dylan warf genervt die Hände in die Luft und lief im Büro seiner Schwester auf und ab, während er ihr einen Vortrag über seine letzten Erfahrungen präsentierte. Camilla lauschte ihm unbeeindruckt mit verschränkten Armen. Es konnte sie wahnsinnig machen mit welcher Paranoia er sie jedes Mal aufs Neue versuchte zu konvertieren. Eine Wissenschaftlerin ihres Standes war nicht in der Lage über den Tellerrand hinwegzusehen. Alles, was man nicht durch physische Experimente beweisen konnte, würde sie nicht glauben. Dylan hingegen brannte vor Leidenschaft nach der Thematik. Seine Schwester war sein einziger Anker und die einzige Person, die trotz seiner Macken noch an ihn glaubte.
,,Cam, ich verstehe einfach nicht, wieso du mir das nicht glauben kannst? Ich hab es doch auf Video!"
Camilla seufzte:,, Es tut mir leid, Dylan. Ich glaube dir doch."
,,Tust du eben nicht! Und ich will, dass du es wenigstens einmal mit ansiehst. Komm mit zum Conjuring-Haus am Wochenende."
,,Das Haus von den Filmen? Bist du wahnsinnig?"
,,Wenn du nicht daran glaubst, solltest du nichts zu befürchten haben."
,,In Ordnung."
,,Perfekt. Ich hole dich Freitag Abend 15 Uhr ab. Sei pünktlich. Wir wollen uns nicht verspäten."
Camilla seufzte erneut, verdrehte die Augen und schrieb ihren Text am PC weiter. Dylans autoritären Züge erlaubten jedoch keine Trotzigkeit, sodass er sie kurzerhand darauf hinwies:,, Hey! Junge Dame du verdrehst nicht die Augen vor deinem großen Bruder!"
Camilla nickte und winkte ihn aus ihrem Büro. Sobald die Tür ins Schloss fiel, fuhr sie sich mit den Händen durchs Haar. Dylans aufdringlichste Angewohnheit war seine enorme Sturheit. Darum konnte sie keinen seiner Wünsche ablehnen. Sie wollte ihn nicht enttäuschen oder ihm gar das Gefühl geben, er sei ein paranoider Idiot. Schizophrenie wurde bei ihm nie bestätigt, darum gab es noch wesentliche Momente an denen sie wirklich Angst um ihn hatte.
Der größte Schwachpunkt ihres Glaubens und der reinen Akzeptanz des Faktes der Existenz war die Furcht vor der Wahrheit. Sollte es wirklich soetwas wie Geister oder Dämonen geben, die einen heimsuchen können, würde sie sich nie mehr sicher fühlen und um Dylan ihre Sorge darum nicht zu zeigen, baute sie eine Mauer aus Skepsis und Leugnung.
Nun musste sie diese aufrecht erhalten, um ihren Bruder zu beschützen. Denn wenn sie ehrlich zu sich selber war, wurden die Schatten und Stimmen in ihrem Büro deutlicher.
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Geh nicht.
Fanfiction18+ | TW: Gewalt, Sexualität, Beleidigungen Noch nie hat Cam einen derart arroganten Mann getroffen, denkt sie. Sie traut Colby nicht. Sie traut nur ihrem Bruder Dylan. Einzig und allein seinetwillen begleitet sie Steve und ihn zu ihren herausragen...