Kianna
Am nächsten Morgen, sattelte ich Arabessa und machte mich auf den Weg zum Montega-Pass. Lieferungen für Zephir zu überfallen war schon Alltag also machte ich mir darüber nicht wirklich sorgen. Dass die Lieferung Fae angehört beunruhigte mich ebenso wenig, sie haben ein besonderes Talent für stärke, ja, aber ich wurde schon mit genug Fae fertig als das mich das nun einschüchtern könnte. Ich fragte mich jedoch was sich in dem Wagon befand das die Fae es nötig hielten 3 wachen mitzuschicken. Ja drei sind zwar nicht viel aber im Falle der Fae reicht ein Mann völlig aus, eine Lieferung zu befördern und zu schützen. Zephir musste es wohl auf etwas Großes abgesehen haben.
Ich Ritt durch Wiesen und Wälder, ich liebte das Gefühl des Freiseins beim Reiten. Der Wind, der dich begrüßt und das leichte Adrenalin, wenn Arabessa so schnell wie der wind galoppierte. Lachend neigte ich meinem Gesicht der Sonne zu und streckte die Arme aus. Der wind zog an meinen Klamotten und die Sonne kitzelte meine Nase. Tief atmete ich den Duft der Natur ein, den süßen Geruch der Blumen und den frischen Geruch des Grases. Ich öffnete die Augen und sah ein paar Vögel, die mit uns um die Wette flogen. So könnte das Leben sein dachte ich mir. Sobald ich Zephir abbezahlt habe, kann ich all das hier für immer haben. Lächelnd schloss ich die Augen erneut und genoss die Wärme der Sonne.
Der Montega-Pass war ein Gebiet umgeben von großen grasbewachsenen Bergen und Tälern, ein Bildhübscher Ort. Jedoch darf man sich nicht von dem schein trügen lassen. Die dort einheimischen Pflanzen sind toxisch und vergiften die Luft, weshalb man sich dort nicht allzu lange aufhalten sollte. Wieso ich trotzdem dort angreife? Schlichtweg weil sie im Tal ungeschützt sind und die Berge mir jedoch guten Schutz bieten.
Ich zügelte Arabessa und schwang mich von ihr hinunter woraufhin ich sie am Zügel widerwillig in Richtung Büsche führte, um sie dort vor den Blicken der bald auftauchenden Fae zu verstecken. „Alles gut, ja süße? Ich werde gleich wieder kommen und dann können wir hier weg, ja?" Pferde hassten den Montega pass, was ich ihnen jedoch nicht verübeln konnte. Ich streichelte noch schnell ihre Schnauze und fütterte sie mit einem Apfel, bevor ich mich auf die eines Versteckes machte.
Ich fand eine kleine Erhöhung, die mit hohem Gras bewachsen war und somit guten Schutz vor den Blicken der Fae bieten würden, mir jedoch einen guten Blick auf sie ermöglichen würde, sobald sie das Tal passierten. Mit einem seufzen machte ich es mir bequem und fing an zu warten...
Nachdem ich ein paar Mal schier eingeschlafen war, hörte ich endlich das Traben von hufen. Da sind sie.
Ich richtete mich, soweit es ging, auf und beobachtete sie. Drei Fae, genau wie Zephir sagte, alle angespannt und aufmerksam. Einer läuft ein Stück voraus, er ist groß und sieht gut trainiert aus, er hält wohl Aussicht auf die möglichen Gefahren von vorne. Die zwei anderen beiden laufen jeweils rechts und links hinten neben den Waggon, und schützen den Wagen vor möglichen Angreifern von der Seite. Sie sind beide etwas kleiner und kräftig gebaut. Das bedeutet ich muss von hinten nach vorne vorgehen. Leise, schnell und effizient. Der vordere darf nichts von meiner Anwesenheit mitbekommen, bis es zu spät für ihn ist.
Ich wartete und nachdem sie an mir vorbeiliefen, schlich ich mich aus meinem Versteck mit gezückten Messern, eins in jeder Hand. Leise wie eine Katze schlich ich mich an die beiden heran. Zuerst den linken. Ich schlich so nah es ging an ihn heran und zog mein Messer über seine Kehle. Er schlug mit einem dumpfen Knall auf dem Boden auf. Tod. Der Rechte wirbelte kampfbereit zu mir herum, zu langsam jedoch, ich duckte mich unter seinem Angriff hinweg und schlug ihm das Halfter meines Dolches gegen die Schläfe. K.O. zwei geschafft einer fehlt noch. Doch als ich mich nach vorne Wand, war der Fae nicht zusehen. Scheiße. Ich spürte den Luftzug des Angriffes, bevor ich ihn auch nur sah. Blitzschnell drehte ich mich zur Seite und Woch dem Messer aus. Und da stand er. Das Gesicht zu einer Fratze verzogen. Bereit mich zu töten. „Menschen Dreck" spie der Fae mir ins Gesicht. „Fae-Bastard" knurrte ich zurück. Wir fingen an uns zu umkreisen. Was mir die Chance gab ihn richtig zu betrachten. Der Fae war weder jung noch alt vielleicht Ende 40 und eine grässliche narbe durchzog seine linke Gesichtshälfte. Der Fae hatte eine Glatze und trug eine blaue Uniform, seinen dunklen Augen brannten vor Abscheu als er mich ansah. Bei genauerem Hinsehen fiel mir auf, wie er sein rechtes beim kaum merklich weniger belastete. Wegen einer alten Verletzung? Ich verlagerte mein Gewicht auf die Fußballen bereit anzugreifen. Da zog plötzlich ein grässlicher schrei meine Aufmerksamkeit auf sich. Ich drehte mich in Richtung des schrecklichen Geräusches, ebenso wie der Fae. Und da. Auf der Bergkante saß etwas, ein Vogel oder... ich kam nicht dazu den Gedanken zu beenden, denn da schoss das Geschöpf auf einmal in die Höhe und dann direkt auf uns zu. Es war riesig. Und definitiv kein Vogel. Ich wand mich, um wegzurennen da rammte mich etwas gegen den Wagon. Der Aufprall presste mir all meine Luft aus den Lungen. Ich wollte mich schnell aufsetzen, um weiter zu rennen. Doch bevor ich mich auch nur aufsetzten konnte, schlossen sich krallen um meinen Arm und drückten mich brüllend wieder nieder. Ich blickte auf und sah mich direkt dem Wesen gegenüber. Es war noch größer als ich dachte. Seine Zähne allein so groß wie mein ganzer Unterarm, Hörner so spitz wie seine Zähne und seine Augen... komplett weiß, keine Iris, nichts. Nur leere. Panisch probierte ich mich aus seinem Griff zu winden. Da zog es mich am Arm hinauf und schleuderte mich zurück auf den Boden. Ich war kaum wieder bei Sinnen da packte er mich schon wieder. Nein. Nein so werde ich nicht enden. Ich zwang meine Panik hinunter und versuchte mit meiner freien Hand an mein Messer zu kommen, was neben mir im Gras lag. Bitte. Bitte! Kaum schlossen sich meine Finger um den Griff, da rammte ich es auch schon in die Seite des Wesens. Es schrie auf und lockerte seinen Griff um meinen Arm lang genug, dass ich mich freikämpfen konnte. Das Wesen brauchte jedoch nicht lange, um sich zu sammeln und wirbelte erneut zu mir herum. Brüllend stürzte es sich auf mich. Ich duckte mich unter seinem arm hindurch. Schlitzte ihm mit dem Messer die Seite auf. Wütend wirbelte es erneut zu mir herum. Außer Atem ließ ich meinen Blick kurz in Richtung des Fae gleiten, der sich am Inhalt des Wagons zu schaffen machte. Was zur Hölle macht der Arsch? Durch den kurzen Moment der Unaufmerksamkeit, schaffte es das Wesen sich erneut auf mich zu stürzen. Ich wand mich schnell zur Seite. Zu langsam jedoch, denn da erwischte mich die Kreatur schon an der Schulter. Ich schrie als die Krallen des Wesens meine Schulter durchbohrten. Heißer stechender schmerz durchzog meine rechte Schulter und ich befürchtete schon, hier und jetzt gleich das bewusst sein zu verlieren. Reiß dich Zusammen Kianna. Ich presste meinen Arm an die Brust und nahm mit der linken Hand meinen letzten Dolch aus dem Halfter. Das Wesen umrundete mich. Analysierte mich seine Beute. Da rannte ich auf ihn zu und griff an. Im ersten Moment dachte ich es würde funktionieren. Die Kreatur schien völlig perplex aufgrund meines Verhaltens und wie zu stein gefroren. Doch es erholte sich schneller als gedacht und rammte mich erneut zu Boden. Das Wesen stieg über mich und brüllte in mein Gesicht. Panisch versuchte mich von dem Wesen frei zu winden. Vergeblich. Das Wesen blickte mich blutrünstig an. Wie ein Jäger seine Mahlzeit. So kann es nicht enden. So wird es nicht enden. Das Wesen Riss ein letztes Mal seine Hand hoch. Um sie dann brüllend auf mich hinabsausen zu lassen. Panisch kniff ich meine Augen zu und riss ich die arme schützend hoch. Machte mich für den unsagbaren schmerz bereit der nun kommen würde.
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Ein Königreich aus Asche und Gold
FantasyDie Welt wird nun von den Fae beherrscht. Kianna Balfair ist eine der letzten Menschen auf Erden und muss um ihr Leben kämpfen. Als sie eines Tages bei einen Überfall von einem Damönen angegriffen wird offenbart sich eine Kraft. Verschleppt zu den g...