⌜𝟏𝟒⌟

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⌜(ν/и)ѕ ѕιϲнτ⌟

Vincent saß in einer Kneipe an einem Tisch und wartete auf mich. Ich hatte den jungen Arzt, dessen Namen ich endlich wusste, Jonah, darum gebeten ein Treffen mit seinem Vater zu organisieren. Ich wollte mich nicht zuletzt bei ihm bedanken, dass er dieses Risiko eingegangen war und ich wollte auch wissen, wie...wie es den dreien damit ergangen war...

Ich kam dem Tisch immer näher, kniff die Augen zusammen und ließ mich schließlich auf den Stuhl vor ihm fallen, vorsichtig. Denn ganz fit war ich noch nicht.
Und dann stockte ich, riss meine Augen auf, als ich ihn erkannte. Ich hatte ihn bisher nur ein einziges Mal gesehen. Bei der Übergabe des Gases für unsere 3D-Manöver und doch erkannte ich ihn mit seiner breiten Nase sofort.

„Sie?!", fragte ich unglaubwürdig und konnte es immer noch nicht glauben. Hatte Jonah mir nicht erzählt, dass sein Vater einen Platz bei der Militärpolizei hatte? Warum dann lieferte er Gas in den Untergrund und...half mir, ohne das Geld seinen Vorgesetzten zu übergeben?

„Pst. Ja, ich." Er nippte an seinem Bier und guckte sich kurz unauffällig um. „Mein Sohn hat mir gesagt, dass du dich mit mir unterhalten willst. Ich gehe nicht gerne von meiner Routine weg, deshalb stell deine Fragen, ich beantworte was ich kann und dann würde ich gerne meiner Arbeit nachgehen", meinte er. Seinem Gesichtsausdruck zu behaupten, störte es ihn rein gar nicht. Und sein darauf auftauchendes Schmunzeln bestätigte, dass er mich nur hat versuchte auf den Arm zu nehmen.

„Ich mache nur Spaß. Für dich muss das alles ganz schön überwältigend sein, habe ich recht?"
Ich nickte und knibbelte an meinen Fingernägeln rum. „Es ist alles sehr...plötzlich und neu und anders und...ich weiß nicht, was ich genau fühle. Oder doch, ich weiß was ich fühle, aber alles ist wirr und ich weiß nicht, wie ich...", redete ich drauf los, stolperte über meine eigenen Worte, versuchte irgendwie meine wirren Gedanken zu sortieren und gleichzeitig auszusprechen.

„Ich versteh' kein Wort, Mädel. Geh in dich, sammle dich und dann sprich mich wieder an."
Ich nahm mir sein mehr oder weniger liebevollen Tipp zur Hilfe und nahm mir einige Minuten Zeit. Dann, als ich glaubte die richtigen Fragen gefunden zu haben, öffnete ich meine Augen.

„Wie lief das ab? War es so leicht mich...mich hier her zu verfrachten?", fragte ich zögernd und leise, da ich Angst hatte, dass uns wer hören könnte.

„An dem Tag waren zwei Beamte aus der Mauergarnison am Ausgang des Untergrundes stationiert, die sich dafür qualifiziert hatten der Division der Militärpolizei beizutreten. Und damit sie sich an die Regeln des Königs hielten und nicht irgendwie ein Auge zudrückten oder in irgendwelchen Tauschaktionen verwickelt sein würden, war auch ich dort, um genau das zu beobachten", fing er an zu erzählen. Dass gerade er das im Auge behalten sollte, wobei er genau das alles missachtet hatte, ließ mich ein wenig schmunzeln. Das bekam er natürlich mit, kommentierte es allerdings nicht und sprach weiter.

„Ich sah also, wie ein kleiner Zwerg, dessen Gesichtszüge so eingerostet sein müssen, dass der Ausdruck von Sorge und Verzweiflung unglaublich surreal an ihm aussahen, auf die beiden zukommen. Nun ja, er hatte dich in seinen Armen liegen und er hatte darauf bestanden dich an die Oberfläche, zu einem Arzt, bringen zu lassen. Da die zwei Kerle sowas nicht durften, da sie noch nicht der entsprechenden Division angehörten, lehnten sie ab. Sie konnten von Glück reden, dass ich die Situation übernommen habe. Der Zwerg sah so grimmig aus, dass er ihnen hätte den Kopf einschlagen können...", er lachte kurz, „ich nahm also sein Geld an, er übergab mir dich und dann brachte ich dich zu Jonah, der dich gleich darauf behandelte. Er konnte mir nicht versprechen, ob du es schaffen würdest. Ich hatte schon Bange, dass ich dem Zwerg bei der nächsten Übergabe berichten müsste, du hättest es nicht geschafft."

⌜γου οи мγ ѕι∂є ιѕ αℓℓ ι иєє∂⌟ ˡᵉᵛⁱ ˣ ʳᵉᵃᵈᵉʳWo Geschichten leben. Entdecke jetzt