Eine besondere Herausforderung

KAPITEL 11

Und auch diese Geschichte ist schon wieder beendet. Es hat unfassbar viel Spaß gemacht, war eine neue Herausforderung auch für mich hier die Spannung zu halten.
Ich hoffe es hat euch genauso viel Spaß gemacht zu lesen.

Eure Reniawen

**

Wincent

Wincents Herz raste in seiner Brust, während er gemeinsam mit dem Pilz vorne in seiner Tonne stand und die letzte Votingminute angesagt wurde. Er wollte dieses Ding gewinnen, so unbedingt. Er hatte alles gegeben, hatte nach dem durchwachsenen ersten Auftritt nochmal richtig Gas gegeben. Und jetzt wollte er diesen Pokal entgegen nehmen.
»Lieber Pilz, wie sehr magst du den Mülli?«, fragte Matthias da und Wince musste grinsen. Nach dem letzten Indiz, einem Zapfhahn, war er sicher, dass Johannes der Pilz war, denn schließlich hatte er vor einiger Zeit in Geldern ein Restaurant gekauft.
»Sehr«, verkündete der Pilz mit seiner quiekig-verzerrten Stimme. »Ich liebe den Mülli sehr, auch wenn er stinkt.« Er begann, von den Doofen den Song Mief! zu singen und erntete Gelächter.
»Mülli, wie sehr gönnst du dem Pilz den Sieg?«, fragte Matthias, ebenfalls lachend. »So sehr, dass ich extra für dich besonders viel stinke«, gab Wincent zurück und erneut lachten alle.
»Wenn der Notar das Knöpfchen drückt, kann ich die Wand aktivieren«, verkündete Matthias dann und Winces Puls beschleunigte sich noch einmal. »Ich verkünde jetzt den Sieger der fünften Staffel von The Masked Singer. Gewonnen hat…«
»Mülli Müller«, war der Pilz überzeugt. Wince schüttelte den riesigen Kostümkopf. Er griff mit den flauschigen Händen nach denen des Pilzes. Er brauchte Halt und war froh, in der Tonne zu stehen. Gemeinsam drehten sie sich um und starrten auf die Leinwand mit ihren Fotos.
»Der Sieger ist… Mülli Müller!«, rief Matthias und Jubelstürme brachen los.
Wincent konnte es nicht glauben, während der Pilz ebenfalls wie alle anderen losjubelte. Er hatte es wirklich geschafft! All die Anstrengungen, die Lügen, es war vorbei. Er hatte den Sieg bei seiner Lieblingssendung geholt, und es war vollkommen egal, dass er dafür keine Prämie bekam. Er hatte gewonnen – das war für immer.

Vor Freude riss er die Arme in die Höhe, schüttelte immer wieder den Kopf und legte sie wieder auf die riesigen schwarzen Augen. Dann sprang er kurzerhand aus der Tonne heraus und sank in einer überschwänglichen Mischung aus Freude, Erleichterung und Fassungslosigkeit auf den Boden der Bühne. Der Pilz war sofort bei ihm um zu gratulieren, der Applaus und der Jubel hielt ununterbrochen an. Goldfarbenes Konfetti rieselte auf sie herunter und Wince ließ sich wieder aufhelfen. Nur einmal schaute er zu Alvaro, der ebenfalls ungläubig den Kopf schüttelte, aber grinsend mit applaudierte. »Jetzt wollen wir alle wissen, wer der Pilz ist«, sagte Matthias belustigt.
»Also, was glaubt ihr, wer ist der Pilz?«, fragte Matthias noch einmal.
Rea war bei Max Giesinger, Ruth und Alvaro tippten auf Johannes. Wenn sich Alvaro jetzt so sicher war, wusste er wohl doch, dass er Mülli war, schoss es Wince durch den Kopf. Wie fair war es da aber bitte, dass er nichts gesagt hatte? Im Gegenteil, ihm noch Zeit freigeschaufelt hatte?
»Es ist soweit, lieber Pilz, nimm deine Maske ab!«, sagte Matthias und nach einer kurzen Showeinlage war es klar: »Es ist Johannes Oerding!«
Er sang noch einmal Livin‘ on a prayer und Wince fand, dass es ohne den riesen Kopf jetzt doch ziemlich eindeutig war.
Dann durfte Wincent vom Vorjahressieger Sascha den Pokal entgegen nehmen. Es war ein so berauschendes Gefühl, er ließ sich nur zu gerne feiern. Dann aber, längst standen alle anderen Teilnehmer ohne ihre Maskenköpfe um ihn herum, war es auch für ihn soweit. Rea tippte auf ihn, Ruth war bei Teddy Teclebrahn und Alvaro blieb bei Thomas D.

»Lieber Mülli, das allerletzte Mal für diese Staffel, nimm bitte deine Maske ab!«, verkündete Matthias und Wince nicht umhin, unter anfeuerndem Applaus die »Ätsch, ich hab euch ausgetrickst«-Finger in Richtung des Jurypults zu zeigen. Er sah Alvaro lachen, dann drehte er sich um, tauchte kurz in der Tonne ab, um es spannend zu machen. Schließlich nahm er den Kopf ab und hüpfte, die Arme ausgebreitet, nach oben.
»Es ist Wincent Weiss!«, rief Matthias lachend, und Johannes war als erster bei ihm um ihn zu umarmen.
Er sah Alvaro den Kopf schütteln, dann lachen und nahm die Begeisterung der Zuschauer, von Rea und Ruth zur Kenntnis. Wince drehte sich zu Johannes. »Du ey!«, lachte er und drohte seinem Kumpel mit einem Finger. Dann wandte er sich zu Matthias und machte eine abwehrende Handbewegung. Vor Stolz, Aufregung und Freude brachte er kein Wort heraus.
»Du kannst nicht mehr reden?«, grinste Matthias.
Wincent schüttelte den Kopf. Dann sprang er mit einem Satz aus der Tonne, landete neben dem Moderator und streckte die Arme in die Luft.