Kapitel 6

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Kapitel 6 - Heart

Als ich am nächsten Morgen aufwache, fühle ich mich wie gerädert. Mein Kopf beginnt zu hämmern und ich bekomme ein Hustenanfall nach dem anderen. Na super, ich habe überhaupt keine Lust darauf, krank zu werden. Ich nehme mein Handy vom Nachttisch und schreibe Lili eine Nachricht.

Hey Süße. Ich schaffe es heute nicht zur Arbeit, mich hat es komplett erwischt.

Hey Sonnenschein. Das tut mir schrecklich leid, aber ruh dich bitte aus! Und mach dir keine Sorgen, Nava und Stellan bleiben länger in NYC und haben mir angeboten, mich zu unterstützen. Storm habe ich heute auch frei gegeben, ich denke die Gäste kommen auch mal einen Tag ohne live Musik aus.

Du bist ein Schatz weißt du das? Ich hab dich lieb!

Ich weiß! Ich hab dich auch lieb und melde dich, wenn du etwas brauchst.

Ich lasse meinen Kopf zurück ins Kissen fallen und fasse mir an die Stirn, die ich mit einem Zischen wieder zurückziehe. Meine Hündin Princess kommt gerade in das Zimmer herein und legt sich neben mich. Ich nehme sie in meine Arme und drücke sie sanft an mich. Was würde ich nur ohne sie tun. Doch meine Gedanken beginnen abzuschweifen und sie denken an gestern Abend und an Storm. An unseren Kuss. Ich streife mir mit der Fingerkuppe über die Lippen und kann mir ein schmunzeln nicht verkneifen. Wir haben uns wirklich geküsst. Doch in mir wühlt ein Gefühl von Angst, was habe ich Storm schon zu bieten, mit mir würde er bestimmt kein glückliches Leben haben. Eine Träne kullert meine Wange entlang und ich streiche mir sie schnell weg. Gerade als ich in meinen Gedanken gefangen bin, vibriert mein Handy auf dem Nachttisch. Mein Herz macht einen kleinen Hüpfer als ich Storms Namen auf dem Display lese.

Guten Morgen Heart. Lili hat mir geschrieben das du dir wohl eine Erkältung zugezogen hast. Ich bin in zehn Minuten da!

In meinem Magen macht sich ein wohliges Gefühl breit, vermischt mit großer Aufregung. Ich wehre mich nicht dagegen das Storm vorbeikommt, im Gegenteil ich kann es kaum erwarten. Ich antworte ihm nicht auf die Nachricht und lege mich wieder hin, während ich geduldig darauf warte, dass er bei mir ankommt.

Zehn Minuten später erhalte ich die Nachricht von ihm, dass er vor meiner Tür steht. Ich lege mir meine Decke um die Schultern und laufe zur Haustüre. Als ich diese öffne, steht Storm bereits mit vollbepackten Händen vor mir, die er grinsend nach oben hält. Schnell winke ich ihn herein, damit er sich nicht auch noch eine Erkältung zuzieht, und schließe die Türe. Princess ist die Erste, die ihn richtig begrüßt, und ich kann das Strahlen in Storms Augen sehen, als er sie beginnt zu streicheln. Und plötzlich steht mein Herz für einen kurzen Moment still, als ich sehe, was Storm gerade tut.

Sie ist unglaublich süß.

Er gestikuliert diesen Satz mit seinen Händen und ich muss mir über die Augen reiben, damit ich begreife dass es kein Fiebertraum ist, sondern pure Realität.

Wie heißt sie?

Gestikuliert er weiter und ich brauche einen Moment, um das alles zu realisieren, bevor ich ihm antworte.

Sie heißt Princess. Storm du, deine Hände, wie?

Ich versuche, die Gebärde irgendwie rüberzubringen, doch ich bin gerade einfach nur sprachlos. Doch er gibt mir keine Antwort, stattdessen drückt er mir einen Kuss auf die Wange, zieht die Schuhe aus und läuft an mir vorbei. Perplex schaue ich ihm hinterher und schließe die Türe.

Deine Wohnung sieht total gemütlich aus, wo ist die Küche?

Danke.

Ich zeige ihm den Weg in die Küche, auf denen er diverse Tüten abstellt. Neugierig schaue ich hinein und entdecke viele leckere Zutaten, sowie Süßigkeiten und auch den ein oder anderen Tee finde ich wieder.

Du legst dich auf die Couch und lässt mich mal machen.

Er legt seine Hände auf meine Schultern und führt mich zur Couch, auf die ich mich hinlege. Er rückt mir die Decke zurecht und gibt mir einen Kuss auf die Stirn. In meinem Bauch beginnen die Schmetterlinge zu flattern und ich könnte gerade vor Freude platzen. Ich halte ihn am Handgelenk fest und schenke ihm ein aufrichtiges Lächeln.

Übrigens für Princess ist das Hundefutter unten im Schrank.

Er schenkt mir eine salutierende Geste, welche mich auflachen lässt, jedoch erlischt dieses schnell da ich mir meinen Bauch halte, der beginnt weh zu tun. Ich schließe die Augen und versuche etwas, zur Ruhe zu kommen.

Gerade rechtzeitig scheine ich von meinem kleinen Powernap aufzuwachen, da Storm gerade vor mir sitzt und versucht mich wach zu machen. Ich spüre seine Finger, wie sie langsam und zärtlich über meine Wange streicheln. Ich schaue ihm in die Augen und kann in diesem Moment nicht glücklicher sein. Er hilft mir dabei, mich aufzusetzen und als ich auf den Tisch schaue, steht dort eine duftende Hühnersuppe, genau das, was ich gerade brauche. Vorsichtig beuge ich mich nach unten und nehme den Löffel in meine Hand. Ich puste ein paar Mal, damit die Suppe nicht ganz so heiß ist, und nehme dann den ersten Schluck. Die heiße Brühe läuft meine Kehle entlang und wärmt meinen Körper. Storm setzt sich im Schneidersitz zu mir auf die Couch und beschäftigt sich mit Princess und irgendwie kann ich mich an diesen Anblick gewöhnen.

Nachdem Essen habe ich mich wieder ins Bett gelegt, da gerade mein ganzer Körper komplett übermüdet und schwach ist. Behutsam legt sich Storm neben mich und fährt mir durch die Haare. Genussvoll schließe ich die Augen und genieße seine Berührungen. Er hält seine Hand nach oben und formt die Hälfte eines Herzens, ich tue ihm gleich und vervollständige das Herz, welches anfängt zu strahlen, so wie das weiß des Schnees, der draußen vom Himmel fällt. Storm zückt sein Handy hervor und macht ein Foto von unserem Herz und als ich etwas zu ihm rüber schiele, sehe ich das er es auf Instagram in seine Story postet und mich markiert.

Damit jeder weiß, dass du einen besonderen Platz in meinem Herzen hast.

Ich kuschel mich enger in seine Arme und sauge seinen Duft auf. Er hat einen besonderen Duft an sich, fast schon prickelnd mit einer Holznote. Ich kann gar nicht genug davon bekommen.

Wie fühlst du dich?

Es geht so, mir ist ziemlich kalt.

Und ehe ich die Worte zu Ende gestikuliert habe, hat Storm bereits seine Arme enger um mich geschlungen und legt die Decke über uns.

Daran könnte ich mich gewöhnen.

An das Kuscheln?

Geliebt zu werden.

Wie meinst du das?

Naja, ich habe dir ja erzählt, dass mein Vater in Seoul geblieben ist und meine Mum mit mir hier in NYC lebt, aber dennoch fühle ich mich so unfassbar einsam, besonders die Nächte, wenn ich alleine hier bin.

Ich möchte, dass du eins weißt Heart, egal was noch zwischen uns passieren wird oder wie sich das entwickelt, ich habe dich immer in meinem Herzen.

Gerührt von seinen Worten lege ich meinen Kopf auf seine Brust und lege meinen Arm um seine Hüfte.

Die nächsten Stunden haben wir kuschelnd im Bett verbracht und haben uns über Gott und die Welt unterhalten, doch mir brennt schon den ganzen Abend eine Frage auf der Zunge.

Wann gehst du wieder nach Hause?

Mit einem Lachen kommt er auf mich zu und drückt mich zurück in die Kissen.

Hast du etwa schon genug von mir.

Hastig schüttel ich den Kopf und lege meine Hände an seine Wange.

Wenn du möchtest, bleibe ich die ganze Nacht.

Er kommt mit seinen Lippen gefährlich nahe an meine und ich kann dem Drang nur wenig widerstehen, meine Lippen auf seine zu legen. Doch ich schenke ihm einen Kuss auf die Wange als Antwort.

Wir verbringen den restlichen Abend mit Filmen und ganz viel Musik. Storm hat mir noch das ein und andere Lied vorgesungen und ich bekomme von seiner Stimme nicht genug. Seine sanfte, aber dennoch raue Stimme. Als er aus dem Badezimmer kommt, trägt er nichts weiter, außer meinem grauen Shirt und einer engen schwarzer Boxer, die mich schwer schlucken lässt. Nicht nur hat er das für mich perfekte Gesicht, nein auch einen perfekten Körper. Was an diesem Mann ist eigentlich nicht perfekt. Er legt sich neben mich und unsere nackten Beine berühren sich ganz sanft. Eine Gänsehaut streift meinen Körper und mein Herz beginnt im schnellen Takt zu schlagen. Wir nehmen uns in die Arme und schlafen gemeinsam ein.

The Sparkle In Our HeartsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt