januartage

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Noch einmal der Text im Gesamten ♥️ 

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Start ins Ungewisse. So gut wie alles ist möglich, aber ebenso auf der anderen Seite nichts.

Ermüdend puste ich träge aus.

Wie soll ICH ahnen, was kommen mag?

Wer könne es denn sonst wissen?

Wer fragt? Voller Entsetzen springe ich auf. Da rede ich doch wahrhaftig mit mir selbst. So weit ist es schon gekommen. Das kann so nicht weitergehen. Etwas muss ich tun. Dagegen. Ja!

Ist das wirklich das Schlimmste, was passieren kann?

Ein Plan muss her! Voller Tatendrang und Inspirationen mache ich mich dran, doch die Ideen fehlen mir.

Bist du sicher? Ich hätte eine Meeeenge!

Da strömen sie in mich hinein.

Gedankenchaos. Manches dort, manches da. Überall lose Fäden. Kein Ende ist in Sicht.

Vertraue, beobachte, lausche.

Vertrauen? Auf dich? Auf mich?

Macht das einen Unterschied?

Da macht es Klick. In meinem Kopf. Was will ich? Was ist mir wichtig? Sodass mein Start ins Ungewisse einzigartig wird.

Du meinst uns?

Meinetwegen auch das. Dann lass uns unser Leben umgestalten, da wo wir Einfluss haben, damit es fröhlicher wird.

Ich bin dabei. Erst einmal: Was lassen wir in Zukunft weg, weil es so mega nervt oder unnötig ist?

Was? Vor Schreck wäre ich beinahe hingefallen. Unnötig? Doch irgendwie hat es recht. Im Gegenzug nervst du dafür aber weniger!

Was?!

Nach einigem Gegrummel stimmt es mir zu. Mit dem Deal fühle ich mich direkt zufriedener, leichter, sodass ich rausgehen möchte. Meine neugewonnene Energie entfalten lassen. Die kühle Luft sauge ich gierig in meine Lungen. Der leichte Wind weht mir um die Nase.

Der Duft von Nadelbäumen sowie ein Hauch von gebackenen Keksen bringt er mir mit. Ich schließe meine Augen, um die Aromen wohlig aufzunehmen. Ich kann sie beinahe schmecken, wodurch mir das Wasser im Mund zusammenläuft. Backen könnte ich später. Das habe ich schon lange nicht mehr gemacht. Ganz leicht und sacht fallen kleine feuchte Kleckse auf mein Gesicht herab, die unmittelbar über meine Haut nach unten streifen. Ich öffne wieder meine Augen. Und da sehe ich unzählige Flöckchen durch die Luft wirbeln, die sich noch in der Luft zu lichteren Tröpfchen umformieren. Schnee und Regen in einem. Schneeregen. Dazwischen höre ich Lachen. Viele erfreuen sich an dem Schauspiel. Und ich gehöre zu ihnen. Jetzt für diesen Moment. Trotz der Frische erwärmt es mir mein Inneres. Ich genieße diesen Augenblick. Ein Teil dessen zu sein. Das Gefühl, was mich durchströmt. Nur bewirkt durch meinen Spaziergang mit all seinen Facetten. Ich vertraue, beobachte und lausche.

Wieder von hier wegzugehen, ist hart.

Trauer ist ein Gefühl, dass hilfreich sein kann und dessen Wucht wieder vergehen wird. Es ist okay. Nimm dir Zeit.

Nur noch kurz. Das möchte ich bewahren. Das habe ich gut gemacht. Für mich.

Für uns!

Ja, für uns. Alle meine Anteile. Hier komme ich wieder her. An meinen neuen Ort der Geborgenheit. Auf dem Nachhauseweg mache ich mir bewusst, dass ich immer dort hingehen kann. An meinen neuen Ort. Ich bin dankbar dafür, den Start geschafft zu haben.

Das Leben kann schön sein. 

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E N D E 

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