Desiat'

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Eisige Augen sahen mir tief in die Seele und für einen Moment vergaß ich, dass genau diese Augen so kühl ausschauten, wenn er koordiniert auf die Gesichter seiner Gegner einschlug.

Ich hatte mich bei ihm für das Kompliment bedankt, meine Schuhe in die Hände genommen und war auf mein Zimmer gegangen, wo ich mich seufzend auf das Bett legte und die Decke anstarrte, um mit den Geschehnissen des Abends klarzukommen.

Am nächsten Morgen kam ich früh morgens die Treppen runter und nahm Stimmen aus dem Wohnzimmer war. Wir hatten Gäste? Wieso wusste ich nichts davon?

Ravil saß breitbeinig auf dem Sessel, in seiner rechten Hand hielt er ein Blatt, die andere lag locker auf der Lehne. Um ihn herum saßen drei unbekannte Männer in pechschwarzen Anzügen.

"Guten Morgen. Kann ich Ihnen etwas zu trinken bringen?", fragte ich freundlich, als ich bemerkte, dass keiner von ihnen ein Glas vor sich stehen hatten. Ihr bester hervorragender Gastgeber Ravil Ivanov hatte ihn kein Getränk angeboten? Wie überraschend.

Die Männer wanden ihre Köpfe zu mir und weiteten schockiert die Augen, als ob ich sie bei etwas unfassbar Geheimen erwischt. "Mr. Ivanov, wir dachten, Sie sind alleine", murmelte einer von ihnen misstrauisch, während er mich von oben bis unten abscannte.

Ravil ließ seinen Blick zu dem glätzköpfigen Mann wandern. "Im Denken waren Sie nie der Beste, Mr. Murow" Daraufhin fielen seine Augen unbekümmert auf mich. "Sie ist ungefährlich"

Die Männer drehten sich sofort wieder zurück zu ihm. "Ein Glas Wasser, Mrs. Romanow", antwortete Ravil mir und sah wieder auf das Blatt in seinen Händen, bis einer von den Anzugträgern seinen Mund öffnete. Ravil sprach noch bevor dieser etwas sagen konnte. "Die Gäste haben keinen Durst", entgegnete er streng und monoton, so dass der Mann seinen Mund gehorsam schloss und aus dem Fenster sah, als ob Ravil ihn gerade nicht vor versammelter Mannschaft blamiert hätte.

Ich brachte Ravil sein Getränk und bekam dadurch mit, dass es sich bei dem Gespräch nicht ums Boxen drehte. Sondern um Handel. Sätze, wie "Das Schiff muss durch den hinteren Kanal fahren, um nicht aufzufallen" fielen, bevor ich den Raum verließ.

Welche Spielchen drehte Ravil? Musste ich als seine Managerin nicht davon Bescheid wissen?

Die Gäste verließen nach einer Stunde das Haus, woraufhin ich mich mit einem Buch zu ihm ins Wohnzimmer setzte.

"Wer waren die Männer?", fragte ich direkt, da an meiner Neugierde nichts verwerflich war.

Ravil sah von dem Blätterbündel hoch und dann betrachtete er mit einer gehobenen Augenbraue den Titel meines Buches 'Why I Hate Men' von Aurelia Yorkshire.

"Bekannte" Ich nickte locker und begann im Buch zu blättern, jedoch war die Neugierde in mir noch nicht ganz gestillt. Nicht mal ansatzweise. "Fragen Sie ruhig", hörte ich Ravil sagen.

"Worüber haben sie gesprochen?" Ravil legte die Blätter auf den Tisch vor sich und lehnte sich in dem Sessel wieder zurück. Sein schwarzes Hemd lag seinem Oberkörper, als ob es nur für ihn designed wurde. Die silberne Uhr an seiner Hand beleidigte mich als arm. Unfassbar. War ihm bewusst, was für eine Ausstrahlung er hatte?

"Über einen Handel. Das reicht jetzt mit den Fragen"

Augenrollend wand ich den Blick ab und fokussierte mich auf das Buch, bis mir etwas Neues zum Streit anzetteln einfiel. "Sie hätten Ihnen ruhig etwas zum Trinken anbieten können. Was sie getan haben, war unhöflich" Meine Augen wanderten über die Zeilen der Buchseite, aber ich nahm nichts auf, da meine Gedanken bei Ravil waren und ich mich fragte, wie er mich gerade ansah.

RAVIL IVANOVWo Geschichten leben. Entdecke jetzt