7. Hoch die Becher

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Es saßen mehr Männer am langen Tisch, als sich gewöhnlich morgens in der Halle fanden

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Es saßen mehr Männer am langen Tisch, als sich gewöhnlich morgens in der Halle fanden. Auch der Schwertmeister und sein ältester Sohn waren dabei - und andere aus den Sippen des inneren Kreises, dazu der Magier Cathal und Dálagad, Cormacs Druide. Sie alle wollten sehen, was aus dem Jungen geworden war, der da so unerwartet früh von seinem Ziehvater im Norden heimkehrte: Cian Mac Cormac.

Zwei Tage eher als angekündigt hatte ihr Bruder sie mit seinem Besuch überrascht. Wie ein Dieb hatte er sich in die Burg geschlichen und seine Schwester zu Tode erschreckt. Doch Cormac schien sich daran nicht zu stören; mit großzügiger Hand bot er ihm einen Platz gleich neben seinem an, obwohl Cian mit seinen sechzehn Jahren noch keine Schlacht erlebt hatte. Und da saß er, stolz und erhaben, und aß unter den bewegten Blicken seines Vaters Fleisch und Fladen mit Fruchtmus aus der Küche, während Aine und Roisin auf leisen Sohlen umher gingen und allen anderen dampfenden Gerstenbrei in die Schüsseln taten.

 Und da saß er, stolz und erhaben, und aß unter den bewegten Blicken seines Vaters Fleisch und Fladen mit Fruchtmus aus der Küche, während Aine und Roisin auf leisen Sohlen umher gingen und allen anderen dampfenden Gerstenbrei in die Schüsseln taten

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Gráinne saß an der langen Seite des Tisches, bei ihrer Mutter und den anderen Frauen. Sie beugte sich nach vorne, um an Eithne vorbei zu blicken. Immer wieder musste sie hinsehen, während Cian erzählte, und erkannte ihn nicht wieder. Gut sah er aus; bereits jetzt war er größer als sein Vater. Seine Züge waren kantig geworden und die Haare kräftiger und viel dunkler, genauso wie die Brauen.  Der Schatten eines Bartes irritierte sie, er ließ ihn noch viel älter wirken, als er war. 

Sie schaute und schaute, versuchte Ähnlichkeiten mit dem Bild zu finden, das sie in ihrem Herzen verwahrte. Doch er hatte nichts mit dem staksigen Jungen gemein, der sich damals so schwer von ihr verabschiedet hatte. Seine Schultern und der breite Rücken, die kräftigen Arme und Hände erschienen ihr gar nicht mehr vertraut.
Auch seine Stimme war vollkommen anders geworden, ihr voller Klang enthielt keine Spur mehr von dem, was sie endlose Male in ihrer Erinnerung gehört hatte. Welchen unsinnigen Ideen hatte sie über die Jahre nachgehangen, wenn sie an ihren Bruder dachte! Dass er genauso sein würde wie früher, wenn sie einander wiedersahen? Unverändert jung, dünn wie ein Weidenzweig und verspielt wie der knapp Zwölfjährige, dem sie am Tor mit schmerzendem Herzen nachgewinkt hatte? Sie war sieben gewesen und hatte nichts von dem verstanden, was man ihr damals über sein Weggehen sagte.

Die Schwäne von Tara - Eine Liebesgeschichte aus dem alten IrlandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt