Kapitel 8 ~ Deprimiert

22 6 6
                                    

...die Tage vergingen...

Jeden Tag musste ich zur Physiotherapie um meine Muskulatur aufzubauen. Erinnern konnte ich mich noch immer an nichts.

Mary, meine angeblich beste Freundin, versuchte mit Bildern, Videos und Düften meine Erinnerungen wieder zu erwecken aber es half nicht. Es war deprimierend. Seit 2 Tagen lag ich schon auf der "normalen" Station.

Jetzt saß ich alleine in diesen Raum, starrte die Wand an und dachte daran wie ich meine Erinnerungen zurückerlangen könnte. Es klopfte an der Tür und kurz darauf wurde sie geöffnet.

Ein Mann mit braunen Haaren und blauen Augen. Unbeschreiblich schönen blauen Augen. Er trug ein schwarze Jeans und ein weißes Hemd. Er schien etwas nervös zu sein.

"Guten Tag Miss Logan, wie geht es Ihnen?" fragte mich dieser Mann mit einem angespannten Gesichtsausdruck.

"Wer sind Sie?"

"Entschuldigen Sie bitte. Ich bin Inspektor Baker und ich bin zuständig für Ihren Fall. Ich würde Sie gerne befragen wenn das in Ordnung ist?"

Er kam ein Schritt näher.

"Wissen Sie nicht das ich mich an nichts erinnern kann?" motzte ich ihn genervt an.

"Doch, das wurde mir gesagt. Können Sie sich denn an gar nichts erinnern?"

"Nein. Können Sie mich jetzt bitte in Ruhe lassen?"

Er nickte und verließ den Raum.

Ich fühlte ein komisches Gefühl in meinem Bauch aber ich konnte jetzt nicht darüber nachdenken. Ich wollte doch nur wissen wer ich bin und wieder zurück in mein Leben.

Heute war wohl Tag der offenen Tür denn es klopfte schon wieder. Diesmal war es Mary.

"Guten Morgen meine Liebe. Ich habe noch mehr Fotos mitgebracht. Die hab ich in deinen Nachttisch gefunden." sagte sie begeistert und hüpfte zu mir.

"Mary wie kannst du nur so gut gelaunt sein?"

"Wie kannst du nur so schlecht gelaunt sein? Schau doch mal nach draußen, die Welt ist so schön, die Sonne scheint und es richt nach Sommer."

"Du kannst dich ja auch an alles erinnern."

"Ach Sarah, deswegen habe ich ja die Fotos mitgebracht."

Sie holte aus ihrer braunen Fransentasche, die perfekt zu ihrem weißem Sommerkleid und ihren Cowboystiefeln passte, einen Stapel Fotos.

"Also los geht's. An dieses Bild musst du dich erinnern, das war dein Lieblingsbild von deiner Mom."

Sie zeigte mir ein Bild mit einer wunderschönen Frau darauf. Sie hatte eine schwarze Lockenmähne und ganz viele Sommersprossen im Gesicht. Diese Frau löste in mir ein Gefühl von Traurigkeit und Sehnsucht aus aber ich konnte mich nicht erinnern.

"Nichts?" erkundigte sie sich mitfühlend.

Ich schüttelte meinen Kopf der dabei noch immer etwas weh tat.

"Dann das nächste Bild. Das bist du und das bin ich. Da waren wir 4 Jahre alt."

Auf dem Bild waren 2 kleine Mädchen im Sandkasten. Ich bekam wieder ein Gefühl aber keine einzige Erinnerung.

"Ich will nicht mehr."

"Nagut. Willst du vielleicht einen kleinen Spaziergang machen?"

Ich zuckte mit den Achseln.

"Komm schon. Ich frage die Schwestern nach einem Rollstuhl. Bin gleich zurück."

Stay Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt