Die Sonne schien in mein Zimmer und kitzelte mich wach. Ich griff zu meinem Handy und sah, dass es bereits neun Uhr war. Heute ist ein besonderer Tag. Heute ist unser erster Jahrestag.
Voller Freude auf den heutigen Tag sprang ich aus dem Bett und ging in die Küche um die Kaffeemaschine einzuschalten. Inzwischen zog ich mein königblaues Kleid an, das ich extra für diesen Tag gekauft hatte und betrachtete mich im Spiegel. Das Kleid war knielang und hatte am Saum ein Wellenmuster. Es war ein Kleid das mir in der kleinen Boutique in der Stadt schon den Atem geraubt hatte.
Es würde ein schöner Tag werden, da war ich mir sicher. Ich setzte mich an meinen kleinen Schminktisch und versuchte meine rotbraunen Haare zu einer eleganten aber dennoch unauffälligen Hochsteckfrisur zu binden. Als ich endlich fertig war und mich auch dezent geschminkt hatte ging ich zurück in die Küche und genoss meinen Kaffee auf meinen Fensterbank. So wie ich es immer tat.
Der Ausblick aus meinem kleinen Häuschen war hier am schönsten. Ich sah den kleinen Rosengarten meiner Nachbarin und das kleine Holzhaus von Louis. Als nun mein Blick auf die Uhr fiel, schrak ich auf. Es war schon halb zwölf und um zwölf Uhr wollten wir uns bei dem kleinen Imbiss in der Stadt treffen. Ich packte schnell alle Sachen zusammen und natürlich auch das Geschenk, das ich schon vor Wochen ausgesucht hatte. Ich schwang mich auf mein Fahrrad und fuhr los.
Ich genoss es durch die Schrebergärten zu fahren und atmete den Duft von vielen verschiedenen Blumen ein. Es war heute ein schöner Sommertag mit der perfekten Temperatur für einen perfekten Tag.
Tiefenentspannt von der Fahrt kam ich kurz vor zwölf bei dem Imbiss an. Ich sah mich um, Jack fand ich aber nicht also wartete ich bei einer der Tische. Ich schrieb ihm und wartete weiter. Als ich zum gefühlt 20 mal auf mein Handy schaute wurde ich langsam ungeduldig, es war schon halb eins. Jack war ein sehr pünktlicher Mensch, er mochte es nicht wenn jemand nicht zur vereinbarten Zeit am vereinbarten Ort ist.
Nun war es kurz vor eins als ich mich dazu entschied wieder nach Hause zu fahren. Vorher holte ich mir noch ein belegtes Brötchen und schaute auf mein Handy.
Keine Nachricht, keine Antworten auf meine Nachrichten, nichts. Zuhause versuchte ich ihn wieder mal anzurufen. Mobilbox.Ich hinterließ eine Nachricht und stopfte mir mein belegtes Brötchen, das für heute mein Mittagessen sein sollte, in den Mund und entschloss mich dafür bei ihm zuhause nach zu sehen.
Wir wohnten nicht sehr weit auseinander also ging ich zu Fuß. Ich nahm den Schlüssel den er unter dem Blumentopf versteckt hatte und ging in seine kleine bescheidene Hütte. Sie war aus Holz und sehr karg eingerichtet aber durch den Kamin war es doch irgendwie auch gemütlich.
Die Holztreppe die zu dem Dachboden führte, wo auch sein Bett war, war alt und das hörte man wenn man sie hinaufstieg. Jedes Mal wenn ich meinen Fuß absetzte knirschte es. Oben hatte er auch eine kleine Kommode.
Ich sah in der Kommode nach, ob er seine Kleidung mitgenommen hatte aber es war noch alles da. Ich ging wieder nach unten und setzte mich auf den hölzernen Barhocker. Als es mir zu viel wurde ging ich in Gedanken versunken nach Hause und ließ mich in mein Bett fallen.
Als ich um fünf Uhr morgens ins Badezimmer trottete und mich im Spiegel sah wurde mir bewusst, dass da auch kein Make up helfen würde. Man sah mir sofort an, dass ich nicht einmal 15 Minuten abbekommen habe.
Müde legte ich mich zurück ins Bett mit der Hoffnung vielleicht doch noch ein paar Stunden kostbaren Schlaf zu erlangen. Doch der Gedanke was es mit Jack auf sich haben könnte, ließ mich nicht los.
Als es endlich halb acht war rief ich bei der Arbeit an und nahm mir die restliche Woche frei. Ich machte mich fertig und ging dann nochmal zu Jack's Hütte, um mir alles nochmal genauer anzusehen. Alles war noch genauso wie ich es gestern hinterlassen habe. Das hieß Jack war nicht hier. Als ich gerade das Häuschen verlassen wollte, weckte ein weißes Blatt Papier, das im Kamin lag, meine Aufmerksamkeit. Es war schon etwas angekokelt aber ein kleines Stück war noch unversehrt. Darauf stand:
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Stay
RomansaChaos und sich immer wieder in ein neues Dilemma verstricken...das kann Sarah gut. Alles begann mit der Suche nach ihrem Freund und dann endete alles in einer Katastrophe. Schließlich trifft sie auch noch auf ihn. Er, der ihr alle Sinne raubt. Doch...